SOS bei Vergesellschaftung [message #15947]
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Mo, 14 August 2006 01:05
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Hy ihr
Habe seit gestern meine Vergesellschaftung laufen...aber so richtig wollen meine Schnuffels das nicht, wie ich das geplant hatte.
Erst ging alles gut. Jedoch fingen sie nach einiger Zeit an, sich zu bekämpfen.
Pippiduschen verteilen sie auch (was sie noch bei keiner Vergesellschaftung gesehen hab bei meinen).
Wilson ist die ganze Zeit nur am *mmhh* hört sich n bissl wie hicksen an.
Die anderen Zicken sich total an.
Wenn mal ne Weile Ruhe ist, streiten sie sich danach alle und man sieht nur noch Fell fliegen.
Hab sie vor der Autofahrt auch in die Box getan. Ich hab sie 230 km quer durch D gefahren, die Nacht in der TB gelassen und heute auch den ganzen Tag und nochmal 25km gefahren.
Aber nix.
Die Streiten sich und streiten sich.
Hab ihnen nun den kleinen 100*100*50 Käfig fertig gemacht mit Futter und Sand und sie da reingetan, damit sie sich vllt ausm Weg gehen können.
Ging auch gut und sie haben auch alle zusammen gebadet. Aber nach 10 min haben sie sich wieder angekeift.
Es ist nun ab und an Ruhe...dann streiten sie sich wieder.
HILFE!!!!
Habe gerade mein Chin ausm Käfig mit Bissverletzungen im Nacken geholt.
Wilson, der den ganzen Tag schon schimpfen tut.
Es sieht so aus, das ich abbrechen muss.
Das heißt allerdings auch, das ich n Teil meiner Chins abgeben muss.
Was soll ich machen?
Alle wieder trennen?
Oder die anderen 4 beobachten?
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #15948 antworten auf 15947 ]
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Mo, 14 August 2006 01:11
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ich hab sie getrennt.
So kann ich das nicht lassen.
Hab nun die Gruppen wieder in 2 geteilt und Wilson in einer extra Box.
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #15954 antworten auf 15952 ]
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Mo, 14 August 2006 08:54
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Tini
Beiträge: 170 Registriert:
Februar 2006
Ort: Tirschenreuth
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Hallo Pink,
bei meinen Chinchis war es genauso, aus Verzweiflung habe ich dann "Porfi-Hilfe" gesucht. Dadurch habe ich ne liebe Freundin kennen gelernt, ich habe ihr meine Chinchis gebracht und sie hat sie einfach in einen Käfig von ihr reingesetzt und, oh Wunder, es hat funktioniert. Fremde Umgebung und fremde Gerüche helfen sehr viel. Ich habe auch bei meinen Versuch zu viel Platz in der Transportbox gelassen, meine Freundin hat mir erklärt, die Chinchis müssen so eng sitzen, dass sie über ihren Nachbarn denken "ich möchte dich beissen, ich kann aber nicht".
Versuch doch auch, ob du in deiner Nähe jemanden findest, der schon mehrere VG´s gemacht hat.
Vorerst solltest du sie aber getrennt lassen, bis die Wunde verheilt ist.
Ich drück dir die Daumen, dass es später mal klappt.
Grüßle
Tini
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #15974 antworten auf 15947 ]
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Mo, 14 August 2006 11:51
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Hy
Es ist ja nicht meine erste Vergesellschaftung.
Habe schon einige hinter mir und bisher haben alle super geklappt oder es gab nur n paar Probleme.
Bei mir wars so:
Samstag um 8 Uhr in die Box.
Um 10 Uhr ins Auto.
Um 14 Uhr 2h30min Autofahrt (Hunde waren ua im Auto wegen fremden Geräuschen/Gerüchen).
Sonntag um 19 Uhr wieder 30 min Autofahrt.
Anschließend in die neue Wohnung. Ebenfalls fremde Umgebung.
Dachte, vllt gehts im Käfig n bissl besser, da der ja neu ist -> 23 Uhr
Haben auch zusammen gebadet und den Käfig erkundet und saßen auch vorm Napf zusammen und dann fings wieder an.
Aber nicht so schlimm wie in der TB.
Hab sie 5 min aus den Augen gelassen und als ich wiederkam, saß Wilson so zerbissen im Käfig.
Hab ihn sofort rausgeholt und in eine sep. TB gesetzt.
Chucky und Bruce in eine andere (sind eine Gruppe gewesen mit Wilson).
Wilson hab ich mit einem Tuch dann den Nacken gesäubert, ihm trinken hingehalten und den Nacken weiter geputzt(was bei dem Fell allerdings garkeine leichte Sache ist. Hab auch versucht, es n bissl zu kürzen, aber irgendwie ist meine Schere nicht gut).
Hab die TB von Chucky und Bruce mit der von Wilson zusammen gestellt (also Öffnung an Öffnung) und sie saßen alle am Gitter und haben sich die Nasen geputzt.
Aber ich glaub, Wilson lass ich lieber noch ein paar Tage alleine.
Ich bin auch total unsicher, ob ich das ganze nochmal eingehen soll.
Zur Box noch: Ich hatte die bisher immer ohne kiloweise Handtücher gemacht, deswegen diesmal auch nicht.
Werd nun nochmal Wilson versorgen.
Viele Grüße
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #15990 antworten auf 15947 ]
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Mo, 14 August 2006 14:56
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Hallo:-)
natürlich soll man dann abbrechen. Aber ein Biss in die Nase hat glaub noch kein Chin umgebracht (ausser der hat die ganze Nase abgefressen). Ein Biss in den Nacken jedoch schon.
@Pink warum rechtfertigst du dich? Klar hattest du deine Gründe aber leider hat es nicht geklappt wie du es gemacht hast. Beim nächsten mal einfach Box mit Handtücher füllen und nicht in den Käfig setzen wenn sie sich in der Box jagen. Die Tips geben wir ja damit es dann doch klappt und nicht um dich zu ärgern
Bia
[Aktualisiert am: Mo, 14 August 2006 14:57]
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #15996 antworten auf 15947 ]
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Mo, 14 August 2006 15:45
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@ Pink Probiere es doch mal mit den Tips die hier stehen und habe einfach mehr Geduld bevor du dran denkst die Tiere wegzugeben.
@Jenny Ich denke nicht das man das irgendwo lesen kann und ich selbst habe momentan auch nicht die Zeit dir das rauszusuchen. Als ich die schwierige Vergesellschaftung hatte haben mir das zwei sehr Kompetente Leute gesagt das man es unbedigt vermeiden soll das die Chins aufeinander klettern und sich in den Nacken beissen da dieser Biss tötlich enden kann und das andere Chin sich in dieser Lage nicht wehren kann. Das ist ja auch mit ein Grund warum man schauen soll das sie sich nicht aufstellen bzw aufeinander klettern sollen. Ein bisschen pipi hat noch niemand geschadet also ist das nicht der Grund wesshalb sie sich nicht aufstellen dürfen, oder?
Ich bin kein Tierarzt aber ein Biss in den Nacken kann sicherlich zu einem Knickbruch führen (besonders wenn es ein älteres Tier ist das mit einem Jüngeren/kleineren/ schwächeren Chin vergesellschaftet werden soll). Ein Biss in die Nase evtl auch zu einem Nasenbruch aber wenn ich mich zw einem Knick und einem nasenbruch entscheiden müsste...
Das beissen an sich nicht gut ist steht ausser Frage und dass das Chin bei einem Biss in die Nase nicht noch danke sagt ist auch klar. Aber nach wie vor denke ich nicht das ein Biss in die Nase tötlich enden kann. Natürlich kann man auch sagen "sage niemals nie"...
@ Eileen, gut ok. ein Chin bekommt einen Biss in die Nase und erstickt...wie gesagt sage niemals nie. Aber war das dann nur ein Biss oder mehrere?? Und das Wort *Tötungsversuch* kommt von dir. Ich persönlich denke nicht das sich Chins sich immer gleich töten wollen wenn sie kämpfen und sich dabei in die Nase beissen
Grundsätzlich könnten wir uns evtl darauf einigen das keine Bisse gut sind? Also weder in die Nase noch in den Nacken?
Aber Jenny, du hast doch auch viel Erfahrungen oder? Warum hilfst du ihr dann nicht mal mit ein paar Tips anstelle andere Dinge zu kritisieren die du nicht nachvollziehen kannst/ willst. Wenn du eine Quelle hast in der steht das ein Chin bei einem Nackenbiss nicht sterben kann dann teile die uns mit. Ich sage in dem Fall nur zu gerne das ich Unrecht hatte.
Bia
[Aktualisiert am: Mo, 14 August 2006 15:50]
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #15998 antworten auf 15996 ]
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Mo, 14 August 2006 15:55
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Jenny
Beiträge: 672 Registriert:
Februar 2006
Ort: Erkrath
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BiancaS schrieb am Mon, 14 August 2006 15:45 |
Aber Jenny, du hast doch auch viel Erfahrungen oder? Warum hilfst du ihr dann nicht mal mit ein paar Tips anstelle andere Dinge zu kritisieren die du nicht nachvollziehen kannst. Wenn du eine Quelle hast in der steht das ein Chin bei einem Nackenbiss nicht sterben kann dann teile die uns mit. Ich sage in dem Fall nur zu gerne das ich Unrecht hatte.
Bia
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Huhu,
wo habe ich denn etwas kritisiert??
Du hast eine "These" aufgestellt und ich habe einfach hinterfragt, was die Gründe dafür sind, weil sie mir so wie es da steht nicht einleuchtet und auch noch nicht zu Ohren gekommen ist.
Denn meiner Meinung nach ist ein Biss in die Nase durchaus gefährlicher. Ich habe z.b. noch nie gehört, das ein Chin einem anderen Chin den Nacken gebrochen hat und das durch einen Biss?
Ich habe diese "These" ja nicht erstellt. und einfach nur nachgefragt.
Ich verstehe also nicht so ganz wo das Problem ist.
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Die Höhe der Box soll meiner Meinung nach eigentlich verhindern, dass sie sich aufrichten können, denn das steigert die Agression ( anmeckern anpinkeln usw). Aufreiten können sie nachwievor.
Mein Rat:
nach dem es schon einmal so blutig geendet ist, würde ich eine Vergesellschaftung mit den beiden Tiere nicht nocheinmal probieren.
Entweder es passt auf anhieb oder es passt nicht.
Meine Meinung und Erfahrunng.
LG
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16005 antworten auf 15947 ]
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Mo, 14 August 2006 16:22
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Nachtrag zu Jennys Rat das was nicht gleich passt gelassen werden soll:
Meine Padme hat dem Bruce sowohl in die Nase gezwickt wie auch ins Ohr gebissen und die ersten 12 Std war auch echt Stress. Aber ich habe den Rat bekommen noch nicht aufzugenben und habe die "Pause" eingelegt mit Käfig in Käfig und am nächsten Tag weiter gemacht. Wären die Verletzungen grösser gewesen hätte ich natürlich länger Pause gemacht, aber die Luft schien bei Padme dann auch raus gewesen zu sein und sie war am zweiten Tag nicht mehr so Aggressiv. Nun sitzen sie seit April zusammen und es gab seitdem keinen einzigen Streit. Ich denke also du solltest es schon nochmal probieren denn deine einzige MÖglichkeit wenn es nicht klappt wäre ja hergeben und das wäre schade denn du hängst ja wahrscheinlich an deinen Chins.
Bia
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16009 antworten auf 15947 ]
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Mo, 14 August 2006 16:42
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Jenny
Beiträge: 672 Registriert:
Februar 2006
Ort: Erkrath
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@Bia
Ich lege auch nicht jedes Wort von dir auf die Goldwaage.
Nur wenn du mir vorwirfst, dich kritisiert zu haben, darf ich doch wohl wiedersprechen, das dies nicht mein Anliegen war?
Warum ich denke das der Nasenbiss deutlich gefährlicher ist wurde ja auch schon von Lin beschrieben.
@Pink
Meine Erfahrung sagt mir, das sich der Streß für die Tiere nicht lohnt.
Gerade bei Böckchen und größeren Gruppen.
Da sollte man dann zum Wohle des Tieres entscheiden, auch wenn das dann leider manchmal heißt, das man sich evt. trennen muss.
Wenn der Rest der Gruppe sich versteht würde ich es so lassen.
Dieses mal sind es nur kleinere Wunden, wer weiß wie es beim nächsten mal abläuft.
Letzendlich musst du es entscheiden. Aber fürs Tier ist es sicherlich auf Dauer keine schöne Lösung in einer Gruppe leben zu müssen, bei der es nur mit ach und krach funktioniert und das Tier somit immer unter Streß lebt.
Ich habe schon mehrfach bei anderen Haltern und Gruppen gehört, nach dem das Tier auf einmal deutlich an Gewicht zugenommen hat, nach dem es aus so einer Konstellation heraus war.
Überlege es dir gut. Letzendlich kennst nur du deine Tiere und kannst entscheiden, was das beste für sie ist.
LG
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16041 antworten auf 15947 ]
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Mo, 14 August 2006 22:49
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Hy
Hier ein Bild von seinem Nacken.
War heute auch bei einem Tierarzt.
Der meinte, es wären zwar schlimme Bisse dabei, aber ich solle das immer sauber halten und eine Wundsalbe nehmen.
Allerdings ist es garnicht so einfach, das Fell dort weg zu bekommen, weil Wilson das irgendwie anders sieht.
Ich muss nun erstmal wegen Käfig schauen.
Werde Chucky und Bruce heute in den Käfig tun und Stöpsel und Spike in die Box.
Sollte ich Wilson noch weglassen?
Er wollt gerade schon aus der Box raus und rumrennen. Hab aber meine Bedenken wegen der Verletzung.
Noch was dazu: Sieht etwas schlimmer aus, weil das Fell halt total verklebt ist und in weißem Fell man das alles so super sieht.
Anhang: PIC_0001.JPG
(Größe: 288.88KB, 209 mal heruntergeladen)
[Aktualisiert am: Mo, 14 August 2006 22:57]
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16044 antworten auf 15947 ]
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Mo, 14 August 2006 23:02
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Huhu
Ja, das stimmt. Ich erzähl ihm ja schon, das es nicht schlimm ist und es ihm danach besser geht.
Aber er will lieber jetzt rumhüpfen und rumspringen.
Hab n Hasenkäfig noch rumstehen (120*60*60), allerding fehlen bei dem die oberen Gitter (nach oben zu öffnen).
Aber i werd mal rumschauen.
Vllt hab ich bei ebay ja nochmal Glück.
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HINWEIS !!! [message #16080 antworten auf 15947 ]
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Di, 15 August 2006 13:38
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
Februar 2006
Ort: Steinkirchen
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Hallo Leute,
könnt ihr bitte mal mit dem öffentlichen gegenseitigen Besserwissen und Belehren aufhören?! Das ist ja nahezu unerträglich!
Es gibt eine PN-Funktion, mit der kann man fragliche Dinge klären, ohne das öffentlich auszutragen!
Jeder hat seine Erfahrungen und handelt entsprechen und gibt diese auch entsprechend weiter.
Ziel eines Threads in diesem Forum ist es nicht (wie es momentan in anderen Foren zur Mode geworden ist), Erfahrungen und Tipps im Detail zu zerpflücken, sondern seine eigenen Erfahrungen und Infos diesbezüglich als Beitrag zu verfassen, um den Hilfesuchenden somit vor die Wahl zu stellen, welche sachlich und fachlich begründeten Dinge er aus den Beiträgen annehmen und umsetzen möchte.
Ein Argument baut sich folgendermaßen auf: Behauptung, Begründung, Beispiel, Folgerung. Und das können bitte alle Schreiberlinge beherzigen – auch wenn sie „Gegenargumentieren“!
Lieber Gruß
Danie
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16082 antworten auf 15947 ]
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Di, 15 August 2006 13:49
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
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Ort: Steinkirchen
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Hallo,
nun zu meinem fachlichen Beitrag zum Thema Bisse und Vergesellschaftung
Zum Sozialverhalten an sich mal ein paar Beobachtungen und Erfahrungen aus meinen letzten 8 Jahren Vergesellschaftungen, Gruppenhaltung, Zucht und aktuellen Geschehnissen.
Vorab: egal, wo ein Tier blutig gebissen wurde - ist das geschehen, bricht man die Vergesellschaftung ab.
Selbst, wenn es nach 2 Wochen noch einmal klappt, ist die Verbindung immer gefährdet und instabil. Es sei denn, es sind nur mini-Verletzungen gewesen, verursacht durch eigene Fehler bei der Methodik oder Ungeschick der Tiere.
Gezielte Bisse in Nacken und Hinter-Kopf zählen nicht zu „Ungeschick“.
Beobachtet man das Gebaren der Chinchillas und weiß um die Anatomie, so kann man sich um einige Dinge auch geteilter Ansicht sein. Jedoch gibt es ganz eindeutige Begründungen anhand von Erfahrungen und logischen Schlussfolgerungen dieser.
Warum welche Vergesellschaftungsmethodik also wie gelebt, abgewandelt und dazu begründet wird, bleibt einem jeden frei zu begründen und durchzuführen.
Grundsätzlich: Erst einmal muss man untersuchen, warum welche Art von Bissen entsteht, nur dann versteht man auch ihren Grund und ihr Ziel.
Beißen tun sich Chinchillas nur dann, wenn 1. keine Fluchtmöglichkeit des schwächeren besteht und ein Tier überreagiert oder 2. keines der Tiere seine beanspruchte höhere Position aufgibt.
Das Verhalten: Die Chinchillas provozieren sich normalerweise eine ganze Zeit lang gegenseitig (aufrichten, anschnattern, Motzen, Pipieduschen, Fell fliegt).
Je nach Charakter reagieren die Tiere jedoch unterschiedlich in Art und Schnelligkeit. Entweder ordnet sich eines der Tiere unter (wenn von Anfang an, dann gibt es keine solchen Szenen) oder eben nicht. Meist haben diese Gebaren auch ihren Zweck erfüllt: in freier Natur kann eines der Tiere flüchten (und zwar endgültig ohne räumliche Begrenzung) und geht somit weiterer Auseinandersetzungen aus dem Weg.
Wenn nicht, geht die Provokation weiter: Drohschnappen, die Tiere weichen aus und drehen sich und schützen Kopf, Ohren etc.. Dabei kann es zu fliegendem Fell oder Bisswunden am Rücken kommen - jagen sich die Tiere, so kommen Verletzungen am Rücken am häufigsten vor, da das jagende Tier das andere dort am ehesten bei der Jagd erwischt.
Meist wendet sich der Angreifer dann auch ab, da keine Provokation seitens des anderen mehr stattfindet und es sich ja ebenso abgewandt hat.
Es kann aber auch vorkommen, dass sich das bedrohte Tier nicht abwendet oder durch den Schmerz einer Verletzung ebenso seinerseits zubeißt oder das schnappende Tier schon beim Drohschnappen direkt trifft: in diesem Fall meist in die Nase (die nun mal entgegen gestreckt wird). Ein unglücklicher Biss kann zur Anschwellung dieser führen und somit zum Erstickungstod führen, ist aber nicht unmittelbar als Tötungsabsicht des anderen Tieres zu deuten, da im Normalfall anatomisch bedingt kein Tier sicher daran stirbt, einen Biss in die Nase zu bekommen, sondern entweder die Drohung zum Gegenschlag annimmt oder aufgibt (Flucht).
Gesetzt den Fall, es gibt nicht auf, sondern die Beißerei wird heftiger und der Vergesellschafter greift nicht ein, keines der Tiere kann flüchten, wird man zunehmend feststellen, dass eines der Tiere unterlegen sein wird, sich windet und dreht, um den vor Wut blinden Bissen des anderen Tieres auszuweichen, welches diese von „oben“ ausführt (es steigt auf das andere Tier auf) – das andere sich längst zusammenkauert und sich unterwirft. Das aggressive Tier könnte ablassen, tut es aber auch nicht unbedingt.
Bisse über Rücken Ohren bis hin zu gezielten Bissen von oben auf den Schädel (Nacken) sind die Folge (und ja, ich habe leider auch mehrere Fotos solcher Tragödien).
Warum in den Nacken/Schädel: Die Chinchillas haben anatomisch bedingt ein winzigen Spalt / kleines Loch im Schädel – an der Stelle wo beim Jungtier die noch nicht zusammengewachsenen Schädelplatten aufeinander treffen. Dies sitzt zwischen den Ohren in Richtung Hinterkopf.
Beißt also ein Chinchilla gezielt dort (Nacken/Hinterkopf), so ist dies eindeutig als Tötungsversuch zu deuten: kein Versehen, kein ungezieltes um sich beißen und schon lange kein normales Rangordnungsgehabe mehr. Ein Biss in diese Region, kann zu Hirnblutungen und Anschwellungen bis bakterieller Infektion der Wunde, die ins Hirn wandern kann - also zum gesicherten Tot führen. Das Chinchilla weiß das instinktiv!
Mütter töten so gezielt auch nicht lebensfähige Jungtiere, als auch fremde Weibchen oder Böckchen gezielt den Nachwuchs der anderen Weibchen (fremder Väter) aus Eifersucht oder eigenen Erhaltungstrieb (leider auch Fotos davon vorhanden).
Babys, die sich beim Kampf um die Zitzen in die Näschen beißen, haben auch sicherlich keine Absicht, den Mitstreiter direkt und ohne zögern zu töten – beobachtet man diese genau, sieht man schnell, dass die Nase das erste ist, was sie erwischen, weil ihre Drohgebärden mit der Nase voraus stattfinden.
Mir ist noch kein Jungtier an einer Nasenwunde durch Bisse gestorben, wohl aber durch Bisse am Schädel /Nacken.
Mir ist auch noch kein erwachsenes Chinchilla an einem Nasenbiss gestorben (und das geschieht ja schon häufiger, wenn man mehrere Gruppen hat) wohl aber am Schädel-/Nackenbiss.
Aber auch hier muss man auch bedenken: einzelne Charaktere prägen den Umgang der Tiere miteinander, dadurch gibt es – wie überall – Ausnahmen.
Es ist immer sehr gefährlich, wenn man eigene Beobachtungen zur Regel erklären möchte und andere Meinungen nicht als solche akzeptieren kann.
Lieber Gruß
Danie
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16083 antworten auf 16041 ]
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Di, 15 August 2006 14:35
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
Februar 2006
Ort: Steinkirchen
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Hallo Pink,
ich habe in den letzten 4 Wochen auch 3 solcher Fälle (z.T. noch heftiger), zwar nicht bei Vergesellschaftungen, aber bei bestehenden Gruppen gehabt und auch schon in der Vergangenheit einiges an Wunden gemeinsam mit dem TA genäht, gepflegt und behandelt.
Bei den Bissen im Nacken und am Schädel muss man vorsichtig sein. Es könnten auch Sehnen und/ oder Knochen beeinträchtigt sein und sich schnell Infektionen bilden.
Generell ist durch den Stress das Immunsystem oft beeinträchtigt, was solche auch fördert.
Aus den bisherigen Erfahrungen habe ich mir folgende Vorgehensweise angeeignet:
- Sofort das Tier aus der Gruppe nehmen und auch keine weiteren Vergesellschaftungsversuche unternehmen, da dieser Krieg sonst auf die ganze Gruppe übergreifen kann und nicht mit dem Tod eines Tieres enden muss.
- die Verletzungen untersuchen (Größe, Tiefe, beginnende Infektionen) und den TA einschalten, ggf. weist er die weitere Behandlung an.
- Das Fell nicht herauszupfen, denn bei (Schädel-) Bissen kann sich durch das Reißen des Kampfpartners die Haut vom (Kopf) Körper gelöst haben, zieht man am Fell, kann man die Wunde damit weiter aufreißen. Am besten das Fell hier abschneiden.
- Keine öligen oder fettigen Salben oder Tinkturen nutzen, diese trocknen nicht, weichen die Wunde auf (laufen in diese rein) und es sammelt sich ggf. Schmutz darin an.
- Am besten mit einem Desinfektionsspray (Apotheke, TA) die Stellen einsprühen (sofern nicht genäht wurde und die Wunden nicht zu groß sind), trocknen lassen und jeden Tag alle Stellen 2 x kontrollieren (morgens und abends). Rötungen und Schwellungen sofort dem TA vorstellen - Entzündungen sollten umgehend durch diesen Behandelt werden!
- Normalerweise haben Chinchillas eine sehr gute Wundheilung und nach einiger Zeit fallen die Blutkrusten von ganz alleine ab.
Ich drücke die Daumen, dass es deinem Tierchen bald besser geht.
Bei Interesse könnte ich auch einen aktuellen Fall mit Fotos einstellen (oder zuschicken), es ist aber nichts für schwache Gemüter!
Lieber Gruß
Danie
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16134 antworten auf 15947 ]
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Mi, 16 August 2006 13:42
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
Februar 2006
Ort: Steinkirchen
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Hallo Moni,
sorry, ich war gestern erst gegen 22 Uhr zuhaise und war etwas platt, um noch Fotos zu bearbeiten (vor allem den "heute-Stand" aufzunehmen.
Ich kann das evtl. morgen machen, muss nur schauen, wie ich das schaffe.
Ich stelle sie dann ein, aber nur als Anhang, dann kann jeder entscheiden, ob er sie anschauen möchte oder nicht.
Aber als Info: bei mir handelt es sich nicht um Folgen einer schiefgelaufenen Vergesellschaftung - das sind Vorfälle in Gruppenhaltung gewesen.
Lieber Gruß
Danie
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16174 antworten auf 15947 ]
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Mi, 16 August 2006 17:10
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Hy
Bin auch auf die Fotos gespannt.
Wilson gehts soweit gut.
Er frisst nur gerade wenig.
Hab ihn mit Chucky und Bruce zur Zeit im Käfig.
Sie kuscheln zusammen und kümmern sich um Wilson ganz liebevoll.
Die beiden anderen sind nun auch wieder friedlich.
Viele Grüße
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16265 antworten auf 15947 ]
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Fr, 18 August 2006 02:04
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Hy
Also Wilson gehts wieder gut. Zwar noch nicht sehr gut, aber gut.
Er futter wieder fleißig Leckerlies und Heu und Pellets, kuschelt n ganzen Abend mit Chucky und Bruce und sie sind leiser als je zu vor *staun*.
Mein Kaninchen ist sogar da nachts lauter
Hab wegen Käfigen nun erstmal umdisponiert.
Wilson,Bruce und Chucky haben den 100*100*50 Käfig.
Spike und Stöpsel erstmal meinen Hasenkäfig von 120*60*60.
Und mein Hase lebt auf einer 150*150 Decke.
Ging leider garnicht anders, aber bisher gefällt es ihnen.
Gibt es vllt in der Näheren Umgebung Züchter (Karlsruhe, ggf Mannheim, Mainz, Stuttgart, Ulm; würde auch n Stück fahren), an die ich mich wegen einer Vergesellschaftung wenden könnte?
Traue es mir selbst einfach nicht mehr zu, da ich Angst habe, dadurch eines meiner Schnuffels zu verlieren und ich musste schon 4 in den Himmel schicken.
Im äußersten Notfall würde ich schauen, das ich den Käfig so baue, das ich alle behalten kann.
Ggf Zimmer umräumen oder ähnliches.
Viele Grüße
Ach: Ab wann kann ich Wilson wieder Sandbad geben?
Im Nacken ist das Fell nur noch so Rosafarben, Wunden heilen auch alle gut ab.
Grüße
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16266 antworten auf 16265 ]
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Fr, 18 August 2006 07:02
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Hi Pink,
habe deinen Thread mitverfolgt. In Karlsruhe Bietigheim!! Setz dich mal mit der Jacki1209 (auch ein Forumsmitglied) in Verbindung...vielleicht kann sie dir helfen
Wünsch dir und deinen Mäusen auf alle Fälle viel Glück und drück fest die Daumen!!!
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16277 antworten auf 15947 ]
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Fr, 18 August 2006 12:52
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
Februar 2006
Ort: Steinkirchen
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Hallo,
hier kommen die Fotos, bitte daran denken - die sind nichts für schwache Nerven!
Anhang: aua1.jpg
(Größe: 26.35KB, 262 mal heruntergeladen)
Lieber Gruß
Danie
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16278 antworten auf 15947 ]
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Fr, 18 August 2006 12:52
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
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Ort: Steinkirchen
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Bisse am Hinterkopf
Anhang: aua2.jpg
(Größe: 43.49KB, 249 mal heruntergeladen)
[Aktualisiert am: Fr, 18 August 2006 12:54] Lieber Gruß
Danie
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16279 antworten auf 16278 ]
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Fr, 18 August 2006 12:53
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
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Bisswunden am Rücken
Anhang: aua3.jpg
(Größe: 39.82KB, 224 mal heruntergeladen)
[Aktualisiert am: Fr, 18 August 2006 12:54] Lieber Gruß
Danie
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16280 antworten auf 15947 ]
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Fr, 18 August 2006 12:53
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Huhu
Werd am Wochenende alle mal anschreiben.
Danke für die Namen.
Die Entfernung ist nicht so wichtig.
Hauptsache meine Schnuffels schmusen hinterher, wie sie es eigentlich sollten
Viele Grüße
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Re: SOS bei Vergesellschaftung [message #16302 antworten auf 15947 ]
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Fr, 18 August 2006 23:37
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Hy
Hab doch von dem komischen Fellknäuel an der Nase geschrieben.
Das hat er sich heute abgezogen und nun sieht seine Nase etwas komisch aus.
Werd es bis morgen früh beobachten und ansonsten nochmal zum TA gehen.
Stell später auch mal n Bild online.
Wo bekomm ich den Ringelblumen her?
Grüße
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