Giardien / Resistenz gegen Panacur [message #71142]
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Mi, 24 März 2010 20:20
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Hallo zusammen,
ich komme gerade vom Tierarzt und bin regelrecht am Boden zerstört.
Unsere Chins hatten seit gut fünf Wochen immer mal wieder Durchfall. Wir haben daraufhin mehrfach (sicher schon 5 mal) Kotuntersuchungen machen lassen. Vor drei Wochen (nachdem schon 2 Tiere gestorben waren ) kam der Befund: Giardien! Wir haben sofort mit der Panacur-Behandlung begonnen. Eine Woche lang war alles ok, vor zwei Wochen ging es dann wieder los mit dem Durchfall - meist schon so gut wie flüssig. Das haben wir mit BBB wieder in den Griff bekommen. Seit letzten Samstag machen wir eine Behandlungspause. Es haben immer noch viele Tiere weiche bis flüssige Köttel. Am Montag ging es einem Böckchen urplötzlich extrem schlecht, wässriger Durchfall, fast nur noch Schleim. Wir haben ihn gleich zum TA gebracht - dort blieb er mit Infusionen etc. bis heute, leider ist er doch gestorben.
Wir haben auch direkt noch eine Kotuntersuchung machen lassen. Es sind immer noch Giardien im Kot, sogar mehr als bei der Probe vor 3 Wochen. Offensichtlich haben wir auch noch einen resistenten Stamm erwischt.
Es hat also wenig Sinn, noch weiter Panacur zu geben. Der Tierarzt hat uns nun Metronidazol gegeben, auch mit Hinweis auf die heftigen Nebenwirkungenh. Ich habe nach Valbazen gefragt, der TA hat auch in meinem Beisein nachgeforscht, meinte aber, dass er keine Erfahrungsberichte für die Anwendung bei Chinchillas findet und er mir es deswegen nicht geben könnte. Da bleib mir erstmal nichts anderes übrig, als das Metronidazol zu nehmen.
Trotzdem habe ich natürlich riesige Angst, dass noch mehr Tiere sterben könnten. Sie sind ja schon durch den starken Durchfall sehr geschwächt.
Kann mir jemand berichten, welche Nebenwirkungen Metronidazol konkret hatte?
Oder hat jemand einen möglichst wissenschaftlich anerkannten Erfahrungsbericht zu Valbazen, den ich meinem TA zeigen könnte?
Die schwer erkrankten Tiere bekommen momentan Baytril gegen mögliche Sekundärinfektionen, Colan Complex forte und BBB. Den äußerlich gesund wirkenden Tieren gebe ich vorbeugend Hylak plus.
Es wäre schön, wenn mich jemand beruhigen könnte.
LG Katja
[Aktualisiert am: Mi, 24 März 2010 20:21]
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Re: Giardien / Resistenz gegen Panacur [message #71146 antworten auf 71142 ]
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Do, 25 März 2010 08:21
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
Februar 2006
Ort: Steinkirchen
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Hallo Katja,
leider habe ich nicht viel Zeit, aber nur schnell zusammen gefasst:
Baytril bringd die Darmflora um. Da sollte man etwas mides geben (Chloramphenicol), denn ansonsten wird das nicht besser, sndern eher schlimmer.
Ich habe vor ein paar Jahren Valbazen an 26 Tiere als 40-Tage kur über das Trinkwasser verabreicht. Wir haben damals mit Hersteller, TH Hannover und unserem TA gesprochen und nach dessen Hinweise/Dosierung damit behandelt. Danach waren die Tiere negativ.
Mein Erfahrungsbericht hier: http://igc-forum.de/index.php?t=msg&th=3278&start=0& amp;rid=4&S=f4ef9cc4c80d430fcab8213ea935a47b
Lieber Gruß
Danie
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Re: Giardien / Resistenz gegen Panacur [message #71275 antworten auf 71142 ]
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Mo, 29 März 2010 17:56
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Hallo,
hier mein Zwischenbericht:
Ich hatte das Metronidazol zunächst testweise nur in einem unserer Chinzimmer gegeben, insgesamt waren das 15 Tiere. Es sollte aller 12 Stunden verabreicht werden. Nach der 2. Gabe waren alle Tiere auffallend ruhig und hatten wenig Appetit. Richtig schlimm wurde es erst nach der 3. Dosis. ALLE 15 Tiere verweigerten das Futter und waren regelrecht apathisch. Unser Marvin hatte ernste Kreislaufprobleme und starb trotz Infusion und kreislaufanregenden Medikamenten (Coffea) ca. 24 h nach der letzten Dosis Metronidazol. Natürlich haben wir das Zeug sofort abgesetzt! Die übrigen Tiere hatten Verstopfung, wollten nicht fressen (nicht mal Leckerli) und saßen ganz still herum. Am Wochenende mußten wir fast alle zwangsernähren. Seit gestern abend gehen sie immerhin an die Futternäpfe, haben aber höchstens die Hälfte des Inhalts gefressen. Heute abend sehen sie zum Glück schon etwas munterer aus.
Mein Fazit lautet daher: Nie wieder Metronidazol, schon gar nicht für bereits geschwächte Tiere!!
Wir geben jetzt wieder Panacur, weil es nach allem, was ich gelesen habe, nach 2 Wochen verfrüht ist, von einer Resistenz u sprechen. Sollte das aber nicht anschlagen, werden wir das Valbazen bekommen. Bis jetzt sieht es zum Glück ganz gut aus.
Das AB haben wir auch gewechselt, weil es uns zu riskant war, den Metronidazol-geschädigten Tieren noch ein weiteres heftiges Medkament zu geben. Wir haben Cotrim K Saft bekommen, den vertragen die Chins bisher sehr gut und es ist auch eine Besserung erkennbar.
Ich hoffe, dass es nun endlich bergauf geht!
LG Katja
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Re: Giardien / Resistenz gegen Panacur [message #71281 antworten auf 71276 ]
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Mo, 29 März 2010 19:58
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Hallo Steffi,
es stimmt, dass wir schon einige Tiere verloren haben. Jedoch erstreckt sich das auch schon über 10 Jahre und vor allem in der Anfangszeit wußten die Tierärzte oft nicht mal, was ein Chinchilla ist. Zumindest unser erster Willy und Lucy starben durch eine falsche Behandlung (Buscopan).
Es kommt auch vor, dass Tiere so schwer gebissen werden, dass sie sterben - bei uns Bilbo, Stella, Knut und Paul.
Weiterhin hatten wir Tiere, die durch einen Unfall Zahnprobleme bekamen, die schließlich nicht mehr gerettet werden konnten (Rosina - Holzspan in der Mundschleimhaut, der nicht komplett entfernt werden konnte und hinters Auge wanderte und dort einen Abszess verursachte; Nelly und Holly - abgebrochene Zähne nach Sturz, die z.T. Abszesse verursachten).
Im letzten Jahr kam die Berkel-Futterproblematik hinzu, die vor allem unsere alten Tiere schwächte (Daisy-Immunschwäche und dadurch hartnäckige Entzündungen der Maulschleimhaut; Willy - Herz-u. Niereninsuffizienz).
Die Tiere, die in diesem März gestorben sind, hatten schweren Durchfall. Wie ich bereits schrieb, haben wir viele Kotuntersuchungen machen lassen müssen, bis das Problem erkannt wurde. Außerdem wurden alle Tiere unserem Tierarzt vorgestellt.
Natürlich gibt es auch Todesfälle, die sich einfach nicht erklären lassen bzw. kommt es bei jedem Züchter mal vor, dass Babys in den ersten Tagen sterben.
An diesen Todesfällen sind nicht unbedingt immer die Tierärzte schuld. Chinchillas sind nun mal relativ kleine Tiere, deren Kreislauf schneller schlapp macht als bei einem Pferd oder Hund. Außerdem sind Chinchillas sehr geschickt darin, Krankheitssymptome zu vertuschen, so dass man manchmal auch zu spät merkt, dass etwas nicht stimmt. Dann kann auch der beste Tierarzt nichts mehr tun.
Wenn du mal 10 Jahre Chinchillahaltung hinter dir hast, hast du vielleicht ähnliche Erfahrungen (hoffe aber, es bleibt dir erspart). Mit meinen früheren Haustieren (Zwergkaninchen, die 7-10 Jahre alt wurden, ohne jemals krank gewesen zu sein) hatte ich auch nie solche Sorgen.
Im Übrigen hat unsere Tierärztin auch schon einige nahezu hoffnungslose Fälle gerettet. Was das Metronidazol angeht, hat sie sich auf die Angaben des Herstellers verlassen, dass das Mittel für Chinchillas geeignet ist. Eigene Erfahrungen hatte sie noch nicht damit.
Ich hoffe, ich habe deine Fragen ausreichend beantwortet.
LG Katja
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Re: Giardien / Resistenz gegen Panacur [message #71306 antworten auf 71142 ]
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Di, 30 März 2010 10:02
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
Februar 2006
Ort: Steinkirchen
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Hi,
sorry, dass ich nciht mehr geschrieben hatte, doch wir hatten ja Schauwochennde und ich war fast gar nicht online.
Hätte ich es getan, wäre dir wahrscheinlich einiges erspart geblieben, denn ich weiss diese Probleme mit dem Mittel.
Daher findest du es auch nicht ale Empfehlung hier: http://infoseite.igc-forum.de/?goto=./content//19_Krankheite n&sub=berichte/giardien.htm oder meinem Bericht oder sonstwo auf er Infoseite.
Lieber Gruß
Danie
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Re: Giardien / Resistenz gegen Panacur [message #71325 antworten auf 71314 ]
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Di, 30 März 2010 21:48
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Hallo ihr beiden,
den Tieren geht es zum Glück jeden Tag etwas besser. Sind wieder fast die alten und der Durchfall geht auch zurück. Nur der Appetit könnte besser sein.
Dass es bei Metronidazol Probleme geben kann, wußte ich von der Chinchilla Info-Seite. Lt. Tierarzt wären diese Nebenwirkungen Krampfanfälle, die nach Absetzen des Mittels wieder verschwinden würden. Valbazen wollten sie mir nicht geben (bzw. hatten es auch gar nicht vorrätig), weil das nur für Schafe und Rinder zugelassen wäre. Metronidazol dagegen ist wohl für Chinchillas zugelassen. Ich hatte also nur die Wahl: Metronidazol oder gar nichts. Also hab ich es genommen, weil ich furchtbare Angst hatte, dass noch mehr Tiere so schlimm erkranken könnten.
Als ich das gegoogelt hatte, kamen teils positive, teils negative Berichte, deshalb dachte ich, wir könnten es versuchen - ich bereue es zutiefst, das könnt ihr mir glauben!!
Eine andere Tierärztin aus der Praxis hat sich nun sehr bemüht und mit einigen anderen Kleintierpraxen gesprochen. Sie hat nun auch die offizielle Bestätigung,dass Valbazen auf jeden Fall für Chinchillas geeignet ist. Sollte das Panacur also wirklich nicht anschlagen, werden wir das Valbazen bekommen. Für Marvin kommt das leider zu spät . Aber ist nun leider nicht mehr zu ändern...
LG Katja
[Aktualisiert am: Di, 30 März 2010 22:09]
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