Ohramputation [message #43085]
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So, 06 Januar 2008 20:13
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Wir haben unser Chinchilla Marvin seit dem 19.12.2007. Bei der Eingliederung in seinen neuen Käfig kam es am 22.12. zu einer kleinen Beißerei. Er hatte eine kleine Wunde am Ohr, die wir gereinigt haben und die auch gut verheilt ist. Ich habe die wunde täglich kontrolliert, er zeigte nie irgendwelchen Schmerz. Auffällig war nur, dass das Ohr relativ hart war. Letzte Woche nun der Schock: als ich abends füttern wollte, war das Ohr zur Hälfte abgerissen und dahinter ein riesiger Abszess zu sehen. Ich bin sofort zum Tierarzt gefahren und er wurde noch am selben Abend operiert. Allen Befürchtungen zum Trotz hat er die operation sehr gut überstanden. Allerdings mußte das Ohr komplett amputiert werden. Seit Donnerstag haben wir ihn wieder zu hause. Er frißt normal, die Köttel haben beste Qualität und er rennt auch schon wieder mit Begeisterung durchs Zimmer. Auch die Wunde scheint sehr gut zu heilen. Natürlich muß er allein in einem kleinen krankenkäfig auf Küchenpapier OHNE Sandbad leben. Das gefällt ihm gar nicht, aber sehr lange wird es nicht mehr dauern. Morgen gehen wir nochmal zum Tierarzt.
Meine Frage wäre nun: hat schon mal jemand ein Chinchi mit nur einem Ohr gehabt? Wie ist es damit zurecht gekommen? Das Ohr ist wirklich komplett ab, nur der Gehörgang ist noch da. Ich könnte mir vorstellen, dass Sandbäder da kritisch werden könnten.
Kann es Probleme bei der Wiedereingliederung geben? Es gibt die Möglichkeit, ihn wieder mit seinem alten Kumpel zusammenzusetzen (der ist 6 Monate alt) oder alternativ haben wir momentan zwei männliche Jungtiere (6 Wochen), die in 2-3 Wochen mit Marvin zusammenziehen könnten.
Über Tipps würde ich mich sehr freuen!
Und bitte keine Vorwürfe wie "Wärst du nur gleich zum TA gegangen" - ich mache mir selbst genug Vorwürfe deswegen, allerdings war die Wunde so winzig klein, dass man deswegen nicht den Wochenend-Notdienst in Anspruch nimmt. Wir halten seit vielen Jahren Chinchillas, es gab auch schon einige Reibereien und Bisswunden, aber die sind alle problemlos verheilt. In Zukunft werde ich vorsichtiger sein, aber das nützt Marvin momentan nun mal nichts.
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Re: Ohramputation [message #43103 antworten auf 43097 ]
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Mo, 07 Januar 2008 22:42
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Hallo,
mich wundert es auch sehr, dass die kleine Wunde so schreckliche Folgen hatte. Aber es war genau die selbe Stelle. Also war es vermutlich einfach nur sehr großes Pech
Heute war er nochmal beim Tierarzt, Wunde heilt sehr gut. Er darf jetzt wieder auf normale Einstreu, Sandbad noch nicht. Beim Freilauf klappt es mit dem Kumpel gut, werde versuchen, die beiden wieder zusammenzusetzen. Bis die Fäden gezogen werden, muß Marvin aber noch allein bleiben (ca. eine Woche noch).
Finde es aber wirklich erstaunlich, wie gut Marvin mit der Situation zurecht kommt. Wenn es nicht so deutlich zu sehen wäre, würde man nicht glauben, dass er krank ist!
Noch eine Frage: Wie lange dauert es eigentlich, bis abrasiertes Fell nachwächst?
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Re: Ohramputation [message #43132 antworten auf 43085 ]
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Mi, 09 Januar 2008 18:08
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Danie
Administrator
Beiträge: 12070 Registriert:
Februar 2006
Ort: Steinkirchen
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Hi du,
wichtg ist hier nur im Sommer darauf zu achten, dass es wirklich nicht zu warm wird in deinem Chinchilla-Haltungszimmer, denn die Tiere nutzen die Ohren, um durch die Durchblutungsintensität die Körpertemperatur zu regeln.
Eine Entzündung kann sich schnell unter einer verkrusteten Bisswunde bilden, habe ich auch schon erlebt. Wenn die Bakterien aus dem Chinmaul sich in der Wunde gut vermehren können oder gar noch andere mit hinein gelangen. Das Immunsstem ist durch den Kampfstress ja eh schon etwas beeinträchtigt.
Rasiertes Fell wächst meist langsamer nach als gezupftes oder ausgefallenes. Haare sehen müsste man nach 1 - 2 Wochen schon wieder - dauert dann aber einige Wochen, bis sie wieder lang sind. Da kommen Lenis Werte ca. hin - richtig nachgewachsen ist alles nach ca. 3 Monaten.
Lieber Gruß
Danie
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Re: Ohramputation [message #45683 antworten auf 43132 ]
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Mi, 26 März 2008 19:45
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Hallo ihr,
nachdem jetzt einige Zeit vergangen ist und Marvin wieder "vorzeigbar" ist, möchte ich mal ein Foto einstellen.
Ich finde ihn auch mit einem Ohr noch ganz toll! (Er ist das schwarze in der Mitte)
Übrigens hat er sich gut in die Gruppe integriert (4 Männchen) und die anderen Mäuse scheinen sich auch nicht an dem fehlenden Ohr zu stören!
Anhang: IMG_5997.jpg
(Größe: 76.89KB, 737 mal heruntergeladen)
[Aktualisiert am: Do, 27 März 2008 19:09]
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Re: Ohramputation [message #45712 antworten auf 43085 ]
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Do, 27 März 2008 13:48
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Hallo!
Och den Kleinen kann man ja nur lieben, auch mit nur einem Ohr Schön, dass die anderen sich nicht daran stören und er wieder richtig fit ist. Wie ist es denn mit dem Sandbad gelaufen? Gibts da Schwierigkeiten oder ist es ganz normal wie "mit Ohr"?
Liebe Grüße!
Verena
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Re: Ohramputation [message #45718 antworten auf 43085 ]
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Do, 27 März 2008 19:03
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Hallo,
Ja, irgendwie hat er es geschafft, sich keinen Sand ins Ohr zu schaufeln. Und jetzt ist da wieder so viel Fell, dass man die Ohröffnung gar nicht mehr sieht (also letztendlich ist es wie bei Chinchis mit Ohr). Ist also alles wieder in bester Ordnung!
LG Katja
[Aktualisiert am: Do, 27 März 2008 19:23]
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Re: Ohramputation [message #45724 antworten auf 43085 ]
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Do, 27 März 2008 20:46
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Hallo Katja,
ich habs grad gelesen...schön das es Marvin wieder so gut geht und die anderen sich nich die Bohne dafür interessieren.
Und ich finde das er auch ohne Ohr ein total hübsches Chin ist
Liebe Grüße
Steffi mit Luna, Nike und Gaia
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Re: Ohramputation [message #53332 antworten auf 43085 ]
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Mo, 22 September 2008 20:38
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Hallo,
leider ist die Geschichte nun doch noch nicht zu ende...
Letzten Sonntag bemerkten wir eine Schwellung an Marvins Kopf, auf der Seite ohne Ohr. Als wir das genauer untersuchten, fanden wir den Gehörgang nicht mehr! Am Montag waren wir gleich früh beim Tierarzt, dort konnte auch nur festgestellt werden, dass der Gehörgang offensichtlich zugewachsen war.
Also wurde Marvin gleich noch operiert und der Gehörgang wieder geöffnet. Wie das passiert ist, ist absolut unklar. Möglicherweise hat er sich blutig gekratzt und als der Kratzer verheilt ist, hat sich die Haut über dem Ohr zusammengezogen.
Marvin hat die Operation zwar recht gut überstanden, frißt aber nun seit einer Woche sehr schlecht (bekommt Baytril, war also leider zu erwarten...). Ich füttere ihm morgens immer noch eine kleine Portion Pelletbrei, damit die Verdauung nicht zusammenbricht, ansonsten frißt er nur Kräuter und wenig Heu. Das größte Problem ist aber nun, dass das Ohr wieder die Tendenz zeigt, zuzuwachsen. Wir müssen jeden Tag den Schorf entfernen, das soll das zusammenwachsen verhindern. Leider dauert es so auch ewig, bis die Wunde verheilt...
LG Katja
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Re: Ohramputation [message #53381 antworten auf 43085 ]
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Di, 23 September 2008 16:37
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Leni.04
Administrator
Beiträge: 1982 Registriert:
Juli 2007
Ort: Kreis Soest
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Hallo Katja,
das tut mir aber echt leid, dass die ganze Sache nun doch noch einen so schlimmen Verlauf genommen hat.
Von Baytril weiß ich, dass es auch bei meinem Chin damals sehr auf den Appetit geschlagen hat. Meine TA hatte daher damals zusätzlich auch ein appetitanregendes Mittel gespritzt.
Wenn er Kräuter und Heu selbständig frisst finde ich, ist das schon einmal ein gutes Zeichen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Pellets für ihn zur Zeit durch die OP am Gehörgang evtl. noch nicht das Richtige Futter sind. Wenn unser eins schon einmal Ohrenschmerzen hat, tut kauen meist auch sehr weh.
Ich würde ihm daher ruhi weiter viel Heu und Kräuter anbieten, die er selbständig frisst (ist auch wichtig für den Zahnabrieb). Evtl. würde ich noch einige Appetitanregende Kräuter geben, also z. B. Löwenzahn, Hopfenblüten und ich glaube auch Pfefferminze.
Wünsche auf jeden Fall alles gute und hoffe, dass die Wunde bald verheilen kann.
[Aktualisiert am: Di, 23 September 2008 16:38] Liebe Grüße
Leni
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Re: Ohramputation [message #53388 antworten auf 43085 ]
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Di, 23 September 2008 20:12
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Hallo Leni,
mit den Ohrenschmerzen hast du sicher recht - auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen... Was schlimmeres als Ohrenschmerzen gibt es ja wirklich fast nicht.
Das Bayttril hat aber sicher auch seinen Anteil an der Appetitlosigkeit. Aber ewig wird er das sicher nicht mehr bekommen. Was hat dein Chin zur Appetitanregung bekommen? Wir hatten Coffea, aber das hat nix gebracht...
An Kräutern gebe ich momentan Mariendistel, Pfefferminze, Brennessel, Löwenzahn, Echinacea, Melisse und Spitzwegerich. Wir haben noch Petersilie, Dill und Sellerie, aber das mag er nicht. Hopfen haben wir leider nicht da. Aber das andere frißt er ja, inzwischen auch mal ein Apfelpellet, Rosine oder getrockneten Apfel auch (aber davon kann ich ihn ja nicht ernähren...). Seit heute haben wir neues Heu (grobes Pferdeheu) und das kommt extrem gut an... Die Chins haben alle den Napf stehen gelassen und sich aufs Heu gestürzt - erlebt man auch selten Marvin schmeckt es auch.
Ansonsten hoffe ich auch, dass es bald überstanden ist! Ab Dienstag ist auch endlich wieder unsere TÄ da, mal sehen, was die dazu meint (OP hat die Vertrtung gemacht).
LG Katja
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Re: Ohramputation [message #53398 antworten auf 53388 ]
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Di, 23 September 2008 23:51
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Leni.04
Administrator
Beiträge: 1982 Registriert:
Juli 2007
Ort: Kreis Soest
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Huhu,
chinchihausen schrieb am Di, 23 September 2008 20:12 | Was hat dein Chin zur Appetitanregung bekommen? Wir hatten Coffea, aber das hat nix gebracht...
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da bin ich im Moment ehrlich gesagt etwas überfragt. Ist leider schon 1,5 Jahre her das ganze und ich weiß nur noch, dass die TÄ meinte, es gibt auch Preparate, die man so geben kann, die wären aber nicht so gut, oder sie könnte etwas besseres per Spritze aufziehen. Ich hatte mich dann für die "bessere" Variante entschieden und es hat bei meinem Chin auch geholfen. Aber wie das Mittel heißt weiß ich wirklich nicht mehr.
Zitat: |
An Kräutern gebe ich momentan Mariendistel, Pfefferminze, Brennessel, Löwenzahn, Echinacea, Melisse und Spitzwegerich. Wir haben noch Petersilie, Dill und Sellerie, aber das mag er nicht.
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Die Kräuter kannst du ihm ruhig auch mehr von geben, wenn er diese frisst. Wie gesagt, ich kann mir durchaus vorstellen, dass er grundsätzlich auch fressen möchte, es ihm jedoch noch ein wenig zu weh tut. Von daher ruhig vermehrt Kräuter anbieten und auch Pellets nach wie vor immer mit anbieten. Wenn er wieder in der Lage ist, diese zu Fressen, wird er von ganz von alleine dran gehen. Ich hatte da auch mal so einen Experten hier, dem gefiel es nämlich saugut, mit Brei etc. gefüttert zu werden, zu gut, denn obwohl er hätte fressen können, fand er das betüddelt werden halt besser. Aber das habe ich ihm dann relativ schnell wieder abgewöhnt und schwupps ging er auch wieder normal an die Pellets.
Liebe Grüße
Leni
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Re: Ohramputation [message #53862 antworten auf 43085 ]
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Fr, 03 Oktober 2008 13:18
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Hallo Katja,
freut mich für euch. Nun geht es deinen beiden Schätzen endlich wieder gut. Schlimm, wenn man gleich zwei Patienten hat.
Liebe Grüße
Nicole
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