Pathologische Berichte [message #1003]
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Mi, 08 Februar 2006 23:18
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Knorrli
Beiträge: 25 Registriert:
Februar 2006
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Hallo zusammen,
seit Montag vor einer Woche durchlebe ich eine sch.... Zeit. Zwei meiner Chins auffaellig, eines ein verklebtes Auge, das andere ein traendendes Auge und eine laufende Nase. Bin natuerlich sofort zum TA. Das verklebte Auge ruehrte von einer kleinen Verletzung, es bekam eine Augensalbe und nach 2 Tagen sah man nichts mehr davon. Beim anderen konnte die TA jedoch keine Lungengeraeusche feststellen. Hatte trotzdem Antibiothika zur Behandlung bekommen und habe zusaetzlich noch mit Salzloesung inhaliert.In der Nacht auf letzten Donnerstag ist der Kleine gestorben. Ich hab darauf alle meine Chins nochmals genau beobachtet und festgestellt, dass Mimi die Luft schwer einzog. Das war morgens um 02.30 H. Ich hab sie sofort isoliert und hab am Morgen der TA telefoniert. Sie hat mir auf Nachmittag 2 Uhr einen Termin gegeben und mir geraten, mein totes Chin in die Pathologie zu schicken. Das hab ich gemacht und als ich um 11 Uhr nach Hause kam, floss Mimi der Eiter schon zur Nase raus. Selbstverstaendlich habe ich das Naeschen dauernd gesaeubert und bevor ich zur TA fuhr nochmals alle Chins angeschaut. Da hat auch Floh bereits schwerer als ueblich geatmet. Also habe ich beide der TA vorgestellt und beide habe ich dort gelassen. Mimi ist sofort in ein Sauerstoffbehaelter gekommen, Floh einfach normal ueberwacht. Um 15 Uhr habe ich den Telefonanruf bekommen, dass Mimi gestorben war. Es hat also ca 12 Stunden gedauert, vom Ausbruch bis zum Tod. Floh hat das ganze bis jetzt gut ueberstanden und ich hab sie seit Montagabend wieder zuhause.
Jetzt meine Frage: was nuetzt mir eigentlich so ein Untersuch meines toten Chins von der Pathologie? Haetten sich meine Uebrigen Chins angesteckt, waere bei dem rasanten Verlauf der Krankheit mit Bestimmtheit keines mehr am Leben. Den Bericht habe ich noch nicht. Morgen Donnerstag Nachmittag ist es genau 1 Woche her, dass sie mein Chin erhalten haben.
Heute musste ich auch noch meine Zwergspitzhuendin Anja einschlaefern lassen, nachdem sie sich nicht mehr Erholt hat von ihrem Schlaganfall, letzten Freitag.
LG
ein trauriges Knorrli
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Re: Pathologische Berichte [message #1015 antworten auf 1003 ]
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Do, 09 Februar 2006 08:39
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Hallo Knorrli
ach du je, da hast Du ja wirklich einen Höllentrip hinter Dir.
Ich weiss wie schlimm das sein kann, wenn solch ein Wust an Hiobsbotschaften auf einen einprasseln.
Bitte nicht unterkriegen lassen. Fühl Dich gedrückt.
Knorrli schrieb am Mit, 08 Februar 2006 23:18 |
Jetzt meine Frage: was nuetzt mir eigentlich so ein Untersuch meines toten Chins von der Pathologie?
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Ein Obduktionsbefund kann Dir genau sagen, welche Todesursache Deine Chinchilla erlitten hat.
Da der Krankheitsverlauf anscheinend infektiös, sehr rasant und agressiv ist, ist eine Analsyse sicherlich sinnvoll.
Nicht zuletzt um Deine anderen Chins rechtzeitig effektiv behandeln zu können.
Auch wenn bis jetzt die anderen Artgenossen keinerlei anzeichen zeigen, können sie (können nicht müssen!) bereits infiziert sein.
Es gibt immer eine sog. Inkubationszeit* die man berücksichtigen muss.
Zuletzt besteht ggf. die Ansteckungsgefahr gegenüber dem Menschen oder anderen Tieren.
*Zeitraum von der Infizierung bis zum Ausbruch der Krnakheit
Der Pathologiebefund kann seine Zeit dauern. Hoffen wir das er schnellstmöglich Da ist.
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Re: Pathologische Berichte [message #1070 antworten auf 1041 ]
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Do, 09 Februar 2006 15:01
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Hallo Knorrli
Knorrli schrieb am Don, 09 Februar 2006 12:01 | Beide haben den gleichen Zustand festgestellt: beide oberen Lungenfluegel kollabiert, die unteren i.O., die oberen Luftwege gefuellt mit eitrigem Sekret. Die Chins muessen daran erstickt sein.
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Kollabiert bedeutet, das die Flügel zusammengefallen sind.
D.h. zu dem Sekret in den Luftwegen ist ein Teil der Lungen förmlich ausgefallen und konnte den Sauerstoffaustausch nicht vollziehen.
Ob sie daran erstickt sind oder ein Organversagen vorliegt (worauf die kollabierten Lungenflügel schließen lassen) wird vermutlich der pathologische Befund erklären.
Knorrli schrieb am Don, 09 Februar 2006 12:01 | Es wurde in der Pathologie kein spezifischer Erreger gefunden im Sekret - was immer das heissen soll? Es werden anscheinend noch weitere Untersuchungen gemacht bevor ich einen definitiven Bericht erhalte.
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Das bedeutet, das eine Analyse des Sekrets auf mögliche Krankheitserreger gemacht wurde (Bakterien, Viren etc.) und dieser nich nicht ermittelt wurde.
Anscheinend haben die Standardanalysen kein Ergebnis gebracht und es muss mit weiteren Analysen der Krankheitserreger ermittelt werden.
Knorrli schrieb am Don, 09 Februar 2006 12:01 | Eine Kollegin in der Schweiz hat letztes Jahr Probleme gehabt und sie musste - sage und schreibe - vier Wochen auf den Bericht der Pathologie warten. Auch bei ihr sind zwei Chins gestorben, jedoch ohne Symtome.
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Es kann gut und gerne so lange dauern, das ist richtig.
Es gibt die Möglichkeit druch den TA eine Obdukion dringlich zu machen, wenn der Verdacht eines agressiven Erregers vorliegt, der eine Art Seuche auslösen kann -> Vogelgrippe.
Knorrli schrieb am Don, 09 Februar 2006 12:01 | Nach so einer langen Zeit hat man doch keine Chance seine Chins zu retten, wenn es wirklich so ein agressiver "Wasauchimmer" ist?!
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Das lässt sich nicht sagen, solange man den Erreger nicht kennt. Wie gesagt gibt es bei Infekten eine Inkubationszeit und die ist bei jedem Erreger anders.
Sind denn alle anderen Chinchillas offenkundig gesund?
Ich hoffe ich konnte Dir damit helfen.
P.S:
Falls Du später Hilfe beim Verständnis des Obduktionsbefunds brauchst, kannst Du mir ihr gerne per mail zukommen lassen und ich übersetze ihn Dir.
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Re: Pathologische Berichte [message #1239 antworten auf 1003 ]
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Fr, 10 Februar 2006 17:38
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
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Ort: Steinkirchen
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Hallo Yolanda,
Streptokokken sind Bakterien und nicht allzuselten - sie können eine vielzahl von Lebewesen befallen und können sowohl auf den Menschen als auch vom Menschen auf Tiere übertragen werden.
Chinchillas haben gegen diese Erreger häufig eine Immunschwäche (ebenso wie bei Staphylokokken). Beide Bakterienarten haben wir auch schon mal im Bestand bei unterschiedlichen Infektionen (Darm, Haut, Genitalbereich Weibchen) gehabt.
Folgende Antibiotika wirkt in den meisten Fällen: Cloromycetin Palmitat, Baytril.
Tipp: Einfach mal die Begriffe bei google eingeben - da gibt es auch gute Ergebnisse.
http://de.wikipedia.org/wiki/Streptokokken
[Aktualisiert am: Fr, 10 Februar 2006 17:39] Lieber Gruß
Danie
Dieses Forum gehört zu den InfoSeiten: http://www.chinchillazucht.info und http://www.chinchilla.info
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Re: Pathologische Berichte [message #1257 antworten auf 1003 ]
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Fr, 10 Februar 2006 20:25
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Knorrli
Beiträge: 25 Registriert:
Februar 2006
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Hi Danie
Mir hat die TA auch gesagt, das es Streptococcus haeufiger gibt, aber dieser sei nicht haeuffig bei Chins und ist anscheinend gegen mehr als die Haelfte der Medi-Substanzen resistent, Baytril z.B. ist gemaess meinem Protokoll der Resistenzpruefung nur beschraenkt wirksam. Meine TA hat beim Standardboeckchen Chloramphenicol eingesetzt, was eigentlich gut wirksam sein muesste, das hat aber ueberhaupt nichts gebracht. Den Wirkstoff den sie bei Mimi einsetzte weiss ich leider nicht.
Das ist aber eine gute Seite, die Du da gewusst hast. Ich werde sicher da nochmal nachschauen, wenn ich den definitiven Befund habe.
LG
Yolanda
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