Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72046]
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Di, 20 April 2010 16:55
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Klaus_N
Beiträge: 416 Registriert:
März 2007
Ort: Dortmund
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Hi.
Selber habe ich noch kein Tier mit Zahnproblemen gehabt. Ich lese nur immer wieder von Behandlungen alle 4, 6, oder 8 Wochen. Gestern habe ich allerdings über ein Tier diskutiert, wo ich mich frage: Gibt es bei der Zahnbehandlung bei euch Grenzen? Wann würdet ihr sagen, das Tier quält sich nur noch? Wie weit würdet ihr mit der Behandlung gehen?
Folgender Fall:
Chinweibchen, Alter unbekannt.
Zahnspitzen Ober- und Unterkiefer, beide Seiten,
Pause zwischen den Behandlungen: 3 Wochen.
Jedesmal Gasnarkose. Jedesmal 15! Minuten Begasung, bis das Tier in Narkose fällt. Jedesmal 2 Tage, bis es wieder klar ist.
Abgesehen vom finanziellen ( jedesmal 59 Euro ist auch kein Pappenstiel): Ist das für dieses Tier ein erstrebenswertes Leben?
Der Mann wollte von mir einen Rat. Und ganz Ehrlich: Ich habe ihm keinen gegeben.
Ich weiss, dass jetzt viele schreien werden. Aber mal ehrlich: Würdet ihr eurem Tier sowas auf Dauer zumuten? Bin gespannt auf eure Antworten.
LG Klaus
Noch eins: Der Rat, den TA zu wechseln, ist schlecht. Ist der beste Chinarzt hier in der Gegend.
Keiner hat mich gefragt, ob ich leben will, also hat auch keiner zu sagen, wie ich zu leben habe
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Re: Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72050 antworten auf 72046 ]
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Di, 20 April 2010 17:12
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Hallo,
ich würde das machen..
- solange das Tier Lebenswillen zeigt und zwischen den Behandlungszeiträumen munter ist
- es nicht mehr als wenige Tage (nach einer OP) zwangsernährt werden muss
- der (erfahrene) Tierarzt mir sagt, dass man das Abwarten verantworten kann
- dem Tier der Schmerz genommen werden kann
- das Tier nicht kontinuierlich abnimmt.
Ich denke, dass letztendlich der Halter und Tierarzt gemeinsam entscheiden müssen, ob man das dem Tier noch zumuten kann. Und nicht fremde Leute, die das Tier nicht kennen.
Da ich schon einige Zahnpatienten hatte, kenne ich leider die Problematik und es wurde nichts ohne Rücksprache mit dem Tierarzt entschieden.
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Re: Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72052 antworten auf 72046 ]
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Di, 20 April 2010 17:35
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Klaus_N
Beiträge: 416 Registriert:
März 2007
Ort: Dortmund
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Hi
Zitat: |
Sind die Zahnprobleme Vererbungsbedingt oder durch falsche Abnutzung entstanden?
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Mittlerweile geht der Arzt davon aus, dass es vererbt wurde. Das problem ist, der Züchter ist unbekannt.Man kann also keinen fragen.
Zitat: | Anders wiederum, wenn 3 Behandlungen ausreichen und danach ist alles wieder ok.
In diesem Falle würde ich natürlich das Chin behandeln lassen.
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Dann hätte ich hier auch nicht geschrieben. Die Behandlung läuft seit 2 Jahren. Erst alle 5 Wochen, dann 4, jetzt 3.
Zitat: | - es nicht mehr als wenige Tage (nach einer OP) zwangsernährt werden muss
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Was sind ein paar Tage? Wenn es zwei Tage braucht, bis es wieder klar ist und die Behandlung alle drei Wochen gemacht werden muss, ist nicht viel Zeit zum vernünftigen Essen.
Keiner hat mich gefragt, ob ich leben will, also hat auch keiner zu sagen, wie ich zu leben habe
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Re: Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72054 antworten auf 72046 ]
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Di, 20 April 2010 17:47
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Hallo,
ich meinte, wenn das Tier eine OP hatte (z. B. Kieferabszess) und dann eine Zwangsernährung notwendig wäre. Meine Erfahrung mit Zahnanomalien sagt mir, dass die Tiere nach einer normalen Zahnkorrektur in der Regel und wenn alles richtig gemacht wurde, auch wieder von alleine fressen und nicht zwangsernährt werden müssen. So war das auch bei uns. Ob es sich dann um ihr normales Futter oder aufgeweichte Pellets handelt, ist unterschiedlich. Auch da würde ich es vom Tier abhängig machen und keine pauschale Aussage treffen. Manche Tiere geben sich sofort auf und denen kann man nicht zumuten, dass sie jeden Monat zur Zahnkorrektur müssen. Dann sollte man im Sinne des Tieres handeln. Andere stecken das locker weg und fressen direkt nach der Behandlung wieder.
In den meisten Fällen kann man auch ohne Narkose eine Zahnkorrektur durchführen. Zappelt ein Tier, dann kann man evtl. Rescue-Tropfen anwenden, um es ruhig zu stellen.
Du hast ja geschrieben dass der Tiearzt der Beste in der Gegend ist. Dann sollte er den Herren auch gut beraten können, was das Richtige für sein Tier ist.
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Re: Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72057 antworten auf 72046 ]
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Di, 20 April 2010 17:54
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
Februar 2006
Ort: Steinkirchen
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Hallo Klaus,
Ich schreibe mal dazu
Es kommt ganz auf die Ursache der Zahnspitzen an und wie lange das schon so geht.
Bei festgestellten Ursachen wie:
- Zahnfehlstellung im Knochen
- Kieferfehlstellung
- Zähne wachsen auch rückwärts in den Knochen
- chronische Knochenentzündung / Kieferentzündung mit Dauerschäden
würde ich wenn das Tier stätig abbaut und eine gewisse Grenze überschritten hat (30 % des eigentlichen Gewichtes reduziert) und keine Heilungschance besteht, die Grenze ziehen. Hier ist für mich der Punkt erreicht, bei dem man über den Sinn einer Fortführung der Behandlung ernsthaft nachdenken sollte.
Es gibt allerdings auch Ursachen, die auch bis 1/2 Jahr oder länger eine Behandlung erfordern, bei denen ich persönliche schon erfolgreich behandelt habe:
- Fütterungsbedingte Probleme (Futterprobleme oder falsches Futter)
- falsches Kauen nach Verletzung
- Infektion im Kieferknochen
- abgebrochene Zähne / nachwachsende Zähne
- zu schnelles Zahnwachstum
- Fehlstellung der Schneidezähne (Backenzähne OK)
Das kann u.U. auch lange dauern und viele Eingriffe z.T. auch kurz hintereinander erfordern oder sogar Eingriffe ein Leben lang bedeuten, die aber die Lebensqualität des Tieres anschließend nach Behandlung oder bei lebenslangen Dingen auch währenddessen nicht nachhaltig beeinträchtigen.
Dann kommt noch etwas dazu: die Art der Behandlung und wie das Tier reagiert.
Die Gasnarkose und auch die Injektionsnarkose wird von den Tieren unterschiedlich gut vertragen und von den TAs auch unterschiedlich eingesetzt.
Nach Injektionsnarkose ist mir z.B. noch nie ein Tier nicht wieder aufgewacht und genesen, nach Gasnarkose leider schon. Auch habe ich nach der Injektionsnarkose unseres TAs nach 4 -– 8 Stunden schon wieder muntere und von allein fressende Tiere. Nach Gasnarkose hatte ich 3 x Zwangsernährung (und damit jedes Mal).
Dann können viele Eingriffe auch ohne Narkose gemacht werden. Das hängt natürlich stark vom Tier ab und wie intensiv die Behandlungen sind (einfaches Kürzen geht eher ohne, richtige OPs natürlich nicht).
Wenn mich also jemand nach einem Rat bezüglich einer Zahn-Behandlung fragt, sind für mich der Zustand des Tieres und die Ursachenforschung das Wichtigste dabei. Vom Ergebnis dessen hängt dann ab, ob und wozu ich raten würde. Man muss jede Situation individuell betrachten.
Lieber Gruß
Danie
Dieses Forum gehört zu den InfoSeiten: http://www.chinchillazucht.info und http://www.chinchilla.info
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Re: Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72059 antworten auf 72052 ]
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Di, 20 April 2010 18:28
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Moin,
Klaus_N schrieb am Di, 20 April 2010 17:35 | Hi
Dann hätte ich hier auch nicht geschrieben. Die Behandlung läuft seit 2 Jahren. Erst alle 5 Wochen, dann 4, jetzt 3.
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ganz ehrlich?! Dann würde ich das Tier erlösen lassen.
Was bringt die Behandlung? Wenn es dem Tier drei Tage danach schlecht geht und es dann nur die par Wochen hat um sich zuerholen?
Denn auch wenn Chins nur Tiere sind, aber es weiß ja auch was auf ihn zukommt alle par Wochen.
(Meine Meinung)
MfG
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Re: Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72060 antworten auf 72046 ]
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Di, 20 April 2010 18:35
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Hallo,
mich würde noch interessieren, ob es dem Tier durch die Narkose 3 Tage lang schlecht geht (habe es mal so verstanden ) oder durch die Behandlung und den Stress?
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Re: Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72062 antworten auf 72046 ]
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Di, 20 April 2010 18:47
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Hallo,
möchte der Tierarzt denn die Behandlung weiter führen oder hat er dazu geraten, das Tier zu erlösen?
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Re: Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72064 antworten auf 72046 ]
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Di, 20 April 2010 19:00
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Hallo,
verlängern werden sich die Intervalle sehr wahrscheinlich nicht, weil es schon so lange andauert. Aber wie ich schon schrieb, ich würde es vom Tier abhängig machen und mit dem Tierarzt mal sprechen, ob es nicht ohne Narkose ginge.
Was ich vergaß zu fragen:
wurde denn mal der Kiefer geröngt?
Wie wird das Tier ernährt?
Frisst es zwischen diesen Intervallen noch festes Futter oder nur Brei?
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Re: Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72081 antworten auf 72064 ]
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Mi, 21 April 2010 10:07
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Moin, meine Meinung tendiert zu Jürgen, stell mir vor ich wäre das Tier, nein das wollte ich nich mitmachen.So fern alles abgeklärt ist.
Lg Kerstin
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Re: Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72112 antworten auf 72046 ]
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Mi, 21 April 2010 19:55
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Hallo Klaus,
eine Ernährungsdikussion wäre in dem Fall auch etwas fehl am Platze. Bei einem Zahnpatienten ist es das Wichtigste, dass er überhaupt frisst.
Eine Röntgenaufnahme wäre sicher nicht schlecht, um mal zu sehen, wie schlimm es überhaupt ausschaut.
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Re: Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72136 antworten auf 72046 ]
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Do, 22 April 2010 08:53
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Klaus_N
Beiträge: 416 Registriert:
März 2007
Ort: Dortmund
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Hi
Zitat: | Ich würde allerdings noch gerne wissen:
- was wiegt das Tier aktuell und wo lag der Ursprung?
- warum wurde nicht geröntgt?
- ich habe noch nie ein Tier gehabt, was nicht spätestens nach 2h nach der Gasnarkose wieder vollkommen normal war: warum verträgt das Tier die Gasnarkose so schlecht??
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Ursprung war um 580g.(Wie bei jedem schwankend)Momentan 470, bei mir gemessen. Innerhalb von 2 Jahren ein Verlust von 110 gramm.
Ich habe den Gesamtzustand trotz des Gewichtsverlust noch gut empfunden.
Warum es nicht geröngt wurde, weiss ich nicht. Ich habe ihm geraten, röntgen zu lassen, um evtl die Ursache zu sehen.
Warum es die Narkose so schlecht verträgt, kann auch der TA nicht sagen. Warum es 15 minuten braucht, um in Narkose zu fallen, auch nicht.
Noch eins: Die Besitzer würden alles tun, um den Tier zu helfen. Sie sehen das ganze aber als Dauerzustand gefährlich für das Tier. Alle drei Wochen Narkose unter diesen Umständen hält keiner auf Dauer aus. (Dies nur zur Klarstellung. Nicht, dass noch einer auf falsche Gedanken kommt. )
Keiner hat mich gefragt, ob ich leben will, also hat auch keiner zu sagen, wie ich zu leben habe
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Re: Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72144 antworten auf 72046 ]
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Do, 22 April 2010 11:49
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päppelchins
Beiträge: 63 Registriert:
Juni 2006
Ort: Berlin
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Huhu Klaus,
bist Du sicher, dass es der beste Chinarzt in der Nähe ist? Denn die Ursache für die Narkoseprobleme sollte man, wenn man dem Tier wirklich helfen will, schon versuchen zu lokalisieren.
Sollte es im Ruhrpott sein, so könnte ich Dir noch einen TA empfehlen, wo zum einen ein guter Freund erfolgreich seit Jahren hingeht und seit kurzem auch eine Userin eines anderen Forums mit ihrem Problemkind, nachdem ihr TA nicht weiterkam. Will da nicht drauf rumreiten, aber manchmal hilft ein anderer TA ja doch.
Vorausgesetzt, dass die Rahmenbedingungen so schlecht sind, wie Du schreibst:
- alle 3 Wochen Narkose
- schlechtes Vertragen der Narkose (erst 15min Kampf bis die N. wirkt, dann 3 Dauer, bis das Tier wieder fit ist)
und dass das Tier weiter abbaut, dann würde ich mit dem TA zusammen überlegen (!), ob es für das Tier noch ein zumutbarer Weg ist...
Liebe Grüße
Andi
Prioritäten sind was Feines, wenn man sie zu setzen weiß!
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Re: Zahnbehandlung. Gibt es für euch Grenzen? [message #72193 antworten auf 72046 ]
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Sa, 24 April 2010 19:10
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Klaus_N
Beiträge: 416 Registriert:
März 2007
Ort: Dortmund
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Gie Chinchillawelt ist grösser, als manche denken. Ich kenne jeden Menge Leute.
LG
Keiner hat mich gefragt, ob ich leben will, also hat auch keiner zu sagen, wie ich zu leben habe
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