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OSB??? [message #14715] Sa, 29 Juli 2006 22:24   Susanne_4 Beiträge: 1579 Registriert: Mai 2006 Ort: Bergstrasse Hallo ihr lieben! Also mir ist aufgefallen, dass viel von euch für den Käfigbau s.g. OSB Platten verwendet. Hier ein kleiner Ex-Kurs bzgl. dieses Materials: "Grobspanplatten, auch OSB-Platten (für englisch: oriented strand board – Platte aus ausgerichteten Spänen) sind Mehrschichtplatten, die aus langen, schlanken Spänen (strands) hergestellt werden. Die OSB-Platte war ursprünglich ein Restprodukt der Furnier- und Sperrholzindustrie in den USA, das preisliche Vorteile aufwies.Die Herstellung der OSB-Platten erfolgt in großen Anlagen, die wie folgt aufgebaut sind: Spanaufbereitung: Aus dem entrindeten Rundholz werden in Längsrichtung durch rotierende Messer die Strands herausgeschnitten. Trocknung: Die natürliche Feuchtigkeit der Späne wird bei hohen Temperaturen reduziert. Dies ist notwendig, um die Späne mit ausreichend Leim zu benetzen. Weiterhin darf während des Preßvorgangs nicht zuviel Feuchtigkeit in den Spänen vorhanden sien, da sonst der entstehende Dampfdruck zu Platzern führen würde. Beleimung: Der Leim wird feinverteilt auf die Späne aufgebracht. Streuung: Die etwa 100 mm langen und 10 mm breiten Späne werden im Wurfverfahren längs und quer orientiert so gestreut, dass sie kreuzweise in drei Schichten angeordnet werden. Presse: Unter hohem Druck und Temperatur (Pressentemperatur etwa 220°C) werden die Strands größtenteils auf kontinuierlichen Pressen hergestellt. Zur Verklebung werden PF-Klebstoffe (USA), MUPF-Klebstoffe (Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd) und PMDI-Klebstoffe verwendet, wobei vor allem aus qualitativen Gründen der Anteil an PMDI überwiegt. Sehr häufig wird in der Mittelschicht PMDI eingesetzt und in den Deckschichten MUF- bzw. MUPF-Klebstoffe. Sie werden als Bauplatten beim Rohbau, im Innenausbau und Möbelbau sowie für Verpackung (Kisten) und als Schalung für Beton verwendet. 95 % der OSB-Platten werden in den USA hergestellt und 90 % auch dort verwendet; vorwiegend für den Hausbau. Die Norm EN 300 definiert entsprechend ihren mechanischen Eigenschaften und der relativen Feuchtebeständigkeit folgende Klassen: OSB/1 - Platten für den Innenausbau (einschließlich Möbel) zur Verwendung im Trockenbereich. OSB/2 - Platten für tragende Zwecke zur Verwendung im Trockenbereich. OSB/3 - Platten für tragende Zwecke zur Verwendung im Feuchtebereich. OSB/4 - Hochbelastbare Platten für tragende Zwecke zur Verwendung im Feuchtebereich. In der vereinheitlichten Norm (EN 13986) für OSB werden folgende zwei Formaldehyd-Klassen (Bestimmung entsprechend EN 120 "Perforatormethode", ENV 717-1 "Flaschenmethode" und EN 717-2 "Gas-Analyse Methode") angeführt: Klasse E1 ≤ 8 mg/100 g Klasse E2 > 8 bis 30 mg/100 g In Deutschland sind Holzwerkstoffe der Emissionsklasse E2 nicht zugelassen. Jetzt meine Frage: Ich denke, dass diese Material sehr ungeeignet ist (wegen dem Formaldehyd). Was denkt ihr darüber??? Liebe Grüsse Susanne Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Grobspanplatte Tierheim Chinchillas warten auf einen zweite Chance!!! www.tierheim-chinchillas.de Den Beitrag einem Moderator melden

Re: OSB??? [message #15225 antworten auf 14715 ] So, 06 August 2006 00:35   Oldau-Chinchilla Beiträge: 123 Registriert: Juli 2006 Hi Susanne! Ich halte sämtliche Arten von Press- und Leimplatten (OSB, MDF, Spanplatten, Tischlerplatte, etc.) nicht für das richtige Baumaterial, vor allem nicht für Sitzbretter (Wg. des Benagens). Die Inhaltsstoffe (Zusatzstoffe, Fäulnisverhinderer, Leim,etc.), die du in deinem Beitrag erwähnst sind für unsere Tiere nicht gerade gesundheitsfördernd, denke ich. Eine Diskussion über die umstrittene Theorie, das OSB-Platten krebsfördernde Stoffe enthalten, die nach dem Herstellungsprozess "ausdünsten" möchte ich hier jetzt nicht lostreten. Aus diesen Gründen verwende ich für Sitzbrettchen ausschließlich massive und geschliffene Naturhölzer (kein Leimholz). Klar: Das Bauen von Käfigen mit Naturhölzern ist umständlicher als mit OSB weil man keine vergleichbar großen (ungeleimten) Platten zu kaufen bekommt . Und natürlich kostet es im Gegensatz zu den Platten fast das zwei- bis vierfache vom Material her. Gruß Martin [Aktualisiert am: So, 06 August 2006 00:37] Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung... Den Beitrag einem Moderator melden

Re: OSB??? [message #15226 antworten auf 15225 ] So, 06 August 2006 00:52   Tini Beiträge: 170 Registriert: Februar 2006 Ort: Tirschenreuth Hallo Susanne, ich muss Martin voll Recht geben, auch ich verwende im Käfig keine OSB-, Span- oder kunststoffbeschichtete Platten. Ich arbeite in einer Schreinerei und weiß viel über die Inhaltsstoffe, daher vermeide ich es wo es nur geht. Alle Sitzbretter sind bei mir aus Naturholz. Ich habe zwar meinen Käfig von oben gesehen auf 50 cm von aussen mit OSB-Platten verkleidet (damit die Kleinen beim schlafen einen besseren Schutz vor Lärm und Licht haben), aber diese OSB-Platten sind fast 10 Jahre alt, d. h. alle schädlichen Ausgasungen sind schon weg. Ein benagen der Platten ist nicht möglich, da die Platten ja aussen sind. Ansonsten habe ich einige Äste (Haselnuss und Weide) und Weidenbrücken im Käfig, also alles Natur. Nur mal so am Rande: Wir haben uns vor einem Jahr neue Möbel gekauft, so weit wir es uns leisten konnten, aben wir Massivholzmöbel genommen (geölt, ohne Lack). Ich möchte für mich möglichst wenig verleimte Platten haben, wegen der ganzen Inhaltsstoffe und genauso möchte ich es für meine Chinchis. Natürlich bleibt es jeden selbst überlassen, was er nimmt. Grüßle Tini Den Beitrag einem Moderator melden

Re: OSB??? [message #15245 antworten auf 14715 ] So, 06 August 2006 12:28 Danie Administrator Beiträge: 12070 Registriert: Februar 2006 Ort: Steinkirchen Hallo zusammen, einen Käfig aus OSB-Platten hatte ich ebenfalls 3 Jahre. Schei... Ding. Erst einmal zieht da alles rein (Urin, Feuchtigkeit) und 2. können sie - egal wie glatt - an der Oberfläche doch nagen. Dazu hatte ich Vollholz-Kiefern-IKEA-Schränke. Ich fand diese auch sehr unhygienisch: das Holz saugt Urin, Blut (Zucht/Geburt) und Feuchtigkeit auf und lässt sich nur mühsam gut reinigen (Dampfreiniger und ewig lange austrocknen). Im Prinzip habe ich von Plastik-Bomber über Vogelvolieren zu Vollholzschränken und Eigenbauten alles ausprobiert. Selbst lackierte Schrankwände wurden bei Wasserflaschentropfen oder Urin porös und sogen sich nach 1 – 2 Jahren voll. Heute habe ich weiß beschichtete dicke Spanplatte (hat eine Art Apfelsinenschalen-Oberfläche, also uneben) als Boden sowie Decke und Wände. Vorteil: leicht zu reinigen (auch zu desinfizieren), schön hell und keine Geruchsbildung durch einziehenden Urin oder Wasser. Ich finde, gerade wenn man züchtet ist Hygiene absolut wichtig, denn durch Keime verursachte Infekte sind in einer größeren Haltung mit Nachwuchs kritischer (Ansteckung des gesamten Bestandes). Die Innenausstattung ist aus unbeschichtetem Kiefernholz (je 2 Platten mit 40 x 80 cm) und leicht und schnell auswechselbar. Bei meinen Brettchenpinklern steht auf jener Etage eine Schale mit Einstreu. Lieber Gruß Danie Dieses Forum gehört zu den InfoSeiten: http://www.chinchillazucht.info und http://www.chinchilla.info Den Beitrag einem Moderator melden

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