IGC Logo

Willkommen auf dem Chinchillaforum der Interessengemeinschaft Chinchilla!
 Das Forum für Halter, Züchter und alle, die es werden wollen!

Suche Suche   F.A.Q. F.A.Q.   Registrieren Registrieren   Anmelden Anmelden   Startseite Startseite
Startseite » Krankheiten » Zahnprobleme / Mund- und Rachenraum » seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung?
Anzeigen: Heutige Beiträge  :: Abstimmungen anzeigen :: Beitragsnavigator
Zur Baumansicht dieses Themas wechseln Ein neues Thema erstellen Antwort abschicken
seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung? [message #55612] Mo, 17 November 2008 10:59 Zum nächsten Beitrag gehen
Mell1982 ist gerade offline  Mell1982

Beiträge: 13
Registriert: November 2008
Ort: Bayern
Hallo,

ich wende mich an euch, weil ich gerne Eure Meinung hören möchte und auf in paar Tipps und Erfahrungen hoffe!

Es geht um mein Chin-Männchen „Jamie“. Wir haben Herkules (Weibchen) und Jamie seit nun ca. 6 Jahren und bisher eigentlich keine Probleme, Krankheiten, oder Ungewöhnliche Vorkommnisse. Aber seit diesem Jahr macht uns Jamie Sorgen.
Es fing an, dass er ständig ein nasses Auge hatte und auch unterm Mund am Hals etc. ganz nass war. Wir haben vermutet, dass es etwas mit den Zähnen ist und sind natürlich in die Tierklinik mit den beiden. Die haben die Zähne angeschaut und mussten ihm hinten in den Backen die Zähne kürzen, weil sie viel zu lange gewachsen waren.
Das nasse Auge und auch das nasse Fell war bald weg und wir glücklich Smile
Leider ging das ganze dann wieder von vorne an, nasses Auge, nasses Fell, abgeschubberte Pfötchen und das Weibchen auch ganz nass vom ansabbern. Also wieder in die Klinik, dort wurden beide dann zur Sicherheit auf Pilz etc. eingehend untersucht, wurde aber zum Glück nix gefunden, also wieder die Zähne gekürzt, die schon wieder sehr lange waren. Das war im Sommer. letzte Woche war ich dann wieder wegen der Zähne und zum Check, die Zähne mussten wieder gemacht werden und zu allem Überfluss hat er jetzt auch noch einen Pilz, muss ihm jetzt täglich ne aufgelöste tablette eingeben, habe den Käfig auch schon komplett saubergemacht und natürlich habe ich auch Funghi stopp im Badesand. Das Weibchen ist gott sei dank gesund.
Die beiden haben wirklich genügend Knabbermöglichkeiten und so haben wir auch nix verändert. Inzwischen ist es halt so, dass wir alle 4 Wochen (mit beiden natürlich, damit der Stress bisschen minimiert wird) in die Tierklinik fahren, damit bei Jamie die Zähne wieder bisschen gekürzt werden. Und ich finde, dass kann es auf Dauer einfach nicht sein.
Habt ihr eine Idee, was ich tun könnte? Kann es sein, dass sich im Laufe der Jahre das Zahnwachstum einfach so verändert? Ich meine, die letzten 6 Jahre hatte ja auch nix gefehlt.
Ich wäre einfach über ein paar Meinung und Tipps sehr dankbar!

Viele Grüße und Dankeschön an Euch!
Melanie
Re: seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung? [message #55613 antworten auf 55612 ] Mo, 17 November 2008 11:14 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Danie

Administrator

Beiträge: 12070
Registriert: Februar 2006
Ort: Steinkirchen
Huhu,

das hört sich ja nicht gut an.

Als erstes sollte man immer beleuchten, woher denn die Zahnprobleme kommen könnten:
- vorhandenes Nagematerial
- Ernährung an sich
- Heufressverhalten

Nicht selten ist ein zu geringes Heufressverhalten und ein nicht ganz optimales Grundfutter als Ursache zu finden.

Dass das Tier nun Pilz bekommen hat, ist eine Folge des schlechten Fressens - das Immunsystem geht bei schlechterer Futteraufnahme auch runter.
Wichtig ist, die Tiere regelmäßig zu wiegen, um schnell zu sehen, wenn etwas nicht stimmt und nicht erst, wenn das Tier schon wieder sabbert - dann ist es zu spät und das Tier gewöhnt sich immer mehr an eine schonende (falsche) Kauhaltung, weswegen dieses Problem wohl auch nicht ganz weg geht.
Am besten du schaust dir mal diese Infos dazu an und liest auch die ganzen Berichte, die dort verlinkt sind.

Hier habe ich mal einen Bericht geschrieben, wie ich Zahnpatienten wieder hinbekommen habe - vielleich thilft dieser etwas weiter?

Alles Gute für dein Chin!


Lieber Gruß
Danie

Dieses Forum gehört zu den InfoSeiten: http://www.chinchillazucht.info und http://www.chinchilla.info
Re: seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung? [message #55642 antworten auf 55612 ] Di, 18 November 2008 04:32 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Harrschi ist gerade offline  Harrschi

Beiträge: 168
Registriert: Dezember 2007
Ort: Leipzig
Hallo Melanie,

das tut mir sehr leid, dass ihr mit Zahnproblemen zu kämpfen habt. Dani hat Dir ja schon gute Infos und Links dazu gegeben.

Ich hatte selbst mal ein Zahn-Chin, hab mich deshalb über dieses Problem und die möglichen Entstehungsursachen informiert. Da ich nicht möchte, dass andere Chins das durchmachen müssen was mein Hugo damals alles mitmachen musste, tendiere ich mittlerweile dazu meinen Senf zu solchen Beiträgen geben zu wollen Wink

Gerade bei Chins mit Zahnproblemen ist es wichtig für den nötigen Zahnabrieb zu sorgen. Das Heu wird leider manchmal nicht so gut angenommen wie es nötig wäre und die Backenzähne bilden Spitzen. Im schlimmsten Fall können sich die Zähne auch verschieben wenn sie zu lang sind, was zu weiteren und schlimmeren Problemen führen kann. Deshalb halte ich es für wichtig, viele versch. Kräuter, Blüten und Blätter zu füttern. Denn darauf kauen sie einfach länger als auf den Pellets, die sich im Maul mit dem Speichel zu Brei vermischen und somit nicht für Abrieb sorgen. Wenn dann das Heu nicht ausreichend gefressen wird kann es zu Zahnproblemen kommen. Außerdem werden Kräuter, etc. oftmals besser angenommen (vielleicht weil sie besser schmecken oder abwechslungsreicher sind als Heu....nur eine Vermutung meinerseits).

Wenn man weiterhin die komplette "Dosis" Pellets füttert, mag es evtl. besser sein, wenn man Kräuter eher weg lässt, da sie mineralstoffreich sind (und die nötigen Mineralstoffe sollen ja von den Pellets geliefert werden). Es könnte also evtl. zu Überversorgungen führen. Die Betonung liegt hier aber auf "evtl.". Ich weiß es also nicht sicher und übernehme das hier nur aus dem was ich in Foren gelesen und mir als Denkanstoß mitgenommen habe. Ich selbst habe auch bei voller Pelletgabe einige Monate viele versch. Kräuter pro Tag gefüttert und weder meine TÄin noch ich haben daraus resultierende Probleme erkennen können. Allerdings könnte es natürlich sein, dass solche Probleme erst nach längerer Zeit auftauchen und einige Monate nicht aussagekräftig sind. Deshalb würde ich eher empfehlen Blätter und Blüten zu füttern. Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass Kräuter am liebsten gefuttert werden. Wenn ein zahnkrankes Chin im Spiel ist, würde ich daher auch die Gabe von Kräutern empfehlen, da für mich die oberste Priorität auf dem Zahnabrieb liegen würde und ich mir in einem solchen Fall nur sekundär um die evtl. möglichen Überversorgungen Gedanken machen würde.

Meine persönliche Meinung ist, dass Pelleternährung nicht so ganz das wahre ist, da sie nicht so viel Zahnabrieb gewährleistet wie eine naturnahe Ernährung. Besonders bei Chins mit Zahnproblemen ist aber ja gerade der Zahnabrieb wichtig. Die Ernährung von Chins wird aber sehr kontrovers diskutiert, weshalb ich da auf das mögliche richtig oder falsch hier gar nicht eingehen möchte. Denn jeder sollte sich meiner Ansicht nach selbst informieren und für sich und seine Tiere selbst entscheiden was er für richtig hält. Da die Ernährung eine der wichtigsten Grundlagen ihres Lebens ist, halte ich es so oder so für wichtig sich intensiv damit auseinander zu setzen, egal für welche Richtung man sich entscheidet.

Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass mit Jamie alles gut läuft. Auch wenn ich Dir leider nicht so ganz die Hoffnung nehmen kann, dass sich das Problem Deines Chins in Luft auflösen wird. Könnte gut sein, dass er diese Zahnkorrekturen immer wieder brauchen wird.

Liebe Grüße,
Harriet

Re: seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung? [message #55643 antworten auf 55612 ] Di, 18 November 2008 07:51 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Mell1982 ist gerade offline  Mell1982

Beiträge: 13
Registriert: November 2008
Ort: Bayern
Hallo ihr zwei,

ich danke euch für eure Denkanstöße und Tipps.
Seit Tagen überlege ich, was seit heuer anders ist und warum diese Probleme entstanden sind. Inzwischen glaub ich, dass es am Heu liegt. hatte bis zu diesem Jahr immer das Heu von Vitakraft (ein anderes haben die Chins nicht gefressen, sind mit der Heuauswahl bisschen penibel Wink) und seit diesem Jahr Heu von dem Stall, wo mein Pferd ist. Ich fand das eigentlich gut, weil ich da weiß, was in dem Heu drin ist und wo es her ist, aber anscheinend fandens die beiden nicht so toll, sie haben schon gefressen, aber so wirklich begeistert waren sie nie, wenn ich so darüber nachdenke. Habe gestern gleich wieder so ein Vitakraftheu besorgt, dass sie super angenommen haben.
Bei den Pellets schaue ich zusätzlich schon auf Abwechslung und gebe immer bisschen versch. Kräuter etc. dazu. Nagemöglichkeiten haben die beiden auch genügend, auch beim Sand habe ich nur den guten Attapulgus, dem ich Funghi-Stop beifüge. Jamie frisst seit dem letzten TA-Besuch mit Feuereifer und macht einen aufgeweckteren Eindruck.
Ich gebe ihm täglich seine Medizin gegen den Pilz (was er jetzt nicht so gerne hat) und beobachte seine Entwicklung und Verhalten genau.
Ich danke Euch für Eure Hilfe und werde mich auch nochmal im Forum zu diesem Thema umschauen.

Liebe Grüße
Melanie
Re: seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung? [message #55652 antworten auf 55642 ] Di, 18 November 2008 12:39 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Danie

Administrator

Beiträge: 12070
Registriert: Februar 2006
Ort: Steinkirchen
Hallo Harriet,

danke für deine Infos Wink

Ich stimme allerdeings deiner Meinung nicht ganz zu, das Pellets nicht für den entsprechenden Zahnabrieb sorgen.

Aus eigener Erfahrung mit Pellets als Grundfutter (aber keine reine PWH-Fütterung seit fast 10 Jahren mit zurzeit um die 50 Chinchillas) kann ich dir sagen, dass wenn etwas an den Pellets in der Konsistens nicht stimmt, die Tiere schneller Zahnprobleme bekommen, als einem Lieb ist.
Ist eine Pressung zu weich oder zu fein gemahlen, dann stellt sich binnen kürzester Zeit ein Problem ein. Das musste ich zur Futterproblematik in 2002 bei den eigenen Tieren feststellen. Fast alle Tiere hatten plötzlich zu lange Schneidezähne und auch Spitzen auf den Backenzähnen. Gleiches war bei großen Züchtern ebenfalls zu beobachten.

Musst mal vergleichen, wie lange die Chins an einem Pellet kauen und wie schnell so ein großer Heuhalm weg ist. Ich hab mir den Spaß mal gemacht und mich daneben gesetzt und die Dauer verglichen. Das Pellet hat gewonnen *schulterzuck*

Es gibt viele Züchter, die seit jahrzehnten nur PWH oder nur PW füttern, ich habe selbst Tiere aus solchen Zuchten und auch jene hatten/haben keinerlei Zahnprobleme - im Gegenteil.
In der Zeit während und nach der Zahnproblematik habe ich sogar einige Wochen keine Leckerlies oder Beifutter gegeben (außer Kamille in geringen Mengen vereinzelt), damit die Tiere gezwungen sind, Heu und die neuen Pellets zu fressen und der Zahnabrieb sich normalisiert. Hat funktioniert.

Häufigstes Problem ist noch immer bei Heimtierhaltern das Thema mit dem verschmähen des Heus und dem dann meist doch weniger zahnabriebfördernden Beifutter / Leckerlies. Sad


Lieber Gruß
Danie

Dieses Forum gehört zu den InfoSeiten: http://www.chinchillazucht.info und http://www.chinchilla.info
Re: seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung? [message #55693 antworten auf 55612 ] Mi, 19 November 2008 00:53 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Harrschi ist gerade offline  Harrschi

Beiträge: 168
Registriert: Dezember 2007
Ort: Leipzig
Hallo Danie,

dass Pellets für gar keinen Abrieb sorgen war von mir zu extrem formuliert. Letztendlich liefert wohl alles, was seinen Weg ins Mäulchen des Chins findet, auch Abrieb. Das eine eben mehr und das andere weniger.

Ich denke nicht, dass man die Fressgeschwindigkeit bei der Gabe von einem Pellet direkt mit der von einem Halm Heu vergleichen kann. Das Pellet hat ja ein höheres Gewicht und einen höheren Energiegehalt. Also müsste man zum Vergleich eine Menge an Heu verfüttern, die im Energiehalt und/oder Gewicht dem Pellet gleich kommt. Und das wäre mit Sicherheit wesentlich mehr als ein (wenn auch großer) Halm, die Aufnahmezeit wäre länger als bei einem Pellet. Es müssen also größere Mengen an Heu o.ä. aufgenommen werden um den gleichen Sättigungsgrad oder Energiegehalt erreichen zu können. Und somit ist auch der Abrieb höher.

Die Zähne von wildlebenden Chinchillas sind durchweg kürzer als die der in Heimtierhaltung gehaltenen Chins. Für mich ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Futter in der Natur (und somit eben Gräser, Kräuter, etc.) abrasiver ist als das was die Tiere von uns für gewöhnlich geboten bekommen.
Ich glaube mich daran zu erinnern in einer Dissertation eine Tabelle gesehen zu haben, in der aufgeführt war welches Futter welchen Abrieb verursacht. Die Dissertation hab ich leider gerade nicht da, hoffe ich bekomme sie die nächsten Tage wieder. Falls ich was finde meld ich mich noch mal Smile

Dass manche Zuchten keinerlei Zahn-Kandidaten in ihrem Bestand haben, hatte mich eine Zeit lang stutzig gemacht. Eigentlich war/bin ich kein Freund von der "Genetik-Theorie" bei Zahnproblemen. Ich hab immer Bedenken, dass man dann einfach sagt "is halt so, können wir nichts machen, legen wir also die Hände in den Schoß". Dennoch kann ich mir mittlerweile vorstellen, dass es zum Teil genetisch bedingt sein kann. Denn dass verantwortungsvolle Züchter keine Probleme bekommen erschiene mir nur dann logisch, da dort betroffene Tiere nicht zur Zucht eingesetzt werden.
Es hat aber nicht jeder Chin-Halter ein Tier aus einer solchen Zucht. Sondern es kommen viele aus weniger versierten Zuchten, der Zoohandlung, dem Tierheim, dem Internet oder sonst woher. Falls es (zum Teil) genetisch bedingt sein sollte, halte ich es erst recht für wichtig, dass man, wenn man Pellets füttert, noch den Zahnabrieb fördernde Zusätze gibt um evtl. entstehende Problematiken zumindest verringern zu können.

Du schreibst, dass das häufigste Problem immer noch das Verschmähen des Heus ist. Was denkst Du was man dagegen tun kann oder woran es liegt? Mein Ansatz ist ja, wie gesagt, dass man deshalb diese Zusätze geben sollte (oder Pellets zum Teil oder ganz ersetzen sollte). Bin da aber für neue Ideen sehr dankbar Smile

Liebe Grüße,
Harriet
Re: seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung? [message #55715 antworten auf 55612 ] Mi, 19 November 2008 11:04 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Danie

Administrator

Beiträge: 12070
Registriert: Februar 2006
Ort: Steinkirchen
Huhu,

Danke für deinen Beitrag Smile

Sicher gibt es auch genetisch bedingte Zahnanomalien, diese treten aber entweder schon im Wachstum des Tieres (1. Lebensjahr) auf oder nach Beendigung der Wachstumsphase (2.-3. Lebensjahr). Infos dazu findest du auch hier. Ich hatte leider auch schon mit genetischer Anomalie zu tun. Dieses Tier würde recht schnell erlöst, weil man hier leider nichts machen konnte Sad

Selbstverständlich wird in guten Zuchten eine Auslese kranker und genetisch belasteter Tiere durchgeführt. Aber auch gesunde / robuste Tiere können bei falscher oder weniger optimaler Ernährung recht schnell Probleme bekommen - so hatte ich es ja 2002 auch - bei allen Tieren - egal welcher Herkunft und die Züchter hatten die gleichen Probleme.
Man kann Zahnanomalien auch begünstigen. Fast alle meine Zahn-Pflegefälle, die ich damals aufgenommen hatte, hatten ernährungsbedingte Probleme (zu wenig Abrieb bei Mischfuttergabe, falsches Kauen etc.), die nach Umstellung auf PWH + Beigaben und zunächst regelmäßigen Korrekturen in den Griff zu kriegen waren.
Nur bei einem Tier musste nach 1/2 - 3/4 Jahr Behandlung und Umstellung auch noch alle 2-3 Monate eine Schneidezahnkorrektur vorgenommen werden - hier lag ein Abriebproblem vor (die unteren Schneidezähne nutzten sich stärker ab, als die oberen, die unteren Zähne wurden auch nicht gelb-orange, TA vermutete einen Defekt bei der Zahnbildung im vorderen Unterkiefer). Alle anderen haben wir zum Glück wieder hinbekommen.

Zur „naturnahen Ernährung“: Was man ja auch bedenken muss, die Vegetation in Südamerika ist eine deutlich andere als hier in Deutschland. Kräuter und unsere Gräser wachsen dort nicht. Die Pflanzen sind an sich trockener, Faserreicher und haben dazu auch eine andere Anreicherung an Inhaltsstoffen - allein schon durch die Bodenbeschaffenheit/Zusammensetzung.
Ich würde daher nicht unbedingt einen Vergleich zwischen Kräuter-/Blättergabe und der Ernährung in freier Natur ziehen.
Generell fällt es mir schwer anzunehmen, dass eine Ernährung in Gefangenschaft eines südamerikanischen Nagetieres in Europa mit den hier vorliegenden Futterpflanzen überhaut an die Ernährung der freilebenden Tiere heran kommt. Das gilt für mich aber für PWH+Beigaben gleichermaßen wie für alternative Ernährungsformen ohne Pellets. Von der Bezeichnung "naturnaher Ernährung" nehme ich daher auch eher etwas Abstand und nenne es „alternative Ernährung“.

Bei den Haltern, die mir von Zahn-Problemen berichteten, war der Grund , dass die Tiere in der Tat das Heu verschmäht haben (oder eben bei der Futterproblematik) – aber nicht nur ein paar Tage, sondern schon mehrere Wochen. Viele Halter reagieren leider oft zu spät und dadurch wird eine „Behandlung“ zeitintensiver und schwieriger.
Ich hatte zeitweise auch das Problem, dass meine Tiere weniger Heu fraßen - ich habe dann die Heuraufen abgeschafft und das Heu entweder auf ein Brett oder auf den Boden des Käfigs gelegt. Zudem eine geringere Menge - lieber lege ich morgens noch einmal eine kleine Hand nach.

Momentan ist die hohe Luftfeuchtigkeit ein massives Problem, die Tiere würden auch deutlich weniger Heu fressen, wenn ich nicht mir Luftentfeuchter und anderer Lagerung dem entgegenwirken würde.
Oft ist aber auch einfach das "falsche" Heu der Grund. Die Tiere mögen es nicht oder es hat einen komischen Geruch - oder einfach eine nicht optimale Zusammensetzung.
Der zweite Schnitt z.B. wird von meinen Tieren weniger gern genommen, wie der erste Schnitt. Auch achte ich darauf, dass das Heu hellgrün ist und deutlich faseriger – keine Zusätze oder besondere Kräuter enthält. Im Moment haben wir Heu aus der Region (Elbmarsch-Wiesenheu). Aber die Qualität variiert auch je nach Erntezeit, Ort und Lagerung, daher kaufe ich dann Heu, wenn ich gutes entdecke und nicht erst dann, wenn ich wieder welches brauche - das macht die Auswahl etwas besser. Hauptsache ist, dass ich es trocken und gut lagern kann.


Lieber Gruß
Danie

Dieses Forum gehört zu den InfoSeiten: http://www.chinchillazucht.info und http://www.chinchilla.info
Re: seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung? [message #55783 antworten auf 55612 ] Mi, 19 November 2008 23:44 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Harrschi ist gerade offline  Harrschi

Beiträge: 168
Registriert: Dezember 2007
Ort: Leipzig
Hallo Danie,

ja, dass Zahnanomalien auch genetisch bedingt sein sollen weiß ich. Allerdings habe ich versucht dazu wissenschaftliche Studien o.ä. zu finden. Leider habe ich selbst in Fachbüchern immer nur gelesen, dass es vermutet wird (ohne Angaben darüber woher diese Vermutung genau stammt). Das einzige was ich gefunden habe war eine Studie von Crossley, der aber aus seinen Ergebnissen schlussfolgert, dass Zahnprobleme bei Chins so gut wie nie genetisch bedingt sind, sondern dass er primär die Art der Fütterung dafür verantwortlich macht. Da man bis jetzt ja noch nicht weiß wie eine "perfekte" Ernährung aussehen soll (sofern das überhaupt möglich ist), schlägt er vor, dass man bis dahin eine leicht suboptimale Nahrung anbietet, die in Form, Konsistenz und Nährwert dem der natürlichen Ernährung so nah wie möglich kommt.
Hast Du vielleicht Quellen von Studien, die zu einem anderen Ergebnis kommen? Ansonsten kontaktiere ich deshalb mal Angela Ross, die ja einen Bericht über genetische Zahnanomalien für Deine Infoseite geschrieben hat.
Ich glaube Dir gerne, dass Du mit Deiner Fütterung andere Erfahrungen gemacht hast. Aber wissenschaftliche Ergebnisse stehen für mich persönlich in der Rangordnung über den Erfahrungen einer Züchterin. Was aber keinesfalls etwas mit Dir persönlich zu tun hat! Smile

Was mich so ein bisschen stört ist, dass oftmals der Eindruck vermittelt wird, dass genetische Defekte die Hauptursache sind. Auch auf der Infoseite der IGC wird nur ganz am Rande auf die Ernährung als mögliche Ursache eingegangen. Und, falls ich es nicht überlesen habe, wird dort nicht mal auf eine zu geringe Heuaufnahme hingewiesen sondern nur auf fehlende Nagemöglichkeiten, die aber ja für die Schneide- und nicht die Backenzähne verantwortlich sein sollen.
Wie ich schon beim letzten Mal schrieb bzw. angedeutet habe, verursacht das bei mir die Bedenken, dass Heimtierhalter unter anderem dadurch nicht genügend darauf achten, dass das Heu gut genug gefressen wird. Oder auch, dass es bei Pelletgabe z.B. sinnvoller ist als Leckerli mal ein paar Blätter, o.ä. zu geben anstatt Haferecken, Rollis oder vielleicht sogar anstatt frischem/getrocknetem Obst oder Gemüse. Dadurch, dass man hauptsächlich von der Genetik ausgeht, kann der Besitzer des Tiers die eigene Verantwortung zu leicht von sich wegschieben und man sensibilisiert die Heimtierhalter nicht genügend dafür, dass schlimme Probleme durch mangelnde Heuaufnahme entstehen können, die im schlimmsten Fall ja auch zum Tod des Tieres führen können (oder auch riesige Löcher in den Geldbeutel und die eigene Freizeit reißen können...um auch die weniger emotionalen Tierhalter anzusprechen).

Du hast vollkommen recht, die Pflanzen wie z.B. in Chile gibt es bei uns nicht. Von der Struktur kommen sie unseren heimischen Pflanzen aber näher als den Pellets. Und im Bezug auf den Zahnabrieb ist ja gerade auch die Struktur wichtig. Auch werden von Chins in der Natur übrigens Kräuter gefressen (nur eben nicht die gleichen die wir ihnen bieten können). In Gräsern, Kräutern, etc. ist Kieselsäure enthalten die für den Zahnabrieb besonders wichtig ist. Wenn ich mir die Inhaltsstoffe von Pellets anschaue kann ich mir nicht vorstellen, dass da irgendwo großartig Kieselsäure zu finden ist.
Letztendlich kommen ja auch z.B. Meerschweinchen aus Südamerika. Dort leben sie, meines Wissens nach, u.a. auch in höheren, trockeneren Gebieten. Auch sie können in unserer Gefangenschaft ohne Pellets ernährt werden. Ehrlich gesagt weiß ich aber recht wenig über Meerschweinchen, lass mich also gerne eines besseren belehren wenn ich falsch liege Smile.

Dass auch gesunde/robuste Tiere Zahnprobleme durch weniger optimale Ernährung bekommen können denke ich mir. Genau deshalb bin ich ja der Überzeugung, dass man den Abrieb der Zähne sehr genau im Auge behalten sollte. Neben den Tieren, deren Halter nicht genügend auf die Heuaufnahme achten, mache ich mir aber eben auch Gedanken um die Tiere, die leicht genetisch vorbelastet sind (leicht deshalb weil man bei schweren Anomalien wohl wirklich wenig ausrichten kann). Nehmen wir mal theoretisch an, die Backenzähne sind leicht fehl gestellt. Wenn bei diesem Chin von Anfang an für einen höchstmöglichen Abrieb gesorgt werden würde (und somit über PHW+Beigaben hinaus), könnte man die Probleme meiner Ansicht nach zumindest hinauszögern und verringern.

Noch kurz zur Bezeichung der pelletfreien Ernährung: Da sich die "alternative" Ernährung (wie Du sie nennst) an die Ernährung in der Natur anlehnt so weit es möglich ist, ist es meiner Meinung nach gerechtfertigt den Begriff "naturnahe" Ernährung zu verwenden. Verstehen könnte ich Deinen Einwand, wenn man sie "natürliche" Ernährung nennen würde, denn das müsste bedeuten, dass sie genauso ist wie in der Natur, ist sie aber ja nicht Smile.

Deine genauen Tipps zur Auswahl des Heus und auch zum rechtzeitigen Einkauf um die Qualität zu sichern finde ich übrigens super Smile Meine TÄin hat mir kürzlich empfohlen, beim Heu darauf zu achten, dass es eher grob ist und keine Kräuter zugesetzt sind, da das Heu sonst zu viel Rohprotein enthält und somit bei Chins zu Verdauungsproblemen führen kann. Ist das der Grund weshalb Du darauf achtest, oder hast Du andere Gründe?

Oh man, das wurde jetzt lang Rolling Eyes

Liebe Grüße,
Harriet
Re: seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung? [message #55784 antworten auf 55612 ] Do, 20 November 2008 00:30 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Danie

Administrator

Beiträge: 12070
Registriert: Februar 2006
Ort: Steinkirchen
Hi du,

bei dem von mir angegebenen Link gibt es auch weiterführende Links - siehe hier - dort wird auf viele Ursachen eingegangen Wink
Zudem wird hier im Forum als erstes immer auf das Heufressverhalten hingewiesen Wink

Eine genetisch bedinge Anomalie hatte ich zum einen selbst bei einem Tier (dazu gekauft) - wie ich berichtete, zum anderen hat ein mir bekannter Züchter, der seit jahrzehnten züchtet bei einem Teil seiner Tiere genau dieses Problem vor einigen Jahren entdeckt und dafür die gesamte blutsverwandte Linie "ausgelöscht" und jene nach dem Tod untersucht, ebenso wie die nichtverwandten Zuchttiere.
Das Ergebnis war bei ihm eindeutig, leider ... die Vererbung dieser Anomalie war hier rezessiv.

Sicherlich gibt es auch andere genetisch bedingte Anomalien, die nur eine leichte Fehlstellung verursachen oder falsches Wachstum begünstigt. Sicherlich werden solche auch nicht immer als solche erkannt oder definiert. Eine davon könnte ja auch das eine Tier, von dem ich berichtete (untere Schneidezähne), betreffen. Das schließe ich nicht aus und halte es für möglich.
Aus Erfahrung sehe ich allerdings zwei Ursachen als anteilig am meisten vertreten: die genannten Anomalien (s.o.) und die Ernahrungsbedingten Anomalien. Denn fast alle Fälle, die ich selbst hatte und von bekannten Haltern kenne, sind solche Probleme gewesen.

Die Auswahl meines Heus beruht in erster Linie auf die eigene Beobachtung bei meinen Tieren, dazu noch auf den Wunsch, auf Kräuter und sonstige Beimischungen zu verzichten, sofern keine Notwendigkeit vorliegt.

Was das Thema Studien betrifft: ich mus zugeben, dass ich mich bei meinen Fütterungsansichten von Züchtern beziehe, die hunderte von Chinchillas halten / gehalten haben, an Futterstudien teilgenommen haben und jahrzente lange Erfahrungen damit haben. Dazu die Erkenntnisse aus den TA-Praxen, mit denen ich in Kontakt stehe (und stand) und Leuten, die selbst an Futtermittelentwicklungen teilgenommen haben.
Zu diesen Erkenntnissen nehme ich gern bei einem eigenen Bestand zwischen 40 und 50 Tieren meine eigenen Beobachtungen hinzu, als auch die jahrelange Erfahrung mit Notfalltieren und gewichte dies alles zusammen etwas mehr, als die Beobachtungen von Haltern oder Züchtern, die wenige Jahre nur wenige Tiere gehalten (und ernährt) haben. Das hat auch nichts persönlich mit ihnen oder dir zu tun Smile

Zu den anderen Punkten habe ich ja meine Meinung geschildert und bei dieser verbleibe ich.

Empfehlen tue ich persönlich die auch auf meiner Zucht-HP zu findende Ernährungsweise, wenn man mich fragt.
Ich denke aber auch, dass jeder seine Tiere so ernähren sollte, wie er es für richtig hält - aus welchen Ideen, Erkenntnissen oder Überzeugungen auch immer. So halte ich es bei meinen Tieren auch Wink


Lieber Gruß
Danie

Dieses Forum gehört zu den InfoSeiten: http://www.chinchillazucht.info und http://www.chinchilla.info
Re: seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung? [message #55785 antworten auf 55612 ] Do, 20 November 2008 01:48 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Harrschi ist gerade offline  Harrschi

Beiträge: 168
Registriert: Dezember 2007
Ort: Leipzig
Hallo Danie,

ich hab ehrlich gesagt leider ein bisschen das Gefühl, dass Du ein wenig missmutig reagierst. Mag mein subjektiver Eindruck sein. Falls es auch objektiv der Fall ist, fände ich es sehr schade, weil ich diesen Austausch hier als sehr angenehm und informativ empfand.

Ich hab mir die IGC-Seite zu diesem Thema schon so genau wie möglich durch gelesen. Trotzdem sehe ich nicht, dass intensiv darauf hingewiesen wird, dass das Heufressverhalten zu Problemen führen kann. Du hast selbst davon geschrieben, dass Deiner Ansicht nach in der Heimtierhaltung das Verschmähen des Heus ein Hauptgrund für Zahnprobleme ist. Deshalb wundert es mich, dass auf der Infoseite nicht näher und intensiver darauf eingegangen wird. Dies ist hier aber als konstruktive Kritik und als Anreiz gemeint und nicht als sinnloses Rumgenörgel.

Ich lege mein Gewicht auch nicht auf die Beobachtungen von Haltern oder Züchtern, die nur wenige Jahre Chins gehalten und ernährt haben. Sondern ich versuche auf wissenschaftliche Erkenntnisse zurück zu greifen (ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass ich meine Aussagen hier in diesem Thread auf die Erkenntnisse von Haltern oder Züchtern gestützt habe, die nur wenige Jahre Tiere halten, deshalb verstehe ich Deinen Kommentar dazu nicht ganz). Ich verstehe es, dass Du, als erfahrene Züchterin (mit Kontakt zu anderen langjährigen Züchtern) auch auf Deine/Eure Erfahrungen zurückgreifst. Aber jemand wie ich, der weder züchtet noch mit langjährigen Züchtern befreundet ist, möchte/muss sich dann eben auf die Wissenschaft berufen. Ich bin ja gerne bereit dazu mir auch Wissen anzueignen das meiner momentanen Meinung widerspricht, dafür wünsche ich mir aber einfach wissenschaftliche Fakten, die ich auch weiterhin suchen werde.

Darin, dass jeder machen sollte was er für sich und seine Tiere für richtig hält sind wir uns dann wohl grundsätzlich einig. Nur finde ich es schön und wertvoll wenn man sich konstruktiv darüber austauscht, denn so können beide Seiten ihr Wissen und ihre Meinungen am besten weiter entwickeln Smile

Liebe Grüße,
Harriet
Re: seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung? [message #55787 antworten auf 55612 ] Do, 20 November 2008 11:32 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Danie

Administrator

Beiträge: 12070
Registriert: Februar 2006
Ort: Steinkirchen
Guten Morgen Smile

Missmut weiß ich ehrlich gesagt nun gar nicht zu deuten, woraus du diesen bei mir schließen magst - mag sein, dass ich nach Mitternacht recht kurz angebunden und vielleicht etwas unkonzentriert bin (ist nämlich so gar nicht mehr meine Zeit), aber missmutig bin ich sicher nicht Wink

Auf der InfoSeite finde ich die Gewichtung zum Heu in den Themen Ernährung und Zähnen gut so wie sie sind und wüsste nicht, wie man sie genau „verbessern“ sollte. Vielleicht magst du da die Christine als Autor direkt mit einem Verbesserungsvorschlag anschreiben? Denn es ist ihr Themenbereich dort.
Im Krankheitenbereich werde ich das dann einfach noch einmal mit 2 - 3 Worten beim nächsten Update in der Übersicht wiederholen.

Zu den Wissenschaftlichen Fakten: mir stellt sich immer die Frage, wo „Wissenschaft“ eigentlich anfängt.
Es gibt nicht sehr viele Dokumentationen zu den ganzen teilweise mehr oder weniger privaten jahrzehntelangen „Studien“ dieser Leute. Sind die Erkenntnisse dieser Leute darum weniger (ge)wichtig für die Überlegungen zur Ernährung?
Ich kann mich nur auf deren Berichte verlassen und deren Ergebnisse für mich und meine Zucht anwenden und sie weiter selbst in meinem Bestand verfolgen und das tue ich - jeden Tag Wink

Weil die auffindbaren Informationen zur „alternativen Ernährung“ für mich viel Theorie und wenig Praxis bieten, bin ich nicht dazu geneigt, sie selbst im Versuch an meinen Tieren anzuwenden.

Vielleicht sehe ich es das in 10 - 20 Jahren ganz anders, wenn die Ernährungspläne entsprechend entwickelt sind und entsprechende Praxis-Erfahrungen an der Masse vorliegen.

Ich habe hier meine Erfahrungen aus der Praxis und Gedanken geschildert, um der Anfrage hier gerecht zu werden, mehr ist und war nicht mein Anliegen Wink


Lieber Gruß
Danie

Dieses Forum gehört zu den InfoSeiten: http://www.chinchillazucht.info und http://www.chinchilla.info
Re: seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung? [message #55878 antworten auf 55612 ] Sa, 22 November 2008 01:59 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Harrschi ist gerade offline  Harrschi

Beiträge: 168
Registriert: Dezember 2007
Ort: Leipzig
Hallo Danie,

sorry, dass ich erst jetzt antworte aber mein neuer Laptop wollte begrüßt und eingerichtet werden Wink

Aufgrund Deiner Frage wo Wissenschaft anfängt:

Wissenschaft beinhaltet, meines Wissens nach, Methodik, Dokumentation und Veröffentlichung. Jede Dissertation, Magister-Arbeit oder sonst ein Dokument dieser Form muss nachvollziehbar und überprüfbar sein. Bei Züchtern weiß ein Externer nicht ob eine Methodik und/oder Dokumentation dahinter steht. Ich weiß nicht ob es eine Vorgehensweise der Analyse der Krankheitsfälle im eigenen Bestand gibt oder ob dies genau dokumentiert wird. Eine Veröffentlichung gibt es anscheinend nicht. Nachvollziehen und überprüfen kann ich die Ergebnisse von Züchtern somit auch nicht.

Ich denke nicht, dass die Erfahrungen von Züchtern unwichtig sind. Sie sind für mich jedoch mehr ein Denkanstoß. Wenn man Aussagen von Züchtern unkritisch betrachtet als Fakt annimmt, gleicht das einem Hörensagen. Denn letztendlich wäre das (wie z.B. in meinem Fall) nur etwas, was man irgendwo im Internet gelesen hat.

Versteh mich nicht falsch, ich will damit nicht sagen, dass die Aussagen/Erfahrungen von Züchtern notwendigerweise falsch sind. Gerade weil sie anscheinend so gegensätzliche Ansichten haben wie die Wissenschaft, interessieren sie mich sehr. Deshalb hoffe ich darauf, dass die "Ergebnisse" von Züchtern auch irgendwann mal von wissenschaftlicher Seite aufbereitet werden und somit auch für die Öffentlichkeit und somit für mich zugänglich gemacht werden, damit man sich ein genaues Bild davon machen und man sich eine eigene Meinung dazu bilden kann.

Auch ist mein Anliegen nicht, hier für eine pelletfreie Ernährung Werbung zu machen. Ich bin zwar ein Freund davon, aber ich kann es bis zu einem gewissen Grad auch nachvollziehen, wenn man Pellets füttern möchte. In Anbetracht der Studienergebnisse von Crossley, macht es mich aber einfach ein wenig unruhig, wenn im Großteil des Internets primär für PHW+Leckerli geworben wird obwohl wissenschaftliche Ergebnisse dagegen sprechen. Es muss ja nicht Hü oder Hott sein, sondern etwas irgendwo zwischendrin ist ja auch möglich.

Ein schönes Wochenende wünscht Dir,
Harriet

P.S. Was mir im Nachhinein noch zur Länge der Backenzähne einfiel und hier (da sich der Thread ja um Abnutzung der Zähne dreht) für die Interessierten noch mal angemerkt sein möchte:
Wilde Chinchillas: 5,6 - 6,9 mm
Chins in Zoos: 6- 7,3 mm (Zoos in GB, nicht in Südamerika)
Heimtiere: 6,4 - 8,3 mm
Heimtiere, mit Zahnproblemen: 7,3 - 13,9 mm
Quelle: David Crossley, Maria del Mar Miguélez, Skull size and cheek tooth lenght in wild-caught and captive-bred chinchillas, 2001

Re: seit diesem Jahr Probleme mit Zähnen, tipps wegen besseren abnutzung? [message #55928 antworten auf 55612 ] So, 23 November 2008 15:47 Zum vorherigen Beitrag gehen
Danie

Administrator

Beiträge: 12070
Registriert: Februar 2006
Ort: Steinkirchen
Hi du,

danke für deine Antwort.

Ich kann deine kritische Betrachtung verstehen, was die Informationen aus züchterischer Hand betrifft, da du weder die Kontakte selbst hast, noch deren Beweggründe zu diesen "privaten Studien" kennst. Würde mir wahrscheinlich auch so gehen an deiner Stelle.

Für dich können deren Erfahrungswerte Denkanstoß sein - für mich sind sie es definitiv - nicht nur das, sie sind für mich auch ein Leitfaden, denn ich frage mich, welche wissenschaftliche Studie über 30 - 40 Jahre hinweg mit Tierbeständen zwischen 100 und 200 Tieren durchgeführt wurde. Dokumentation kann ich dir sagen, wurde vorgenommen, jedoch nicht für andere sondern für sich selbst.
Einer der Züchter hat z.B. eine Tafel erstellen, bei der er Futterzusammensetzung + dazugehörigen Kot gesammelt hat (in kleine Schrauben-Plastikkästen), dazu noch Auffälligkeiten beschreiben kann und z.B. auch die Ergebnisse mit und ohne Heu dazu. Zusätzlich kann er zu jedem Futter auch berichten, wie das Fressverhalten, das Zuchtverhalten und Kondition der Tiere war - und das über Jahrzehnte. Finde ich beeindruckend und hat mich beeinflusst - gebe ich zu.

Welche Ansichten sind denn so gegensätzlich zur "Wissenschaft"?

Bei den Zahnlängenergebnissen: was für Tiere und wie viele bei welcher Ernährung wurden da denn untersucht?

[Aktualisiert am: So, 23 November 2008 15:47]


Lieber Gruß
Danie

Dieses Forum gehört zu den InfoSeiten: http://www.chinchillazucht.info und http://www.chinchilla.info
  Zur Baumansicht dieses Themas wechseln Ein neues Thema erstellen Antwort abschicken
Vorheriges Thema:Chini hatte Zahn OP
Nächstes Thema:HILFE! Mein Chin quietscht beim Fressen, etc.
Gehe zum Forum:
  

-=] Zurück zum Anfang [=-
[ Druckbares PDF erzeugen ] [ Themen als Syndicate anderen Seiten zur Verfügung stellen (XML) ] [ ]

aktuelle Zeit: Fr Mär 29 15:39:29 CET 2024

Insgesamt benötigte Zeit, um die Seite zu erzeugen: 0,02590 Sekunden

Chins nie allein - Banner

.:: Kontakt :: Forumsindex ::. Powered by: FUDforum 2.7.4.
Copyright ©2001-2006 FUD Forum Bulletin Board Software

Forums-/Nutzungsregeln

Rechtliches und Impressum

Rodentia Banner