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Chippi
Beiträge: 210 Registriert:
März 2008
Ort: Freiburg
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Hallo miteinander,
wie eben schon bei meiner Vorstellung angekündigt - ich hab eine Vergesellschaftung am Laufen. Ich habe bis jetzt noch keine Erfahrung mit VG und weiß deshalb nicht, ob ich das Verhalten der beiden immer richtig interpretieren kann, bzw. bin mir noch etwas unsicher über die weitere Vorgehensweise, deshalb beschreibe ich jetzt einfach mal die Situation und freue mich über helfende Tipps !
Um die zwei hier geht es: Yoshi und Nuria
Vorgeschichte
Anfang April habe ich mit meinem Freund das hier eingetragene Notfall-Weibchen aus Baden-Baden abgeholt (danke an Nina für die Vermittlung an dieser Stelle ), um abends festzustellen, dass es ein Böckchen ist. So war das nicht geplant, denn eigentlich wollte ich das vermeintliche Weibchen als Partnerin für ein Chin-Weibchen, das hier im Tierheim saß. Trotzdem sind wir total froh, dass wir den Kleinen geholt haben, denn er ist ein sehr lieber, genügsamer kleiner Kerl mit eher ruhigem Charakter. Er soll ungefähr 14 Monate alt sein und wurde auf den Namen Yoshi getauft. Da nun aber die Grundidee das einsame Weibchen aus dem Tierheim zu holen war, und wir Yoshi eigentlich als Partner zu uns geholt hatten, haben wir ihn kastrieren lassen (alles super gelaufen).
Nun sind ein paar Wochen vergangen und wir haben das Weibchen aus dem Tierheim geholt. Das war leider eine sehr stressige Aktion, sie war bereits hellwach, als wir dort ins Zimmer kamen (mittags um 1!) und hat sofort gemerkt, dass was nicht stimmt. Also habe ich gleich mal gelernt, was ein Terror-Chin ist ! Sie ist wie wild im Käfig rumgeflitzt und in die obersten Ecken am Gitter geklettert und dann einfach aus der Tür hinaus über das Regal mit gestapelten Nagerhäuschen geflitzt. Zum Glück hat sie nach einem kurzen Ausflug selbst entschieden, dass sie lieber wieder in ihren Käfig zurück sollte und eine andere Tierheimangestellte kam zu Hilfe und hat sie dann (mal wieder oben in der Käfigecke) einfach mit einem beherzten Griff gepackt, was dazu führte, dass wir allesamt eine Pipidusche bekommen haben. Gegrunzt und gekeckert hat sie dann natürlich auch. In der Transportbox angekommen ging der Terror weiter. Erst hat sie nur in alle Richtungen rausgeschaut, dann hat sie immer versucht ihre Schnauze durch die Löcher zu stecken und die Box anzunagen. Auch auf der Autofahrt und zuhause angekommen von Müdigkeit keine Spur - im Gegenteil. Als wir sie kurz abgestellt haben um ihr den (vom Tierheim geliehenen) Käfig einzurichten, da hat sie sich dann überlegt, dass ihr ab jetzt keiner mehr zu nahe kommen darf und immer wenn sich einer von uns der Box genähert hat, hat sie zu meckern angefangen. Umso näher, desto lauter.
Als sie dann im Käfig war war erstmal alles wieder gut. Kein Gemecker, keine große Scheu. Sie lässt sich zwar überhaupt nicht anfassen, kommt aber sofort zu einem ans Gitter gerannt um die Finger nach Leckerlis abzusuchen !
Aktueller Stand der VG
Wir haben sie erstmal zwei Nächte bei uns im Schlafzimmer stehen lassen, damit sie sich erstmal an uns gewöhnen kann und nicht auch noch gleich ein anderes Chin im Raum ist. Dann haben wir sie zu Yoshi ins Zimmer gestellt.
Yoshi ist ja erst ein gutes Jahr alt, war aber schon ein paar Monate alleine. Über Nurias Vergangenheit wissen wir leider überhaupt nichts. Sie wurde im Tierheim als 'gefunden' abgegeben, wir wissen kein Alter und nicht, ob sie alleine gelebt hat usw.
Nun fand sie das super interessant im neuen Zimmer, wir hatten den Eindruck, dass sie sofort gemerkt hat, dass da noch jemand anders ist (es war mal wieder nachmittags - Yoshi schläft seelenruhig, während sie hellwach ist). Das war auch keine Kunst, denn die Käfige standen nur gut einen Meter auseinander. Yoshi hat natürlich überhaupt nicht reagiert sondern erstmal einfach geschlafen. Auch als sie dann beide wach waren war Yoshi die Ruhe selbst und hat mit Desinteresse geglänzt, während sie ständig an der Seite am Gitter rumhing, die zu ihm zeigt. Sie wirkte schon eher neugierig und aufgeregt. Geräusche haben sie beide gar nicht gemacht bis jetzt.
Dann haben wir die Käfige etwas näher aneinander geschoben, sodass Yoshi vielleicht mal aufhört, ihre Anwesenheit zu verdrängen und sie auch mal eines Blickes würdigt. (Kann natürlich sein, das er nachts dann doch mal reagiert hat, aber die ganze Zeit, als wir noch wach waren, hat er nur sein Ding im Käfig gemacht, wie immer.) Wir haben ihn am frühen Abend auch noch laufen lassen, weil er gewohnt am Türchen stand und wir wollten nicht, dass er die neue Anwesenheit von Nuria im Zusammenhang mit Nicht-raus-dürfen bringt. Aber auch nach dem Auslauf, keine Reaktion seinerseits, sie wieder aufgeregt am Gitter.
Heute Mittag haben wir dann einfach nen Käfigtausch gemacht, da keinerlei Abwehr- oder Unmutsreaktionen zu verzeichnen waren. Das hat auch ohne Probleme geklappt. Yoshi kann man ja nehmen, also kam der kurz in die Box und Nuria (schon wieder hellwach) haben wir einfach mit ihrer Käfigtür an Yoshis Käfigtür gehalten, weil sie Terror macht, wenn man den Arm in den Käfig streckt und ihr damit zu nahe kommt. Nach ner Runde im eigenen Käfig ist sie auch ohne groß zu überlegen in den anderen gehüpft und hat angefangen, alles zu beschnüffeln und zu erkunden.
Yoshi, geduldig und ruhig in seiner Box sitzend, durfte dann durch ihr Käfigtörchen spazieren. Etwas verhaltener, aber auch ohne größere Wartezeit steigt er in ihren Käfig und schaut sich um.
Nachdem alles erkundet war sind beide einfach ins Schlafhäuschen eingezogen. Keine allzugroße Aufregung, immernoch keine Geräusche. Sie schienen doch beide recht zufrieden im neuen Heim.
Da die beiden ja aber vielleicht beide lange alleine waren, wissen wir auch nicht, ob vielleicht einer der beiden gar nicht mehr so richtig mit der Anwesenheit eines Artgenossen umgehen kann. Yoshi hat so die Ruhe weg, dass ich mich frage, ob er überhaupt festgestellt hat, dass irgendwas nicht ganz normal ist .
Weiteres Vorgehen?
Nun hatte ich ja ursprünglich auch mal vor, mit der TB-Methode zu vergesellschaften, allerdings behagt mit der Gedanke nicht, sie über Nacht drinzulassen, ich will die VG jedoch auch nicht durch früheres Rausholen aus der Box gefährden. Ich weiß nicht, ob das noch die beste Methode ist, da Nuria in der Box auch so unruhig war und sich überhaupt nicht damit abfinden wollte. Erste Schritte sind ja jetzt auch schon erfolgt und ich wollte einfach mal wissen, wie ihr weiter vorgehen würdet? Das Umsetzen in die anderen Käfige hat zwar super geklappt, aber ich weiß nicht, ob das jedes Mal so einfach wird, wenn wir das noch ein paar mal machen wollen. Nuria muss schon freiwillig immer in den anderen Käfig wechseln . Da fängt ja das Problem schon an - ich kann sie unmöglich mit den Händen in die TB stecken, da geht ja der Stress dann schon los. Beide Tiere auf den Armen halten und beschnüffeln lassen fällt also auch so gut wie raus, dafür ist sie einfach nicht zahm genug und viel zu flitzig.
Ich wünsche mir natürlich für die beiden, dass sie sich leiden können und dann endlich nicht mehr alleine sind und möchte das Möglichste tun, damit das evtl. gelingt.
Vielen Dank fürs Lesen, das war jetzt glaube ich echt ein halber Roman!!
Liebe Grüße
Christina
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