etwas schockiert: Treffen diese Buch-Aussagen wirklich auf Chins zu? [message #45788]
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Fr, 28 März 2008 22:16
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Igeltanrek
Beiträge: 6 Registriert:
Oktober 2007
Ort: Stolberg
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Hallo,
ich habe im Internet und in einem Buch mehrere Sachen gelesen, was mich doch stutzig gemacht haben.
Ich kenne es aus Büchern über Ratten, Meerschweinchen usw. das in diesen oft übertrieben wird, daher frage ich lieber hier nocheinmal nach (bevor ich mich auf den Buchinhalt verlasse und mich somit vielleicht doch gegen die Chinchillahaltung entscheide).
Es geht vorallem um die drei folgenden Themen (die mir doch etwas übertrieben vorkommen):
1. Chinchillas dürfen nicht mit Meerschweinchen oder anderen tagaktiven Tieren in einem Raum gehalten werden, da sie durch diese im Schlaf gestört werden und dies psychische Folgen für die Chins haben würde.
2.Die Haltung mit Hunden oder Katzen wäre gefährlich, vorallem bei wilderen Gesellen(Hunde, die bellen wenn sich im Käfig etwas bewegt und Katzen die vor dem Käfig sitzen)da empfindliche Chinchillas dadurch einen Schock bekommen könnten, der sogar tödlich ausgehen könnte.
(Ich habe eine Katze, die nur übertags+wenn ich zu Hause bin bei den anderen Tieren im Zimmer ist- sie sitzt gerne mit 30cm Abstand vor den Käfigen, geht aber nciht näher daran, weil sie Angst vor den Tieren hat. Weiterhin habe ich oft einen Hund zu Besuch, der aber nur bellt wenn es klingelt.)
3.Häufige Kranheiten sind Augenentzündungen, Krämpfe, verdauungsprobleme, Hautpilze, Verletzungen usw.
Sind sie wirklich so krankheitsanfällig?
Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen!
liebe Grüße
Ela
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Re: etwas schockiert: Treffen diese Buch-Aussagen wirklich auf Chins zu? [message #45790 antworten auf 45788 ]
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Fr, 28 März 2008 22:49
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Hallo Ela
Zu deiner ersten Frage:
Chins können ruhig mit anderen Nagern in einem Raum sein, nur eben nicht gerade mit 20 denn die machen sicher schon einiges an Krach. Mit Vögeln würde ich eher sagen geht gar nicht, aber Meerschweinchen sind ja eher ruhiger, oder?
Frage 2: Chins sind sehr stressanfällig und Katzen in der Regel Feinde von Chins... aber wie sehr häufig gilt auch hier, dass es SEHR von den Tieren abhängt. Es gibt empfindlicherere Chins und auch Jagtfreudigere Katzen. ICh selbst habe zwei die sich aber nicht um die Chins kümmern, solange sie im Käfig sitzen. Wenn ich allerdings die Chins rennen lasse müssen die Katzen raus, denn Katzen würden die Chinchillas angreifen und verletzen, sogar töten wenn sie ihrer Natur folgen. Meine Chins haben sich nie in der Nähe der Katzen wohl gefühlt. Das haben die Chins mir durch Warnrufe häufiger zu verstehen gegeben.
Wichtig wäre, dass die Katzen weder auf den Käfig drauf noch nebendran auf Höhe der Chins sitzen kann. Auch sollte ein Sichtschutz (und Krallenschutz) mind bis Kopfhöhe der Katze am Käfig vorhanden sein.
Frage 3: Chins werden im Regelfall nicht so häufig krank, nur WENN sie krank werden dann hat das in der Regel folgende Gründe:
1. Darmerkrankungen (Durchfall oder Verstopfung) - DA Chins einen recht empfindlichen DArm haben kommt das recht schnell bei Stress oder/und falsche Ernährung.
2. Zahnfehlstellung/ Zahnspitzen - kann vererbt worden sein, aber auch wenn das Chin zu wenig nagt oder zu wenig zu nagen hat.
3. Augenentzündungen ( kommen häufig wenn sie im Zug sitzen ODEr auch Zahnprobleme haben
4. Pilz (kommt eher seltener vor und bricht in der Regel aus wenn das Tier Stress hat ODER angesteckt wird)
5. Krämpfe (noch seltener, passiert aber schon mal - kommt durch Vererbung, falsche Ernährung, Mineralmangel)
6. Verletzungen ebenfalls seltener wenn Käfig sicher gebaut ist - sehr Chinchilla abhängig wie bei Menschen auch...manche sind dusseliger als andere
Hoffe ich konnte dir bissl helfen
Bia
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Re: etwas schockiert: Treffen diese Buch-Aussagen wirklich auf Chins zu? [message #45791 antworten auf 45788 ]
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Fr, 28 März 2008 23:09
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Hi Ela,
nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird , aber die Aussagen beinhalten schon einiges an Wahrheit:
Zu 1):
Meiner Meinung nach wahr. Ich kenne Meerschweinchen und weiss, was diese für einen Lärm machen können. Chins würden sich davon bestimmt in ihrer Ruhe gestört fühlen.
Dagegen behaupten andere, dass ihre Chinchillas die Meerschweinchen nicht mehr wahrnehmen.
Was stimmt nun ?
Ich finde es besser, die Tierarten getrennt zu halten. Vögel sind meiner Meinung nach ein absolutes No-Go im Chinchillazimmer, da sie zu ihren natürlichen Feinden gehören. Und da ziehen bei mir auch keine Gegenargumente jeglicher Art .
Dazu kommt, dass Chinchillas sich evtl. Krankheitserreger einer anderen Tierart einfangen könnten, die bei ihnen selbst nicht verbreitet ist - was wiederrum zu einer großen gesundheitlichen Gefährdung führen könnte.
Ich finde einfach, das muss nicht sein.
Zu 2.):
In jedem Fall ist der Kontakt von Hunden/Katzen und Chins mit Vorsicht zu genießen.
Viele Chinhalter haben jedoch Katzen oder Hunde auf die die Tiere nicht panisch, sondern eher neugierig reagieren. Ich denke hier kommt es eher auf den individuellen Charakter des Hunds/der Katze an. Bini soll mal von der sehr speziellen Beziehung ihrer Katze Hailey und den Chins berichten ....
Aber Binis Fall ist eher ein Ausnahmefall und ich würde keine pauschale Empfehlung aussprechen, den direkten Kontakt zwischen Katze und Chin zuzulassen.
Wenn man natürlich Hund und/oder Katze hat, die aggressiv auf die Tiere reagieren oder einen Hund mit hektischem Charakter, der zudem großen Lärm macht - und zusätzlich vielleicht auch Chinchillas, die sehr schnell panisch reagieren, sollte man die Tiere lieber nicht zusammen in ein Zimmer lassen.
Zu 3):
Die genannten Krankheiten sind zwar chin-typische Krankheiten, aber Chinchillas sind an sich robust und selten krank. Die Tiere, die bei mir leben und lebten, waren in 4 Jahren nie wirklich "krank". Ein Tier hatte kurz nach seinem Einzug bei mir leichten Pilz, danach nie wieder.
Das "dramatischste" war eine Streptokokken-Infektion der Hoden eines meiner Böckchen, die aber weder gefährlich noch schwer zu behandeln war.
Hautpilze kommen verhältnismäßig häufig vor (wie beim Menschen auch - Auslöser können Stress, zu hohe Luftfeuchtigkeit oder ein aus anderem Grunde geschwächtes Immunsystem sein), lassen sich mit den richtigen Mitteln aber schnell behandeln.
Verdauungsprobleme sind auch nicht ganz selten (entstehen manchmal durch Futterumstellungen, Stress, Umgebungswechsel, etc.) lassen sich aber, wenn sie nicht durch Parasiten oder andere Erreger ausgelöst wurden, idR leicht in den Griff bekommen.
Tiere, die aus einer verantwortungslosen Vermehrung stammen, im schlimmsten Fall durch Inzucht entstanden sind, neigen natürlich eher zu schlimmeren Krankheiten als solche aus guten Zuchten, wo auf Gesundheit und Tierqualität geachtet wird.
Meiner Erfahrung nach ist ein Großteil unserer Chins gesund. Natürlich mag das in Foren anders aussehen, wo die Leute hauptsächlich berichten, wenn es Krankheiten oder Probleme gibt. Das sollte aber eigentlich nur ein geringer Prozentsatz der Chinchillas aller deutschen Halter sein.
LG,
Nina
Edit: Tippfehler gefunden !
[Aktualisiert am: Fr, 28 März 2008 23:24] "Baby, it's a violent world...."
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Re: etwas schockiert: Treffen diese Buch-Aussagen wirklich auf Chins zu? [message #45792 antworten auf 45788 ]
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Fr, 28 März 2008 23:20
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Igeltanrek
Beiträge: 6 Registriert:
Oktober 2007
Ort: Stolberg
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Hallo,
zuerstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort!!!
zu 1.
Ich kann eigentlich nicht behaupten, das Meerschweinchen laut sind. Sie pfeifen eigentlich nur wenn sie mitbekommen, das ihr Obst im Anmarsch ist. Die anderen Geräusche die sie von sich geben sind ja leise und eher selten. Ich hatte bis jetzt Ratten mit im Zimmer die ja ein sehr feines Gehör haben und auch dämmerungsaktiv sind, die haben sich nie davon stören lassen.
zu 2.
(Zusammen beim Auslauf kommt bei mir eh nicht in Frage, immer alle artenunterteilt nacheinander ).
Bis jetzt hat mein Kater nie was gemacht, eben nur mit "Sicherheitsabstand" davor gesessen und geguckt(auch vor dem Rattenkäfig- ich denke, da müsste dann ja eigentlich eher der Jagdtinstinkt kommen als bei Chins-
Wenn die Tiere ans Gitter kamen, ist er weggelaufen( hat irgendwie Angst vor allem und jedem ).Nur weiß ich eben nicht ob es für die Chins schon sehr stressig ist, wenn er einfach nur mit Abstand dasitzt und guckt. (ich hätte vor, wieder einen Käfig selbst zu bauen, auf den Käfig kann er dann nicht springen, die eine Seite ist durch ein Aquarium versperrt und der Rest ist auch Katzenpfotensicher geplant)
zu 3.
puh, also doch nicht so schlimm ( nicht viel anders wie bei anderen Nagern auch) . In diesem Kapitel war es so aufgeführt,als hätten sie häufig/ständig solche Sachen.
danke und liebe Grüße
Ela
[Aktualisiert am: Fr, 28 März 2008 23:48]
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Re: etwas schockiert: Treffen diese Buch-Aussagen wirklich auf Chins zu? [message #45805 antworten auf 45791 ]
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Sa, 29 März 2008 12:36
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Hallo!
DasNinchen schrieb am Fr, 28 März 2008 23:09 |
Zu 2.):
In jedem Fall ist der Kontakt von Hunden/Katzen und Chins mit Vorsicht zu genießen.
Viele Chinhalter haben jedoch Katzen oder Hunde auf die die Tiere nicht panisch, sondern eher neugierig reagieren. Ich denke hier kommt es eher auf den individuellen Charakter des Hunds/der Katze an. Bini soll mal von der sehr speziellen Beziehung ihrer Katze Hailey und den Chins berichten ....
Aber Binis Fall ist eher ein Ausnahmefall und ich würde keine pauschale Empfehlung aussprechen, den direkten Kontakt zwischen Katze und Chin zuzulassen.
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Aber immer wieder gerne Nina
Wie Nina schon geschrieben hat, ist Hailey ein Ausnahmefall (sie frisst zb auch sehr gerne Salat oder badet im Chinchillasand). Von unseren 3 Katzen darf nur Hailey zu den Chinchillas, da die andere Katze Angst vor den Chins hat (sie sucht das Weite wenn sie ein Chin sieht und da kein Gitter dazwischen ist) und unser Kater die Chins als kleine Zwischenmahlzeit ansieht. Ich sollte auch noch dazu sagen, dass Hailey keine Freigängerkatze ist und auch so keine "Krankheiten oder Parasieten" in das Chinchillazimmer schleppen kann.
Wir haben die Hailey seit sie 12 Wochen alt ist und sie kennt unsere Chinchillas seit sie hier wohnt. Bei ihrer ersten Begegnung mit Chinchillas, war Hailey noch kleiner wie mein größtes Chinchilla, dementsprechend sind die Chins auch mit ihr umgegangen d.h. mit keinem Anzeichen von Respekt. Wenn Hailey im Chinchillakäfig liegt, ist sie super vorsichtig und wenn ein Chinchilla mal meckert (aus welchem Grund auch immer) dann bewegt sie sich gar nicht mehr.
Ich würde das auch nie einem anderen Chinchilla- und Katzenhalter empfehlen nachzumachen
Hier noch dei Bilder
Lg Bini
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Re: etwas schockiert: Treffen diese Buch-Aussagen wirklich auf Chins zu? [message #45808 antworten auf 45788 ]
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Sa, 29 März 2008 12:53
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Manuela
Beiträge: 308 Registriert:
Juli 2006
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Hallo!
Ich will mal nur auf Frage 3 antworten: Sind Chinchillas tatsächlich so oft krank? Da kann man nur entschieden jein sagen. Das Problem ist, dass sie - richtig gehalten - zwar tatsächlich relativ "robuste" und "stabile" Tiere sind, aber wieviele Halter - mal auf die Gesamtmenge der Chinbesitzer gesehen und nicht auf die Forumsuser bezogen (nehmen ja einige gern als Anlass für Missverständnisse) - halten und ernähren ihre Chinchillas schon so, wie es dem Tier entspricht? Wenn man sich anschaut, was Bücher und Zoomärkte als Haltungs- und Ernährungslösungen propagieren und vertreiben, muss man sich nicht wundern, dass Magen-Darm-Störungen und durch Fehlernährung indizierte Zahnfehlstellungen ebenso auf der Tagesordnung stehen wie psychische Störungen (Fellfraß, Fehlverhalten). Da zieht eins das andere nach sich und am Ende stehen Tiere, die dauerhaft kränkeln oder chronische Erkrankungen entwickeln. Insofern sind Erkrankungen jenseits von genetischer Prädisposition doch oft dem Halter zuzuschreiben. Damit will ich nicht sagen, dass ein "ordnungsgemäß" gehaltenes Tier nicht krank wird, aber es ist mit sicherheit stabiler als ein Tier in "Feld-, Wald- und Wiesenhaltung".
Grüßle, M.
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Re: etwas schockiert: Treffen diese Buch-Aussagen wirklich auf Chins zu? [message #50209 antworten auf 45788 ]
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Mo, 28 Juli 2008 20:03
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Chippi
Beiträge: 210 Registriert:
März 2008
Ort: Freiburg
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Huhu,
auch nochmal zu 1.:
Ich habe auch ne Gruppe Rennmäuse im Chinzimmer, die ja nicht wirklich nachtaktiv sind, sondern eher alle zwei Stunden schlafen oder wach sind. Die machen natürlich schon mal Radau, aber wenn die nagen dann ist das nicht halb so laut wie bei den Chins und ich habe auch noch nie erlebt, dass sie sich dadurch im Schlaf haben stören lassen. Es ist eher andersrum, wenn die Chins mal plötzlichen Lärm machen erschrecken sich die Renner .
Ich hatte früher aber mal ein sehr redseliges Meerschweinchen, das hätte sie wahrscheinlich schon genervt, wenns im gleichen Zimmer wäre, kann ich mir schon vorstellen.
LG
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