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Infektion nach Kastration [message #77831] So, 21 November 2010 19:45 Zum nächsten Beitrag gehen
päppelchins ist gerade offline  päppelchins

Beiträge: 63
Registriert: Juni 2006
Ort: Berlin
Huhu Ihrs,

heute möchte ich Euch einmal berichten, warum es mir so wichtig ist, dass ein Böckchen nach einer Kastration (natürlich auch davor!) sauber gehalten wird und nach der Kastration nicht auf Streu und Sand sitzen darf.

Ich bekam gestern zwei neue Notfällchen. Ein tragendes Weibchen und ein vor zwei Tagen kastriertes Böckchen.

Normal sollte der Genitalbereich vom Tierarzt gut rasiert und desinfizert werden, bevor Schnitte gesetzt werden - wie bei jeder OP.

Bei diesem kleinen Kerl wurde dies leider nicht gemacht. Außerdem wurde er sofort nach der OP wieder ins Streu gesetzt und auch der Sand wurde nicht entfernt. Nun hat sich der Genitalbereich schwer entzündet und infiziert. Morgen werde ich mit ihm zu meiner TÄ fahren. Als erste Notfallmaßnahme habe ich die Rastalocken entfernt und auch den Bereich gereinigt und desinfiziert.

Drückt dem Kleinen bitte die Daumen, dass ihm weiterer Ärger erspart bleibt!

Liebe Grüße
Andi

[Aktualisiert am: Mo, 22 November 2010 10:37]


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Prioritäten sind was Feines, wenn man sie zu setzen weiß!
Re: Infektion nach Kastration [message #77834 antworten auf 77831 ] So, 21 November 2010 21:49 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Gast
Hey,

na das sieht ja gar nicht gut aus. Ich kann gar nicht verstehen, wieso manche Tierärzte so unprofessionell sind Mad drücke dem Kleinen die Daumen!

Liebe Grüße
Re: Infektion nach Kastration [message #77844 antworten auf 77831 ] Mo, 22 November 2010 10:08 Zum vorherigen Beitrag gehen
Danie

Administrator

Beiträge: 12070
Registriert: Februar 2006
Ort: Steinkirchen
Halo Andi,

ich kann das Bild nicht sehen, anscheinend wurde es vom Fotoservice zensiert - Danke für das neu Einstellen.

Das Problem ist nicht unbedingt das Streu (Weichholzspan ist nachweislich antiseptisch) - das Problem ist, dass nicht auf Hygiene geachtet wird und die Tiere in den ursprünglichen Käfig zurück kommen, dieser oftmals nicht einmal vorher gereinigt wird und in dem saugfähige Untergründe die Brutstätte für allerlei Keime sind.

Meine Kaiserschnitt-Weibchen (hatte vor 1 Monate wieder eines), setze ich nach der OP direkt wieder auf grobe Weichholzspäne, wechsle diese aber 1-2 x am Tag komplett. Als Sitzbrett bekommen sie kein Holz oder andere saugfähige Untergründe, sondern eine Fläche aus Metall mit Wärmeplatte darunter (Edelstahl). Das wird sehr gern angenommen.

Bis die Narbe vollständig verheilt und 2 Tage nachdem die Fäden gezogen sind, kommen die Tiere auch nicht zurück in den normalen Käfig. Kaiserschnittweibchen eh erst später, da die Narbe um einiges größer ist.

Sowohl bei eine Kastration als auch bei einem Kaiserschnitt (+Kastration) habe ich schon Infektionen gehabt bei den Tieren, die allerdings von innen nach außen verliefen (die Narben mussten neu geöffnet werden) - zu dieser Zeit hatte ich auf Handtüchern gehalten und jeweils noch ein Holzsitzbrettchen im Käfig. Zurückzuführen war dies auf Reaktionen auf Nahtmaterial oder einer Infektion während der OP.

Wichtig ist, dass die Tiere nach der OP noch 3-5 Tage ein entsprechendes AB bekommen und TA-lich alle 2 - 3 Tage spätestens kontrolliert werden. Zwar trauen sich viele zu, zu erkennen, wenn unter der Naht etwas nicht stimmt, aber keiner ist TA und kann unter der zweiten Naht mit Rötgenblick etwas erkennen und nach der OP sind manche Tiere durch Schmerzen und Narkose eh etwas neben sich - schlecht beurteilbar, woher das dann kommt.

So oder so ist es vom TA sehr wichtig, entsprechende Anweisungen zu geben. Das ersetzt kein Forum und auch keine Webseite.
Schade, wenn das nicht erfolgt oder gar die Halter mit Desinteresse reagieren.

EDIT: manche TAs vernähen die Wunden nach der Kastra beim Bock auch gar nicht, da dies meistens bei Katern auch nicht gemacht wird - das ist natürlich beim Chinchilla übel, da es hier ja keinen Hodensack gibt, in dem der Hoden "abgekapselt" vom Restkörper ist - das reist leider doch schnell wieder auf und Infektionen sind vorprogrammiert, wenn man die Tiere nicht entsprechend in der Bewegung einschränkt.
So ein bisschen sieht das auf dem Bild so aus. Ich denke aber nicht, dass es so schlimm wird, denn ich kann keine starke Rötung und Schwellung erkennen (Sekret-Blasen), nur die "Nähte" (wenn da denn welche sind), sind nicht schön geworden - aber das ist eben Unterschied zwischen TA und Halter - das muss ein TA beurteilen und "rein schauen".

[Aktualisiert am: Mo, 22 November 2010 10:46]


Lieber Gruß
Danie

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