Hilfe Vergesellschaftungsprobleme [message #62256]
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Di, 02 Juni 2009 01:30
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Soffie
Beiträge: 3 Registriert:
Mai 2009
Ort: Stuttgart
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Hallo an Alle,
wir hoffen, dass ihr uns noch Tipps geben könnt.
Wir haben ein kastriertes, 7-jähriges Böckchen und ein 2-jähriges Weibchen. Sind jetzt umgezogen und haben einen größeren Käfig (1,5 m³) gebaut. Wollten gerne noch ein bis zwei Chins dazunehmen. Wollten auch gerne Notfalltiere oder ähnliches aufnehmen und sind im Tierheim auf zwei Weibchen getroffen. Eine ist 22 Jahre alt, die andere 17. Haben uns gedacht, dass wir denen ein schönes zu Hause geben möchten und haben sie freudig mitgenommen.
Wir wollten nicht sofort die Transportboxmethode zur Vergesellschaftung anwenden, weil wir gedacht haben, die beiden neuen sind schon so alt, das stresst sie vielleicht zu sehr. Haben dann alle Chins auf neutralem Boden zusammengesetzt. Im Bad. Es gab ziemlich schnell ein totales Chaos . Fell flog, hauptsächlich bei der 17-Jährigen und das nicht wenig. Die ganz alte Dame hat das Böckchen zuerst ein paarmal aufreiten lassen, sich dann beim 7./8. mal aber gewehrt und auch bei ihr flog nun Fell. Unser 2-jähriges Weibchen hat sich erstmal rausgehalten und nur geguckt. Irgendwann haben wir gedacht, dass es den Alten zuviel wird und haben uns doch für die Transprotboxmethode entschieden. Da drinn gab es dann Stunk von unserem 2-jährigen Chin-Mädel. Da dann eins der neuen am Ohr geblutet (war aber nicht schlimm, nur ein Kratzer, der schon verheilt ist) hat, haben wir alle rausgenommen und sie in den Käfig getan.
Haben die Zugänge vom Oberen in den Unteren Bereich zugemacht und wechseln nun täglich die Käfige. D.h. einen Tag sind die Neuen unten, am nächsten Tag kommen die hoch und unsere Alten unten rein.
Bei einer Tauschaktion ist unser 2-Jähriges Weibchen entwischt und war bei den Neuen Chins drin. Sie ging gleich auf die beiden los. Fell flog und Pippidusche.
Unsere beiden Alten Chins waren immer ein Herz und eine Seele. Durch die ganze Aktion zoffen sie sich jetzt auch auf einmal und schlafen manchmal nicht in einem Haus, obwohl sie das sonst immer gemacht haben.
Wir sind uns jetzt total unsicher, ob die Vergesellschaftung noch Sinn macht, oder ob das für alle vier nicht zuviel Stress bedeutet. Haben die Tierheim-Chins schon voll lieb gewonnen , können den Käfig auf Dauer aber nicht getrennt lassen, da der untere Teil zu klein für 2 Chins wäre.
Was meint ihr? Besteht noch die Chance, dass sie noch zusammenfinden? Wie könnnen wir es noch versuchen? Habe jetzt hier im Forum gelesen, man soll immer morgens nicht abens vergesellschaften, der Versuch im Bad war allerdings leider abends.
Meint ihr wir sollen es morgens nochmal mit der Transportboxmethode probieren?
Vielen Dank schon mal für Eure Antworten, wir warten gespannt...
LG Soffie
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Re: Hilfe Vergesellschaftungsprobleme [message #62261 antworten auf 62256 ]
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Di, 02 Juni 2009 10:19
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
Februar 2006
Ort: Steinkirchen
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Huhu,
also, ich versuche mal zu erklären, was da leider schief gelaufen ist:
Wahl der Methode: die Boxmethode ist die vergleichsweise stressfreieste Methode, denn es kommt nicht zu Jagdszenen und die Tiere können sich nicht gegenseitig puschen, da Drohgebärden vermindert werden. Zur Vergesellschaftung an sich gibt es leider zu viele Vorurteile.
NIE lässt man mehrere völlig fremde Tiere - insbesondere geschlechtsreife - zusammen laufen, wenn man nicht 100%tig deren Sozialverhalten kennt und einschätzen kann, wie sie auf einander reagieren werden. Auf der http://www.chinchilla.info sind die Vergesellschaftungsmethoden beschrieben - dort ist auch ein dicker Hinweis dazu, wann ich diese Methode gewählt habe (die Fotostory zur vergesellschaftung im Auslauf stammt von mir). Für größere Gruppen eignet sie sich zudem am wenigsten.
Am Abend das ganze generell zu starten, war keine gute Idee, das hast du ja erkannt.
Nachdem es beim Auslauf schon Aggressionen gab, bricht man die Vergesellscaftung koplett ab und startet 1 - 2 Tage bis 1 Woche später neu und versucht es nicht im selben Zug noch mit anderen Methoden. Die Tiere müssen sich erst einmal wieder beruhigen, sonst passiert genau das, was ihr erlebt habt.
Dass sich die alte Konstellation nun auch streitet, ist ein bekanntes Risiko und leider auch eine Folge der falsch angegangenen Vergesellschaftung. Wichtig ist, dass erst einmal bei diesen beiden wieder Ruhe einkehrt.
So wie ich das verstanden habe, ist der Käfig kein neutrales Revier - die ursprüglichen Tiere kennen ihn udn dazu tauscht ihr ja die Käfigteile, damit erheben die Tiere nun das Revier so oder so für sich. Daher ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass es sofort zu Streit kommt.
Ich kann euch nicht sagen, ob eine Vergesellschaftung noch möglich ist. Ich würde euch raten, euch Hilfe von erfahrenen Haltern oder Züchtern vor Ort zu holen, die sich die Situation ansehen können und dann entsprechend auch abschätzen können, wie man eine Vergesellschaftung angehen könnte - wenn überhaupt.
Schau auch gern einmal hier vorbei, da habe ich ein bisschen etwas dazu geschrieben.
Lieber Gruß
Danie
Dieses Forum gehört zu den InfoSeiten: http://www.chinchillazucht.info und http://www.chinchilla.info
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Re: Hilfe Vergesellschaftungsprobleme [message #62275 antworten auf 62256 ]
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Di, 02 Juni 2009 13:21
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Soffie
Beiträge: 3 Registriert:
Mai 2009
Ort: Stuttgart
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Hallo Danie,
vielen Dank für deine schnelle Antwort. Habe schon beim durchstöbern des Forums gemerkt, dass wir ganz schön viele Fehler gemacht haben. Das tut uns für unsere Vier Süßen echt leid. Hatten uns vorher schon informiert, aber scheinbar nicht genug. Waren halt sehr verwöhnt von unserer ersten VG vor 2 Jahren, da hat alles auf Anhieb geklappt. Das war wohl Liebe auf den ersten Blick.
Unsere Alteingesessenen Chins schlafen wieder zusammen und haben sich wieder beruhigt, obwohl wir glauben, dass jetzt das jüngere Weibchen die Herrschaft übernommen hat...
Der leider misratene Versuch der VG ist jetzt eineinhalb Wochen her. Die Neuen haben sich gut eingelebt, blühen richtig auf und sind sehr zutraulich, was ich anfangs nicht vermutet habe. Wenn man sie (mit Sicherheitsabstand natürlich) an das Gitter der anderen hält kommen die her und schauen und schnuppern, rasten aber nicht aus oder beißen ins Gitter oder so. Nur wenn die Neuen draußen rumhopsen und die Alten das von oben im Käfig sehen rennen sie hin und her und sind scheinbar eifersüchtig, dass sie gerade drin bleiben müssen. Die Neuen Chins hingegen zeigen an unseren Alten keinerlei Interesse, weder wenn man sie an den Käfig hält, noch wenn die Alten Augang haben und sie selber nicht.
Haben uns jetzt durch deine Antwort und andere Forumsbeiträge dazu entschlossen, morgen früh eine letze VG zu versuchen. Werden sie morgens alle zusammen in eine Transportbox stecken und sie den ganzen Tag über beobachten. Sollten sie irgendwann zur Ruhe gekommmen sein, noch einige Stunden warten (evtl. die ganze Nacht) und sie dann in einen alten Hasenkäfig setzten. Dieser wird keine Häuser zum verstecken enthalten. Sollten sie sich auch dort gut verstehen, setzen wir sie nach ein paar Stunden in den kleinen abgeteilten Teil des normalen Käfigs. Dieser wird vorher komplett sauber gemacht, mit Essigwasser ausgewaschen, es werden neue Häuschen gebaut und die Bretter werden anders angeordnet werden. Korkröhren und Äste usw. werden wir erstmal ganz rausnehmen und erst nach dem sie sich wirklich verstehen, dürfen sie dann auch in den großen Teil des Käfigs. Aber erstmal für 1-2 Wochen abends nicht raus (wird unseren beiden Alten echt schwer fallen, das sind die gar nicht gewöhnt... muss aber sein).
Sollte, während sie in der Transportbox sind Fell fliegen, werden wir mit ihr ins Auto sitzen und ein bissl fahren. Sollte es zu Beißereinen kommen, so das einer blutet, werden wir das ganze SOFORT abbrechen und die VG endgültig für gescheitert erklären.
Wir hoffen das passiert nicht
Da mein Freund schichtet und die nächsten Tage zu Hause ist, wird immer jemand da sein, der die VG beobachten und sofort eingreifen kann, sollte was schlimmes passieren.
Falls Du oder jemand Anderes noch Vorschläge bzw. Änderungen zu unserem Vorhaben hast/hat, bitte nochmal melden. Ansonsten schreibe ich weiter, wie es läuft.
Vielen Dank, drückt uns die Daumen,
LG Soffie
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Re: Hilfe Vergesellschaftungsprobleme [message #62277 antworten auf 62256 ]
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Di, 02 Juni 2009 13:52
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
Februar 2006
Ort: Steinkirchen
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Hi du,
ah, da sist gut, wenn schon einige Zeit vergangen ist.
Den einzigen Vorschlag, den ich noch hätte, wäre eine helfende Hand eines erfahrenen Chinchilla-Vergesellschafters, der euch dabei ein bisschen begleitet.
Aber wenn ihr euch das so zutraut, ist das auch OK, wäre ja nur eine Unterstützung, die euch auch den Rücken stärkt und ggf. auch nicht ganz so nervös ist, wie ihr. Das kann sich nämlich auch recht fix auf die Tiere übertragen
Lieber Gruß
Danie
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Re: Hilfe Vergesellschaftungsprobleme [message #62292 antworten auf 62277 ]
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Di, 02 Juni 2009 21:04
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Hallo,
wenn ihr VG-Hilfe bzw. Unterstützung(auch telefonisch) braucht, dann meldet Euch bei mir. Ich wohne nicht sehr weit von Euch weg und bin morgen vormittag zuhause.
Handy:0172/7218483
Grüßle
Andrea
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Re: Hilfe Vergesellschaftungsprobleme [message #62502 antworten auf 62400 ]
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Do, 11 Juni 2009 14:17
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Soffie
Beiträge: 3 Registriert:
Mai 2009
Ort: Stuttgart
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Hallo,
will nun berichten wie alles gelaufen ist.
Haben uns an unseren Plan gehalten und die beiden Neuen morgens in die Box gesteckt. Dann haben wir unser Böcken geholt und wollten es dazusetzen. Der war noch nicht mal ganz in der Box drin, da hat er das eine Chin schon gebissen (kein Blut, keine Schrammen, scheint es nicht richtig erwischt zu haben, zum Glück). Haben ihn dann natürlich nicht mehr dazugesetzt und die VG abgebrochen. Werden natürlich auch nix neues mehr versuchen.
Sind traurig, dass es nicht geklappt hat und erstaunt, das unsere sonst so lieben Chins so aggro werden können.
Haben uns schon voll an unsere neuen Mitbewohner gewöhnt und bringen es auf keinen Fall mehr übers Herz die wieder ins Tierheim zu bringen.
Wir bauen jetzt einen neuen Käfig, denn der abgetrennte Teil in dem sie jetzt sind ist uns ein bissl zu klein für die beiden. Haben dann halt zwei kleine Gruppen, statt einer Großen. Es sind total tolle Chin-Mädels und man merkt richtig wie sie von Tag zu Tag aufblühen. Sie rennen jetzt immer sofort raus wenn´s Türchen offen ist und genießen den Auslauf. Weiß ja nicht ob sie sowas früher schon hatten. Vor allem die "Oma" scheint da immer wieder voll jung zu werden
Eine kleine Frage habe ich noch: Liegt das am Alter, oder ist das von Chin zu Chin unterschiedlich? Unsere neuen "Omis" trinken total viel, das ist mit unseren alten Chins gar nicht zu vergleichen. Ist das normal?
@ Andrea: Danke nochmal für deine Tipps am Telefon
@ Larifari: Bei uns haben sie ein tolles zu Haus gefunden . Wir haben sie schon so lieb. Es gab in dem Tierheim übrigens noch einige andere Chins. Es gab noch ca. 3-4 andere Gruppen (Alter einige Monate bis 5 Jahre). Falls du 2 Mädels suchst, da gab es zwei, die zusammen saßen, beide 5 Jahre alt... Die hätten im nachhinein altersmäßig ja viel besser zu unseren gepasst, aber wir dachten halt die ganz Alten haben eh keine Vermittlungschance und haben denen deshalb den Vorzug gegeben.
Grüße Soffie
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