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Bewegungsunfähigkeit bei Jungtier. Überfordert? [message #8143] Di, 18 April 2006 10:58 Zum nächsten Beitrag gehen
elondra ist gerade offline  elondra

Beiträge: 1
Registriert: Februar 2006
Hallo zusammen!
Ich habe nun sämtliche alten und neuen Beiträge über Krämpfe im Forum gelesen, und bin jetzt überzeugt, dass ich in dieser Sparte hier richtig bin. Trotz all den guten Tipps in den alten Beiträgen würde ich doch noch gerne eine Frage stellen:

Wir haben seit letztem Jahr einen kleinen Filou. Er ist jetzt 8 1/2 Monate alt. Er hat die Pilzerkrankung um Weihnachten gut überstanden und ist wieder voll da. Es ist rumdum alles normal. Aber jetzt kommts:

Über Ostern waren wir drei Tage weg. Das erste Mal seit wir ihn haben. Als wir nach Hause kamen, sind uns beide Chins sofort begrüssen gekommen. Wir haben gegen Abend dann den Käfig rausgeputzt und beschlossen, die Monster ein wenig frei rumspringen zu lassen, sozusagen als Belohnung fürs alleine Daheimhocken.

Bis gestern hat Filou die «Treppe», die wir jeweils ans Käfig anstellen, damit sie alleine raus und wieder rein kommen, nicht begriffen. Gestern aber hatte er ein Erfolgserlebnis: Er checkte zum ersten Mal die Leiter, rannte ein paar Mal die Haustreppe rauf und runter, erkundete sonst auch die ganze Wohnung und später rannte er freiwillig wieder die Leiter hoch. Wahrscheinlich aus Freude, dass er das jetzt kann. Als wir die Käfigtüre wieder schliessen wollten, hatte er den vollen Frust! Er wollte unbedingt nochmal raus. Ich öffnete die Käfigtüre wieder, hielt ihm aber nur meine Hände hin, damit er ja vielleicht endlich mal freiwillig lernt, zu uns zu kommen. Und oh welch Wunder! Er hüpfte subito zu mir, erschrak wahrscheinlich ab dieser Tat selber, sprang wieder zurück usw. Das ganze hin und her passierte sicher fünfmal, die letzten beiden Male konnte ich sogar durch die Stube spazieren, er guckte sich alles neugierig von oben an.

Als ich ihn dann aber wieder in den Käfig setzte, und selber fand, dass das jetzt genug für heute ist, kippte er plötzlich um, konnte einen Moment fast nicht mehr laufen, schwankte. Etwa 10 Minuten lang sah das aus, als wäre er betrunken. Danach besserte es wieder.

Kann es sein, dass so junge Chins überfordert werden können, obwohl ihnen das Herumtoben gefällt? Da unser anderes Chinchilla (6 1/2 Jahre alt) noch nie so einen Anfall hatte, glaube ich nicht unbedingt an eine Mangelerscheinung. Oder muss ich ein Jungtier anders behandeln?
Ich muss vielleicht hier noch erwähnen, dass Filou seinem Namen voll gerecht wird, er tut nichts normal, er tobt immer rum! Er hüpft auch nicht wie Chipsy, sondern spurtet ununterbrochen und bremst dann wieder mit Notstopp! Wenn er was frisst, frisst er im Eiltempo und baden kann er auch nicht einfach so, sondern muss das etwa dreimal hintereinander wiederholen (war am Anfang noch viel extremer), als ob er einen Badezwang hätte!

LG Tamara
Re: Bewegungsunfähigkeit bei Jungtier. Überfordert? [message #8150 antworten auf 8143 ] Di, 18 April 2006 12:15 Zum vorherigen Beitrag gehen
munichchins

Beiträge: 302
Registriert: Februar 2006
Hallo,

Zitat:

Kann es sein, dass so junge Chins überfordert werden können, obwohl ihnen das Herumtoben gefällt?


Chinchillas leben eigentlich konstant zwischen Neugier und Angst - und das ist ihr Hauptproblem. Sie wollen alles entdecken, sind aber dabei eigentlich immer änstlich und vorsichtig. Dadurch entsteht auch beim Freilauf ein gewisser Stress. Jedes Chin kommt da unterschiedlich mit klar - einige sind sehr robust und haben keine Probleme damit, andere werden dadurch ziemlich belastet. Wenn ich das richtig verstehe, war Die situation die Du beschreibst etwas neues - das lässt auf eine Stresssituation schliessen. Ganz typisch ist dann auch,d ass die Körperliche Reaktion darauf erst kommt, wenn der Stress wieder vorbei ist (ist wie bei uns Menschen). Auch Deine Beschreibung seines Charakters würde zu einem etwas weniger belastbaren Charakter passen. Das ist nicht weiter dramatisch - solche Chins brauchen nur eine sehr konstante Umgebung (Freilauf immer im gleichen Raum - Käfig nicht oft umgestalten u.s.w.).

Kontrollier aber auch mal ob nicht doch eine Mangelerscheinung vorliegt (Mineralstoffmangel, Vitamin B- Mangel) - nur weil das eine Tier mit der Fütterung klar kommt, heisst das nicht dass das andere nicht damit Probleme bekommen kann (auch wie bei uns Menschen - jeder braucht individuelle Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen).
Das kann am besten der Ta kontrollieren (wenn er sich mit Chins auskennt) - das solltest Du vielleicht auf jeden Fall mal machen (vielleicht auch auf evtl. Herzprobleme).
Häufig ist es so, dass solche Reaktionen eine Psychischen Auslöser haben, der ursprung aber eine physische Mangelerscheinung ist.


Grüße,
Matthias
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