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Re: Narkose erforderlich für Röntgenaufnahme? [message #8650 antworten auf 8626 ]
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Mo, 24 April 2006 21:31
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
Februar 2006
Ort: Steinkirchen
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Hi du,
bei euch ist doch die TiHo Hannover - die haben sehr viele Erfahrungen mit Chinchillas und müssten euch auch einen guten TA nennen können (wenn sie nicht gar selbst interessiert sind - haben eine angeschlossene Klinik).
Lieber Gruß
Danie
Dieses Forum gehört zu den InfoSeiten: http://www.chinchillazucht.info und http://www.chinchilla.info
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Re: Narkose erforderlich für Röntgenaufnahme? [message #9090 antworten auf 8611 ]
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So, 30 April 2006 08:39
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mib1999
Beiträge: 46 Registriert:
April 2006
Ort: Hannover
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Hallo,
ich musste jetzt erst mal eine Weile nachdenken, ob ich meine Erfahrungen mit der TiHo poste oder nicht, aber ich denke sie sind auch unter dem medizinischen Aspekt nicht uninteressant.
Gleich vorweg betone ich, dass es nur meine persönliche Erfahrung ist und man das nicht verallgemeinern kann und sollte. Unsere Tiere wurden auch nicht von dem in der Tierärzteliste angegebenen TA behandelt, sondern von anderen Ärzten, die möglicherweise gar nicht mehr dort sind, weil unsere Erfahrungen jetzt mehrere Jahre zurückliegen.
Eins unserer Tiere hatte mehrere kahle Stellen im Fell, so dass wir den Verdacht hatten, es sei ein Pilz. Von einem TA (nicht TiHo) bekamen wir dann Imaverol zum Einreiben der Stellen. Die Behandlung gestaltete sich jedoch schwierig, weil sie auch kahle Stellen im Gesicht hatte und man das Zeug wegen des langen Felles ja auch nicht so leicht verteilen kann. Auf unsere Nachfrage, ob es nicht auch eine Injektionsmöglichkeit gäbe, wurde dies in der betreffenden TA-Praxis verneint und uns geraten, dass Tier in der Lösung zu baden...
Diese Aussage veranlasste uns dann dazu, die TiHo aufzusuchen. Dort wurden ihr zwar Fellproben zur mikrobiologischen Untersuchung entnommen, aber gleichzeitig wurde ihr schon mal ein Mittel gegen Milben injiziert. Ich fand das zwar etwas übereilt, aber ich fand die Möglichkeit der Milben auch nicht abwegig, weil wir ja überall Teppich haben über den die Kleinen flitzen. Die Verabreichung dieses Mittels hat letztendlich auch tatsächlich geholfen. Insoweit würde ich diese Erfahrung schon als eine positive bezeichnen.
So gingen wir auch gleich zur TiHo als uns bei dem anderen Tier eine Unmenge von Ausfluss auffiel, der aus der Scheide/Gebährmutter lief. Dieser Ausfluss dauerte mehrere Tage und sie hatte das Fell auf der Bauchseite und an den Oberschenkeln total verklebt. Sie wurde dann rasiert für eine Ultraschalluntersuchung. O-Ton: "Die Gebährmutter ist voller komischer grauer Flüssigkeit. Das kann Blut sein, das kann Wasser sein, das kann Eiter sein..." - Ja toll, und jetzt? "Sie muss sofort operiert werden, die gesamte Gebährmutter und alles drumherum muss raus. Dabei gibt es ein Narkoserisiko, ein Infektionsrisiko und ein Blutungsrisiko - Erfolgschance zweifelhaft bis ungewiss". Wir haben uns erstmal einen OP-Termin gesichert und dann zu Hause in dem Buch von Schweigart nachgelesen. Dort war u.a. von möglichen Entzündungen in der Gebährmutter zu lesen und die Prognose war auch nicht sehr vielversprechend. Die Tatsache, dass wir schon einmal ein Tier infolge einer Narkose verloren haben, hat dann auch nicht gerade zu unserer Beruhigung beigetragen.
Also suchten wir gleich noch einen anderen TA auf, um die Diagnose abzusichern. Dort wurde wieder eine Ultraschalluntersuchung gemacht und zum ersten Mal überhaupt der Ausfluss unter dem Mikroskop untersucht. Dabei stellte sich dann heraus, dass keine Anzeichen auf eine Entzündung schließen ließen und es sich um das ganz normale Sekret handelte, das während der Hitze ausgesondert wird. Dies geschieht jedoch bei jedem Tier unterschiedlich in Form und Intensität. Während wir bei dem anderen Tier davon gar nichts mitbekommen, ist es bei der Kleinen eben so stark und relativ dünnflüssig. Der TA erklärte dies auch damit, dass sich die Gebährmutter immer wieder neu mit einer Membran verschließt und bei der Kleinen sammelt sich dann die ganze Flüssigkeit bis die Membran reißt und alles in einer großen Lache herausläuft. Wir haben also gar nichts gemacht/behandelt und wieder etwas dazugelernt. Und damit lebt unsere Kleine nun auch schon mehrere Jahre - mit im 4-Wochen-Rhythmus wiederkehrendem Ausfluss. Wir leiden regelmäßig mit, weil ihr Fell dann immer ziemlich verklebt ist bis sie es weggeknabbert hat und sie in der Zeit auch auf ihr geliebtes Sandbad verzichten muss.
Ach ja, als wir den OP-Termin unter Hinweis auf die andere "Diagnose" absagten, mussten wir uns auch noch ein schlechtes Gewissen einreden lassen: Wir hätten es ja dann zu verantworten, wenn das Tier sterben würde...
Diese letztere Erfahrung hat bei mir den Eindruck erweckt, dass wir in einer Praxis besser aufgehoben sind, weil im Klinikbetrieb zuviel Hektik herrscht, die vermutlich zu teils richtigen, aber auch teils falschen (voreiligen) Schlüssen führt. Wobei ich andererseits auch glaube, dass die Erfahrungen mit Chinis schon aufgrund der höheren Anzahl an Patienten eigentlich umfassend sein dürften.
Es sei aber nochmal betont, dass ich weder jemanden persönlich, noch die Klinik allgemein an den Pranger stellen will. Es gibt sehr viele Ärzte dort und wir haben eben in dem einen Fall Glück und in dem anderen Fall Pech gehabt.
Heute - mit mehr eigener Erfahrung über Chinis und mögliche Krankheiten und den Erfahrungen hierzu aus dem Forum - würde ich im Einzelfall gleichwohl die TiHo konsultieren.
Ich möchte nur dazu raten, nicht gleich jede schlimme Nachricht so hinzunehmen, sondern sich selbst schlau zu machen und eine oder ggf. auch mehrere tierärztliche Meinungen einzuholen, um wirklich sicher zu gehen. Und das gilt für jeden TA - ob nun in der Klinik oder in der Praxis.
Liebe Grüße
Andrea
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