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Frage zu einer Vergesellschaftung [message #86926] Do, 17 Januar 2013 23:10 Zum nächsten Beitrag gehen
Mellmo ist gerade offline  Mellmo

Beiträge: 12
Registriert: Januar 2013
Hallo an alle Smile

Wir haben zwei 1,5 Jahre alte Chinchilla Schwestern, mit denen wir ein 3 Monate altes Weibchen vergesellschaften wollen!
Seit ungefähr 2 Wochen versuchen wir es mit der Käfig-an-Käfig Methode, und haben auch schon regelmäßig die Häuser, Sandbäder ausgetauscht um sie aneinander zu gewöhnen Smile
Jetzt haben wir die dominante Cake zu der Kleinen gesetzt und da war alles ziemlich "ok". Sie haben sich beschnuppert und nicht angegriffen, aber Cake wollte dann ziemlich gerne wieder raus (am Gitter nagen, Rücken zum kleinen Chin).
Danach versuchten wir die Kleine zu den Schwestern in den Käfig zu setzen, worauf Cake nun mit Pipiduschen reagierte und ihr hinterher rannte. Wir haben die beiden natürlich sofort wieder getrennt ! Wenn wir jetzt aber die beiden Käfige annähren reagiert Cake etwas aggresiver, sie schlägt ihre Zähne gegen das Gitter wenn die beiden sich angeschnuppert haben.. Also nicht beisen, eher so domieren !
Sollen wir es nocheinmal etwas langsamer angehen lassen ?
Oder die Panikbox Methode versuchen ?
Oder ist es wahrscheinlich dass diese Vergesellschaftung nicht funktioniert ? Sad

Vielen Dank für Antworten !
Mit Lieben grüßen Smile


P.S: Cookie, die andere Schwester, interressiert sich für den ganzen Prozess eher weniger. Ist das positiv, oder negativ ?
Re: Frage zu einer Vergesellschaftung [message #86927 antworten auf 86926 ] Fr, 18 Januar 2013 09:10 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Danie

Administrator

Beiträge: 12070
Registriert: Februar 2006
Ort: Steinkirchen
Hallo,

ist denn ausgeschlossen, dass bei deinen Tieren das eine Krank ist?
Wie sieht es mit dem Wurmverdacht aus?
Warst du bei eiem chinerfahrenen TA, wie dir geraden wurde?

Du hattest bisher ja hier geschrieben: http://igc-forum.de/index.php?t=msg&th=14134&start=0 &rid=4&S=61f9c94683ec9f69a55080fb04bb4812

Zur Vergesellschaftung: du machst einige Fehler, wie z.B. das zusammensetzen in das bekannte Revier eines der Tiere. Dass sie so reagieren, ist nicht verwunderlich. Wenn am Gitter zudem Aggessionen entstehen, ist die Wahl der Methode auch nicht ganz glücklich.

Eine Panikbox-Methode ist mir unbekannt, sicher meinst du eine andere Art, die man allerdings SO NICHT nennt.

Bitte lies dir ganz in Ruhe den folgenden Link durch, rechts ist das Untermenü: http://infoseite.igc-forum.de/index.php?goto=./content//15_V ergesellschaftung - dort kannst du recht gut sehen, wie du am besten vorgehen könntest und welche Alternativen es gibt, samt Vor- udn Nachteile und auch, welche Dinge du beachten solltest.

Auch hier im Forum gibt es sehr viele interessante Themen zur Vergesellschaftung. Es lohnt sich, etwas Zeit zu investieren und sich die einzelnen Fälle einmal durchzulesen.


Lieber Gruß
Danie

Dieses Forum gehört zu den InfoSeiten: http://www.chinchillazucht.info und http://www.chinchilla.info
Re: Frage zu einer Vergesellschaftung [message #86928 antworten auf 86927 ] Fr, 18 Januar 2013 19:12 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Mellmo ist gerade offline  Mellmo

Beiträge: 12
Registriert: Januar 2013
Also zu der Krankheit: alle beide Chinchillas sind wieder kerngesund, wir waren mit Cookie nochmal bei einem anderen Tierartz, die aber auch nichts feststellen konnte, und jetzt geht es ihr trotzdem wieder sehr gut ! Wir denken es lag am Stress Smile

Und zur Panikbox-Methode:
Ich glaube schon das sie so heißt, weil ich das schon in mehreren seiten gelesen habe.
z.B unter Box-Methode
Edit Admin: Link entfernt, da Webmaster diese untersagt hat

Dies ist zwar eigentlich keine besonders gute Methode, kann aber durchaus eingesetzt werden, wenn andere Methoden versagen Smile
Und es ist ziemlich schwer einen Käfig zu haben, in dem noch kein Tier war, den wir haben nur 2 Smile

Mfg,
Mellmo
Re: Frage zu einer Vergesellschaftung [message #86929 antworten auf 86926 ] Fr, 18 Januar 2013 19:58 Zum vorherigen Beitrag gehen
Danie

Administrator

Beiträge: 12070
Registriert: Februar 2006
Ort: Steinkirchen
Hi du,

ich glaube, du brauchst mir nicht erklären, wie die Methode heißt, die ich seit 13 Jahren selbst bei Vergesellschaftungen anwende Wink

Richtig ist, dass man sie früher "Parungskistenmethode" nannte. Ich habe in 2004 selbst einen Artikel in der Rodentia zum Thema Vergesellschaftung verfasst, indem ich diese Methode beschrieb und in Büchern dazu recherchiert habe, die über 50 Jahre alt sind.
Die Bezeichnung "Parungskistenmethode" führte jedoch zu Missverständnissen (Paarung = Deckakt und nicht als Vergesellschaftung verstanden) , daher benannten wir sie für die Chinchilla Infoseite (die es seit 2000 gibt) um zur "Kleinen-Box"-Methode. Richtig angewendet, kann man hier nicht von einer "Panik-Box-Methode" sprechen.

Damit du verstehst, wie diese Methode "wirkt":
Danie schrieb am So, 11 Februar 2007 14:29


(...) Nun einmal zur Methode mit der kleinen Box / kleinem Käfig.

Früher haben sich bei den Züchtern so genannte "Paarungskisten" bewährt. Sie waren aus Holz mit Atemlöchern oder Schlitzen und einem abnehmbarem Deckel und hatten eine Größe von 30 cm Breite x 30 cm Tiefe x 15 cm Höhe.
Heute haben die wenigsten Züchter ein "Paarungskasten". Dafür werden die auf Schauen üblichen Ausstellungskäfige oder kleine Transportkäfige verwendet. Der Ablauf der Vergesellschaftung ist jedoch der gleiche, wie mit der Verwendung eines "Paarungskastens".
Man glaubt damit zu verhindern, dass die Chinchillas eine Kampfhaltung annehmen und sich gegenseitig provozieren und somit leichter zu vergesellschaften sind.
Chinchillas - insbesondere Weibchen - richten sich meist zur Abwehr auf, knattern mit den Zähnen und drohen, stoßen einen Urin-Warnstrahl ab und gehen bei Missachtung dessen anschließend auf den Partner los. Da die Chinchillas sich im Paarungskasten nicht aufrichten können, um in "Kampfposition" zu gehen, versuchten sie durch herumkriechen in dem engen dunklem Kasten einen Ausgang zu finden. Die Situation, dass sich die Tiere gegenseitig provozieren, wird somit verhindert, man richtet sich hier also nach dem Sozialverhalten und versucht gezielt, Aggressionen zu unterdrücken bzw. zu verhindern, was in größeren Revieren / Käfigen nicht möglich ist. Hier sind die Tiere sich und ihren Instinkten schonungslos überlassen. Sind die Tiere schon von sich aus ruhig und verträglich veranlagt, so könnte dies klappen, aber in der Regel sieht man schnell, wie Drohgebärden in massiven Jagdszenen enden, in denen die Tiere sich gegenseitig verletzen, im Käfig abstürzen oder gar verängstigt in eine Ecke gedrängt nur noch Abwehrhaltungen einnehmen können oder sich zusammenkauern, um ihre wichtigsten Körperteile vor dem Angreifer zu schützen und ehe man eines der Tiere heraus gefangen hat -– im Eifer des Gefechtes vielleicht sogar dabei noch selbst Bisse abbekommt –- kann schon eine schlimme Verletzung bei einem der Tiere entstanden sein.

Im kleinen Käfig oder in der kleinen Box hat man dieses verhalten nicht: Nach kurzer Zeit in diesem sind die Tiere oftmals erschöpft und können dann nach 2 - 3 Stunden in einen größeren Käfig umgesetzt werden. Hier kann es zu gegenseitigem Besteigen kommen, um die Rangordnung festzulegen, die Gefahr von heftigeren Rangeleien ist noch immer gegeben, die Chinchillas sollten unter Beobachtung stehen. Dies gilt natürlich auch für den kleinen Käfig / Box. Diese muss gut einsichtbar sein und wenn es zu Rangeleien kommt, sollte man nicht nur zusehen, sondern einschreiten. Raufereien, bei denen ein bisschen Fell fliegt und Urin-Duschen verteilt werden und die Tiere schnattern, sind jedoch normal. Kritisch und darum gut zu beobachten, sind Raufereien, bei denen sich die Chinchillas verletzen und sich Wunden zufügen. Bei dem kleinsten Anzeichen von ernsteren Raufereien, muss man sofort einschreiten: entweder den Käfig leicht rütteln (nicht schütteln) und sehen, was geschieht – meistens lassen die Tiere von einander ab - oder die Tiere trennen. Wenn eine Verletzung vorliegt, nicht zögern, sofort die Tiere trennen.

Es gibt Tiere, die vertragen sich einfach nicht, weil die Chemie nicht stimmt.

Jagen sich die Chinchillas nach dem Umsetzen in dem größeren Käfig, sollte man sie abermals in einen kleineren Käfig zurücksetzen, vielleicht sogar einige Tage darin leben lassen (nicht die kleine Box, einen kleineren Käfig). Chinchillas können sonst in der Hektik abstürzen oder gar hängen bleiben und sich somit schwere Verletzungen zufügen.

(...)

Wenn du magst, kannst du hier mal schauen in unserer Umfrage.

Da ist es auch noch mal zu sehen, welche Methoden am liebsten genutzt werden.

(...)

Eines gilt für alle Methoden: die Tiere nie unbeobachtet lassen und rechtzeitig – aber auch nicht zu früh – einschreiten.


Der ursprüngliche komplette Beitrag ist hier zu finden: http://igc-forum.de/index.php?t=msg&th=3291&start=0& amp;S=9dada33fa79bd6ba1127c22143c08a8e

Ich habe dir in meinen vorigen Beiträgen eine Menge Links genannt - bitte gehe dort einmal ausführlich lesen.

Es ist sehr schwierig, dir das alles hier noch einmal zu schreiben und dir Ratschläge zu geben. Und mir fehlt dafür auch ein wenig die Zeit, das alles zu Wiederholen, was dort schon zu lesen ist.

Schau dir einmal die Grundregeln zur Vergesellschaftung dort an und bereite dich entsprechend vor (es muss kein 3. Käfig her, aber einer muss vor der Zusammenführung neutralisiert werden). Das alles - und wie es geht - kannst du dort nachlesen.


Lieber Gruß
Danie

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