Kiefer von Bonnie [message #87499]
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Mi, 26 Juni 2013 12:41
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evysa
Beiträge: 6 Registriert:
Juni 2013
Ort: Erding
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Hallo!
Ich bin seit heute neu hier!
Heute Nachmittag werde ich Bonnie aus dem Tierheim München abholen um ihr noch ein schönes Leben zu ermöglichen.
Bonnie ist 4 Jahre. Sie wurde bis vor 3 Jahren als Gebärmaschine benutzt.
Alle 2 Monate müssen ihre Zähne wegen einer Fehlstellung gemacht werden.Nun hat die TA festgestellt, dass sich ihr Kiefer auflöst.
Kann man da irgendetwas machen? Habt ihr TIpps, gibt es Erfahrungswerte, bezüglich Ernährung im fortgeschrittenen Stadium.
Ist ein Einschläfern irgendwann unumgänglich?
Ich freu mich auf eure Antworten.
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Re: Kiefer von Bonnie [message #87504 antworten auf 87499 ]
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Mi, 26 Juni 2013 22:01
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
Februar 2006
Ort: Steinkirchen
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Hallo,
erst einmal tut es mir sehr leid für dein CHin.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass ein gesundes und gut ernährtes Chinchillaweibchen mit entsprechender Abstammung / Veranlagung gut in Zucht eingesetzt werden kann. Eine Regulierung der Wurfpausen ist dann auch auf natürlichem Weg gegeben. Das hilft jetzt nicht, aber zumindest möchte ich dem Thema "Gebärmaschine" etwas beisteuern. Da gibt es sehr viele Vorurteile...
Das Auflösen des Kiefers, dazu haben wir aus 2011 bei mehreren Haltern udn Züchtern leider Erfahrungsberichte. Problem: die Zähne brauchen viel Kalzium. Bei Unterversorgung durch das Futter ziehen die Zähne dies aus dem Knochen. Der Knochen wird weich, es scheint, als löse er sich auf. Durch den weichen Knochen udn dem Druck beim Kauen schieben sich die Zähne in den Kiefer hinein. Es sieht auf dem Röntgenbild aus, wie eine genetisch bedinkte Deformierung / Zahnanomalie.
Wie wurden in 2011/2012 Tiere gerettet? - Hoch dosierte Gabe von Kalzium + Vitamin D (Vorsicht: kann bei schlechter Veranlagung zu Blasen-/Nierensteinen führen), Antibiotikagabe zum Aufhalten der möglicherweise vorhandenen Infektion + Kortison.
Kubiline hier im Forum hat Erfahrung damit - sie könnte hier noch weitere Infos zur Behandlung geben - ihre TA hat das damals bei 2 Tieren wieder heilen / stoppen können.
Lieber Gruß
Danie
Dieses Forum gehört zu den InfoSeiten: http://www.chinchillazucht.info und http://www.chinchilla.info
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Re: Kiefer von Bonnie [message #87505 antworten auf 87499 ]
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Do, 27 Juni 2013 09:50
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annifuchs
Beiträge: 14 Registriert:
Januar 2012
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Hallo,
eine Chinchilla versierte Tierärztin für allgemeine Krankheiten und auch für Zahnprobleme ist Frau Dr. Bartl in Garching. http://www.tierarzt-garching.de/ Entfernung von Erding ca. 30 km. Sie hält selber Chins und behandelt täglich ca. 5 Tiere unter anderem auch Zahnchins. Sie ist sehr freundlich zu den Tieren und kennt die typischen Verhaltensweisen. Was ich sehr gut an dieser Praxis finde, ist dass Krankheiten mit Homoöpathischen Mitteln zusätzlich behandelt werden, die bei Chins gut vertragen werden und den Heilprozess unterstützen.
Ein guter Tierarzt, speziell für Zahnprobleme ist Herr Dr. Aigner in Taufkirchen/Vils: http://www.tierarztpraxis-aigner.de/ Das liegt ungefähr 20 km von dir entfernt.
Herr Aigner ist wirklich sehr versiert in diesem Gebiet und gilt auch bei einigen Züchtern als Experte. Was ich sehr gut an der Praxis finde, ist dass viele Eingriffe, soweit das Tier nicht zu gestresst wird (!), ohne eine Narkose gemacht werden, inklusive der Röntgenaufnahmen.
Leider ist es oft so, dass viele Tierärzte sagen, sie haben Ahnung von Chinchillas. Tatsächlich haben sie lediglich in der Ausbildung etwas von den Tieren gehört und behandeln sie wie Kaninchen oder Meerschweinchen, was für die Tiere verherrende Wirkung haben kann. Medikamente die grundsätzlich für die zwei Nagerarten verträglich sind, können z.B. die Zerstörung der Magen-Darm-Flora verursachen, oder werden nicht gerne freiwillig genommen, etc. in einigen Fällen führt das Medikament zu dauernder Appetitlosikeit, was wiederum Zahnprobleme heraufbeschwören kann... Leider ist es auch vorgekommen, dass eine Falschbehandlung zum Tode des Chinchillas geführt hat. Daher rate ich dir aus persönlicher Erfahrung: Bitte gehe nicht zum nächstgelegenden Tierarzt, sondern suche einen Chinexperten auf!!
Vielleicht kannst du dir auch die Röntgenbilder vom Tierheim geben lassen und Bonnie bei einem dieser Tierärzte vorstellen.
Darüberhinaus:
Ich würde dir dringend den Rat von Danie ans Herz legen. Lass dir die damalige Behandlungsmehtode von Kubiline genau erklären. Sprich den Tierarzt darauf an, dass andere Tiere erfolgreich so behandelt werden konnten und ob die Behandlungsmehtode auch für Bonnie in Frage kommt. --> Gleichzeitig möchte ich dir nicht verschweigen, dass das bei manchen Tierärzten nicht immer positiv aufgenommen wird.
Ich wünsche dir und Bonnie alles gute für eure gemeinsame Zukunft!
Ganz fest die Daumen drückend
Annifuchs
[Aktualisiert am: Do, 27 Juni 2013 10:14]
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Re: Kiefer von Bonnie [message #87511 antworten auf 87508 ]
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Sa, 29 Juni 2013 12:09
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Kubiline
Notfall-Mod
Beiträge: 303 Registriert:
März 2006
Ort: Peine/Niedersachsen
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Hallo Evysa.
Grundsätzlich muss eine Kieferfehlstellung nicht erblich sein. Sie kann auch durch Fehlernährung ausgelöst werden, wie Danie oben schon schrieb.
Auch ich habe 2011 diese schlimmen Probleme mit dem Futter gehabt. Ich habe zu diesem Zeitpunkt aber zusätzliches gefüttert, sonst hätte es warscheinlich auch noch mehr Tiere erwischt.
Ich habe 2011 ein Weibchen gehabt, die die gleichen Symptome wie dein Weibchen zeigte. Meine TÄ hat erstmal ein Röntgenbild und eine Blutuntersuchung gemacht. Es ergab sich ein Kalziummangel und zu Hoher Kupfergehalt im Blut. Der Kiefer war schon sehr porös. Wir haben dann versucht mit hoch dosiertem Kalzium (Calcium Frubiase), Cortison, Metacam, Traumel und Antibiotikum (Terramycin) das ganze in den Griff zu bekommen. Erstmal sah das auch ganz gut aus. Leider waren die Schäden schon zu weit fortgeschritten, weil sich durch den zu hohen Kupfergehlt auch schon Organschäden eingestellt haben. Ich musste sie dann schließlich einschläfern lassen.
Die TÄ und ich konnten die Zähne einzeln locker aus dem Kiefer ziehen, so aufgelöst war er schon.
Bei einem Böckchen hatte ich das Gleiche. Bei ihm kamen aber noch Wassereinlagerungen und eine Magenpförtnerverengung dazu.
Ihn haben wir mit Cortison, Metacam, Entwässerungstabletten, Traumeel, Terramycin (AB, HM3, und einer Elektrolytlösung (eigentlich zur Infusion bestimmt) womit ich den Pelletbrei angerührt habe, gepäppelt.
Er hatte auch schiefe Zähne, die dann in leichter Narkose begradigt wurden. Zu diesem Zeitpunkt wog er noch 480g (vorher 880g). Es hat viele Wochen gedauert, bis er wieder anfing selbständig zu fressen, aber es hat funktioniert. Heute wiegt er 840g und ist Topfit. Die Zähne lasse ich regelmäßig nachschauen, aber bisher mussten sie nicht wieder begradigt werden. Das ist jetzt 2 Jahre her.
Es liegt auch ein bisschen am Tier selbst, ob es sich aufgibt oder ein Kämpfer ist. Und wie weit die Krankheit schon fortgeschritten ist, entscheidet, ob die Behandlung Erfolg hat oder nicht. Manche Sachen sind eben nicht mehr zu reparieren und manche lassen sich heilen.
Heute habe ich ein anderes Futter (Angora-Chinchilla) und habe keine Probleme mehr mit solchen Sachen.
LG Mariska
"Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel besser setzen!"
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Re: Kiefer von Bonnie [message #87520 antworten auf 87499 ]
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Mo, 01 Juli 2013 14:13
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
Februar 2006
Ort: Steinkirchen
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Hallo Annifuchs - funktionierte nicht, weil die Punkte hinter den Links mit als Link interpretiert wurden. Hab ich gelöscht - jetzt gehts sauber
Lieber Gruß
Danie
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