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Diskussion: Chinchillas aus dem Zoohandel kaufen? [message #72838] Mo, 17 Mai 2010 09:58 Zum nächsten Beitrag gehen
Ralex

Beiträge: 5
Registriert: Mai 2010
Edit Administration: Dieser Thread ist hier entstanden.


Hallo Melli,

ich denke man muss differenzieren um welchen Zoofachhandel es sich handelt.

Ich habe meine beiden Chins auch beim Kölle-Zoo gekauft. Mein Männchen habe ich in Karlsrueh abgeholt, mein Black Velvet Weibchen dazu im Kölle-Zoo Heilbronn. Die Beiden waren putzmunter und haben sich nach kurzer Eingewöhnungszeit auch gut verstanden. Mittlerweile haben sie 3 Chinchilla-Babys bekommen Smile

Welcher Kölle-Zoo ist denn in deiner Nähe? Meine Erfahrung hat gezeigt, dass Kölle-Zoo entgegen anderer Zoofachläden stark auf die tiergerechte Haltung und Präsentation achtet. Die Chins sind dort immer gut versorgt und haben die Möglichkeit sich "zu verstecken" und zu baden.

Sicherlich gibt es schwarze Schaafe unter den Zoofachläden, vorallem wenn diese klein und weniger Bekannt sind. Bei Namhaften Zooläden wirst du in der Regel aber weniger Probleme bekommen.

Übrigens: In einigen Kölle-Zoo's können die gekauften Tiere kostenlos vom ansässigen Tierarzt untersucht werden! Du wirst daher in 95% der Fälle kein krankes Tier mit nach Hause nehmen. Diese Möglichkeit bieten Züchter beispielsweise nicht immer.

Viel Spaß mit deinen neuen Tieren Smile Informier uns mal, wie es ausgegangen ist!

Gruß

Ralex
Re: Anschaffen von Chins [message #72839 antworten auf 72838 ] Mo, 17 Mai 2010 10:35 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Danie

Administrator

Beiträge: 12070
Registriert: Februar 2006
Ort: Steinkirchen
Hallo Ralex,

danke für deinen Beitrag.

Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob du die Links Chinchillas im Zoolanden Teil 1 und Teil 2 gelesen hast?

Egal welcher Zoohandel es ist, solange er keinen separaten Raum für die Tiere hat, in den man erst gegen späten Nachmittag / Abend als Besucher darf, die Unterbringung nicht den Mindestanforderungen (50 x 100 x 100 cm für 2) entspricht, ist es für mich nicht Chinchilla-Gerecht. Dämmerungs- und Nachtaktive Tiere haben im Zoohandel (egal welchem) meiner Meinung nach nichts zu suchen. Ich bin allerdings generell gegen den Verkauf von Tieren in Zoofachgeschäften - auch wenn es gute dazwischen gibt, der Großteil der Angestellten ist weder für alle angebotenen Tiere qualifiziert noch können sie eine entsprechende Beratung durchführen, meistens nicht einmal Geschlechter von einander unterscheiden. Das haben weder die Tiere noch die Käufer verdient!

Am besten du schaust dich auch einmal hier im Forum in den ganzen Themen um. Die meisten Tiere, die auch später noch Erkrankungen entwickeln, Probleme haben, sind unbekannter Herkunft bzw. Tiere aus dem Zoofachhandel. Die Erfahrung habe ich in meinen Anfängen der Chinchillahaltung und als Notfallanlaufstation leider auch mehrfach gemacht.

Natürlich gibt es auch unter Züchtern welche, die nicht "sauber" sind, da kann man aber schon recht gute Vergleiche ziehen, wenn man mehrere besucht oder einfach mal anfragt, wer empfohlen wird.

Ich kenne die "Handelskette" von Züchter bis zum Zoohandel. Wenn der Zoohandel nicht gerade die Tiere von einem lokalen Züchter bekommt (was kein wirklich guter und gewissenhafter Züchter tut bzw. nötig hat), haben die Tiere meist schon einen sehr unschönen stressigen Weg hinter sich: Züchter -> Aufkauf auf Schau oder vor Ort -> Winzigtransportboxen -> kleine Übergangskäfige beim Zwischenhändler -> Winzigtransportboxen -> (mgl. weiterer Zwischenhändler) -> Zoohandel. 3 erschiedene Futtersorten, kein TA-Check. Die Tiere werden wie Sachen bahandelt, was sie letztendlich im Zoohandel auch sind: Verkaufsgüter!
Auch wenn gesunde und gut konditionierte Chinchillas recht robust sind, ist dies trotzdem eine sehr stressige Angelegenheit, die bei den Tieren sowie Charakterlich als auch im Sozialverhalten bleibende Schäden verursachen kann.

Ein Händler achtet nur darauf, ob Schwanz, Füsse und Ohren OK sind und keine offensichtlichen Krankheitsanzeichen zu sehen sind. Das war es. Kein Check des Charakters oder des Sozialverhaltens, keine sonstigen Kriterien. Ein Händler zahlt für ein Standard-Chinchilla beim Züchter zwischen 10 und 15 Euro, für eine andere Farbe von 20 bis 40 Euro. Zu diesem Preis gibt kein guter Züchter seine besten und schönsten Tiere her - was also im Zoohandel landet, sollte jedem bewusst sein: das, was keiner sonst kaufen will bzw. das, was der Züchter anders nicht los geworden ist.

Es gibt keine Abstammungsdaten, man kann sich die Eltern nicht ansehen oder gar einen Blick ins Zuchtbuch der Tiere werfen oder den Züchter nach Krankengeschichten befragen.

Wiederum ist es natürlich bei den meisten Züchtern möglich, ein Gesundheitszeugnis des ansässigen TAs zu bekommen. Wir machen das auf Wunsch auch. Dieses Zeugnis liegt je nach Intensität der Untersuchung zwischen 9 und 25 Euro je Tier. Ich habe diese bisher bei um die 20 Tieren machen lassen, daher weiss ich auch, was da untersucht wird. Ob man diese Untersuchung machen lässt oder nicht - das ist kein wirklicher Check und dient nur einem - den Käufer zu beruhigen.

Möchte man wirklich wissen, ob das Tier etwas hat, ist eine Kotanalyse und ein Herz-Schall sowie Kieferröntgen notwendig, da kommen wir auf ca. 100 Euro TA-Kosten pro Tier, die nach 1 - 2 Jahren noch einmal zum Teil fällig werden (Kieferröntgen + Herz-Schall). Ob eine Notwendigkeit besteht, ist allerdings eben auch eine Frage, die sich jeder selbst stellen muss.

Wenn es schon ein Tier unbekannter Abstammun sein darf, dann bitte aus dem Tierheim oder aus Pflegestellen, die nicht mehr gewollte Tiere aufnehmen, um ihnen eine Chance auf ein neues Zuhause zu geben. Hier stecken keine wirtschaftlichen Gewinnabsichten hinter und man tut dazu noch etwas Gutes, an Stelle die Vermarktung von Tieren über Geschäfte zu fördern.

Dass man mit Tieren aus dem Zoohandel keine Vermehrung betreibt, ist ja eh jedem klar, der sich mit der Chinchillazucht intensiv befasst hat - daher kaufen dort keine Züchter für ihren Bestand Zuchttiere.

Grundsätzlich muss jeder selbst entscheiden, wo er seine Tiere kauft. Pech kann man überall haben, denn "man steckt in den Tieren nicht drin". Man kann aber auch die Risiken minimieren, Gewinnabsichten von Händlern nicht unterstützen und entweder bei guten Züchtern seine Tiere erwerben oder etwas gutes tun und Notfallnäschen / Tierheimfellnasen eine Chance geben.

Meinung


Lieber Gruß
Danie

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Re: Anschaffen von Chins [message #72840 antworten auf 72838 ] Mo, 17 Mai 2010 11:46 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
kl_Haribo ist gerade offline  kl_Haribo

Beiträge: 303
Registriert: August 2009
Ort: Hamburg
huhu!

Da fällt mir noch etwas bezüglich des rauslassens ein:

Chinchillas sind recht intelligente Tiere, und man kan ihnen auch bebringen, auf Kommando in den Käfig zu gehen. Wenn ich mit der Futterbox Raschel, unterbrechen sie sofort das, was sie gerade tun und rennen in den Käfig. Wenn du ihnen das beigebracht hast, wird es für deine Oma auch kein Problem sein, sie raus zu lassen.
Aber auch für die Urlaubszeit kann natürlich ein LAufteller den Bewegungsdrang der Chinchillas befriedigen. Natürlich aber nicht die Abwechslung Wink

MFG Dennis
Re: Anschaffen von Chins [message #72846 antworten auf 72838 ] Mo, 17 Mai 2010 14:34 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ralex

Beiträge: 5
Registriert: Mai 2010
Hallo Danie,

zuerst, ich finde dieses Forum wirklich gut und informativ Smile

Sicherlich hast du Recht mit einigen Punkten, jedoch finde ich darf man sich dieser Meinung nicht einfach anschließen ohne sich vorher selbst ein Bild davon gemacht zu haben. Du hast sicherlich viele schlechte Erfahrungen mit Zoofachhändlern gemacht (auch mit Kölle-Zoo?), dennoch darf man hier nicht über einen Kamm scheren. Ich weiß von Zoofachläden in denen die Züchter ausgesucht werden, diese vor Ort besucht und mehrmals im Jahr kontrolliert werden. Qualitäts und artgerechte Haltung wird dort auch groß geschrieben. Das nur die Chinchillas in Tierhandlungen landen, die keiner will, halte ich für ein Gerücht.

Wir brauchen uns nicht darüber streiten, dass der Transport in die Zoohandlung vermutlich stress für die Tiere ist (abgesehen davon das nicht unbedingt "winzigboxen" verwendet werden). Was ich persönlich aber genauso szressig für die Tiere finde, ist mit den eigenen Chinchillas auf Tierschauen oder Wettbewerbe zu gehen. Die Chins sind dort auch in Boxen eingesperrt, oftmals mit viel zu vielen Tieren aufeinmal. Sie sind dem Transport dort ausgesetzt und müssen oft mehrere Stunden in den Käfigen neben zich anderen Tieren ausharren, bis sie "begutachtet" werden.

Ob dies nun tierfreundlicher ist, als die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung zu lassen... Na ich weiß nicht Rolling Eyes

Ich für mich kann nur sagen, dass ich bisher keine schlechten Erfahrungen mit Zoofachläden gemacht habe. Wer sich etwas mehr mit diesem Thema befasst, wird auch schnell feststellen in welche Zooläden man besser kaufen geht. Mitarbeiterschulung wird gerade in den großen "Ketten" gefördert. Nicht umsonst gibt es z.B. eine eigene "Fressnapf Akademie" die Mitarbeiter in diesem Bereich ausbilden und prüfen lassen.

Aber letztlich hilft eh nur eins: Vor Ort gehen, anschauen, die Mitarbeiter fragen und dann eine Meinung bilden.

Mfg

Ralex
Re: Anschaffen von Chins [message #72849 antworten auf 72838 ] Mo, 17 Mai 2010 16:52 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Danie

Administrator

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Ort: Steinkirchen
Hallo Ralex,

keine möchte dir seine Meinung aufzwingen, aber es ist wichtig, dass man sich die Fakten vor Augen führt. Besonders, wenn man noch keine Tiere hat und vor der Entscheidung steht, wo man Tiere kauft.

Tiere im Zoohandel
Ich bin seit 12 Jahren Halter/Züchter von Chinchillas und stehe seit 11 Jahren in Kontakt zu Züchtern, besuche Schauen und kenne auch mehrere Chinchilla-Händler und habe das Geschäftsgebaren selbst mitbekommen - ich war bei deren Tieraufkäufen dabei. Ich habe die verkaufenden Züchter gefragt, welche Tiere dahin gehen und warum.

Als in DE noch die Pelztierzucht verbreitet war, gab es folgende Regel: das Beste in die Zucht, das Zweitbeste als Fell oder Privatverkauf, das was für alles andere "zu schlecht" ist, ab in den Zoohandel.
Bei Mutationen kommt dazu, dass sie in guter Qualität mit sehr guter Abstammung keinerlei Vermittlungsprobleme haben. Die Besten werden in die Zucht eingesetzt, die Zweitbesten verkauft, "der Rest" geht zum Händler. So anzusehen auch heute noch auf Schau, wenn sie über zwei Tage gehen: Tag zwei ist Händeraufkauf.
Das kannst du glauben oder bleiben lassen - ich habe mit den Züchtern selbst darüber gesprochen, ebenso mit den Händlern.

Auch kenne ich Zoohandlungen, die ihre Tiere von privaten Züchtern kaufen. Aber Besuch bei denen in der Zucht? Prüfung der Zuchten? Beim Chinchilla? Da würde ich gern mal einen Züchter kennen lernen, bei dem das so ist.
Das größte Problem besteht ja alleine schon darin, welche Verordnung man dafür heran ziehen möchte. Was wird da geprüft? Ob derjenige sich überhaupt mit der Chinchillazucht- und Genetik auskennt? Ein Sachkundenachweis über Haltung + Zucht + häufigste Krankheiten? Überprüfung der Ernährung? Ausmessen der Käfigmaße + Kontrolle der Käfigeinrichtung?
Artgerecht gibt es in Gefangenschaft nicht, höchstens Tier-/Chinchillagerecht. Von daher kann man da auch nichts großschreiben Wink

Ich hatte früher auch Anfragen aus Zoogeschäften - sowohl in Hamburg als auch Umgebung. Keiner dieser Zoohändler wollte zu uns nach Hause kommen und noch weniger wollten sie sich darauf einigen, dass sie unsere Merkblätter auslegen.
Für mich kam das aber auch nie in Frage, 1. nicht, weil ich meine Tiere dort wegen der Bedingungen generell nicht hingeben will, 2. weil die Beratung NIE das abdecken konnte, was ich selbst dem Käufer vermitteln kann, 3. Weil ich die Ankaufspreise eine Frechheit finde (hohe Gewinnspanne des Zoohandels) und 4. weil ich die Käufer kennen lernen möchte und ihnen so viel wie möglich an Infos mitgeben möchte, damit es die Tiere gut bei ihnen haben. Jeder gewissenhafte Züchter hat die gleichen Beweggründe, seine Tiere nicht in den Zoohandel zu geben.

Vergleich mit Schauen
Der Vergleich mit Schauen hinkt etwas, denn dies steht hier gar nicht zur Debatte.
Ich gehe allerdings trotzdem gern einmal darauf ein, wie es um Schautransport etc steht: zur Schau nehmen Züchter ihre Tiere mit, um sie beurteilen zu lassen. Ziel ist, heraus zu finden, wie es mit den Qualitätsmerkmalen aussieht, es geht um Zuchteinsatz und Messen mit anderen Züchtern, zweitrangig um Verkauf.
Welche Transportboxen hier benutzt werden, wie die Tiere unterkommen usw. obliegt jedem Züchter selbst. Auch auf welche Schau ein Züchter geht (also welche Schauform).
Schautiere werden normal zum Transport einzeln gesetzt, damit sie 1. sich nicht das Fell beschädigen und 2. auch nach der Ankunft noch entsprechend gut konditioniert sind. Das mit „mehreren Tieren in einer kleine Box gefercht“ verwechselst du - das ist der Aufkauf vom Händler. Da kommen 2 - 4 Jungtiere in die normal üblichen Transportboxen für einzelne Schautiere oder noch kleinere Boxen.

Bogen zurück zum Thema: Jungtiere, die man sich direkt vom Züchter holt, waren noch nie irgendwo unterwegs, es sei den, der Käufer wünscht ein Gesundheitszeugnis. Sie werden also wenn, dann direkt von den Eltern oder aus dem Kindergarten aus der Zucht verkauft - meist dazu auch schon fachmännisch vergesellschaftet. Hier bleiben sie in ihrer gewohnten Umgebung, bis sie beim neuen Halter einziehen - ohne täglichen Publikumsverkehr, Futterwechsel, Umgebungswechsel oder sonstigem (was im Zoohandel geschieht), bei ihrer Bezugsperson - dem Züchter, mit gewohnter Versorgung und Zuwendung sowie geregelten Abläufen.

Fressnapf ist übrigens ein schönes Beispiel: bei uns gibt es einen - auch mit Tieren. Chinchillas haben sie nicht, aber Degus. Leider werden dort immer wieder tragende oder gegengeschlechtliche Tiere verkauft, weil das Personal sie 1. nicht getrennt hält und 2. auch nicht unterscheiden kann. Als ich nach den typischen Erkrankungen der Tiere fragte, wusste das Personal nichts. Auch bei der Käfigausstattung und Ernährung konnte ich keine „Kompetenz“ erkennen, Standardgelaber - keinen Hinweis auf dessen speziellen Nagetrieb (im Vergleich zu anderen Nagetieren), sollte dazu noch eine Voliere nehmen, die plastikbeschichtete Gitterstäbe und Plastikschale unten hatte. Die sind damit komplett durchgefallen, trotz Akademie. Dabei gehört solche Info eigentlich schon mal auf ein Merkblatt für Kaufinteressenten - davon habe ich auch nichts gesehen. Zum Chinchilla-Badegranulat sind sie auch absolut beratungsresistent. Rosis keimfreier extra geglühter Chinchilla-Quarz-Sand steht da seit 5 Jahren im Angebot, trotz mehrfachem Hinweis, dass dieser ungeeignet ist. Ja … so ist das mit „Kompetenz“….
Sie wissen nicht mal, ob sie da Geschwister als „Vermehrungspaar“ verkaufen. Das ist übrigens generell ein Problem beim Zoohandel: kauft man gegengeschlechtliche Tiere, weiß man nicht, ob man Inzucht betreibt, denn über Ahnen etc. ist nichts bekannt.

Das Problem beim „Mitarbeiter befragen“: als Anfänger weißt du nicht zu unterscheiden, was richtig und was falsch ist. Du kannst nicht erkennen, ob du einen Blender vor dir hast oder jemanden, der wirklich kompetent ist und auch kompetent beraten darf (!). Ich gebe mir das immer mal wieder, wenn ich Chinchillas im Zoohandel sehe - egal wo. Früher war ich bewusst unterwegs und habe Info-Material in Zooläden verteilt, habe über richtiges Badegranulat aufgeklärt und auch viel Beratung geleistet. 99% der Zooläden haben entweder gar nicht zuhören wollen oder als ich aus der Tür war die Info-Blätter im Papierkorb verschwinden lassen. So ging es so einigen aktiven hier im Forum, die schon viele Jahre dabei sind.

Einfacher Test im Zooladen ist auch: frage den Zoohandel nach dem Namen der Zucht, von dem die Tiere stammen. Bekommst du eine Antwort mit Namen, fragst du nach Kontaktdaten. Zeige mir einen Zoohändler, der diese heraus gibt. Meist nicht, mit scheinheiligen Begründungen wie „Datenschutz“. Da stellt man sich aber die Frage: warum muss ein Züchter seine Zucht verheimlichen? Hat er eine anständige Zucht, kann auch jeder gern wissen, dass er züchtet und sich seine Zucht ansehen.
Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber alleine, dass du Gegengeschlechtliche Tiere im Zoohandel bekommen hast, die Nachwuchs bekommen haben, zeigt mir eine nicht kompetente Beratung.
Gutes Zooladenpersonal verkauft die Tiere ausschließlich gleichgeschlechtlich. Alles andere hat nichts mit Fürsorge dem Käufer gegenüber zu tun und noch weniger dem Tier gegenüber. Es ist meiner Meinung nach schon fahrlässig.

Wenn eine Zoohandlung wirklich gute berät, sagt sie dir
- Wie viele Jungen du ca. im Jahr bekommen wirst
- Wann du deinen Tieren eine Pause geben solltest
- Wo du den nächsten kompetenten TA in deiner Umgebung findest, der auch am Wochenende Kaiserschnitte durchführen kann
- Dass du den Bock regemäßig nach Haarringen untersuchen musst
- Wie es mit der Veranlagung von Milchproduktion und der Zuchtkondition aussieht
- Wie du erkennst, ob die Mutter genug Milch hat
- Ab wann du die Jungen absetzen musst, damit keine Inzucht entsteht
- Welche Farbkombinationen du nicht miteinander verpaaren darfst und warum
- Welche Beigaben in der Zucht sinnvoll sind und welche zu Blasen- und Nierensteinen führen können
- Welche Nachsorgemaßnahmen man nach der Geburt einhalten sollte
- usw.

Da gibt es noch zig Dinge, die ein Käufer eben doch eher bei einem Züchter erfährt als bei Zoohandlungspersonal. Liegt in der Natur der Dinge, dass der „Hersteller“ doch mehr über sein „Produkt“ weiß, als der Händler.

Es gibt für mein keinen Grund und auch keinen Vorteil, den der Kauf im Zoohandel dem gegenüber den anderen genannten Orten bietet. Im Gegenteil.

OK, klar gibt es hier natürlich auch unter den „Züchtern“ Leute, die den Begriff nutzen, um ihre unkontrollierte und ungeplante Tiervermehrung zu betiteln und man dort in der Tat eher schlecht als recht beraten wird. Liegt aber leider eben auch oft wiederum daran, dass sie selbst kein entsprechendes Fachwissen vorweisen können, da sie selbst keine entsprechende Beratung erfahren haben oder nicht erfahren wollten.

Ich möchte aber noch einmal den Bogen zurück zu „wo kaufe ich am besten mein Heimtier“ bekommen: meine Empfehlung ist nach wie vor, wenn Abstammung und Herkunft nicht wichtig sind, Tiere aus Pflegestellen oder Tierheim zu nehmen, auch dort kann man gut beraten werden (wobei Tierheim auch unterschiedlich).
Legt man Wert auf Abstammung, (Zucht-) Beratung und Herkunft, ab zum kompetenten und auch möglichst von anderen Haltern/Züchtern empfohlenen Züchter.

Wir sprechen uns hier seit Jahren gegen den Kauf im Zoohandel aus - die Gründe hast du sicherlich auch schon in den oben verlinkten Sonderberichten nachgelesen. Auch wenn manch Zoohandel besser ist als der andere (was keiner abstreitet), so ist er trotzdem nicht die beste und erste Wahl, wenn leider oft die Erstbeste.

Meinung


Lieber Gruß
Danie

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Re: Anschaffen von Chins [message #72855 antworten auf 72849 ] Mo, 17 Mai 2010 19:28 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Kerstin ist gerade offline  Kerstin

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Ort: Elbtal

Moin , ich schliess mich voll und ganz Danie an.
Ausstellung geht über 1 Tag in Zoohandlung fristen die armen meist monate lang ihr dasein ohne ruhe tags über.
Sorry muss herzhaft lachen, auf die Fressnapf akademie möcht ich, allerdings als dozent, lern sie wenigstens bischen was (Geschlechter unterscheidung), wobei ich bei weiten noch nicht so erfahren bin wie andere.
Lg Kerstin

[Aktualisiert am: Mo, 17 Mai 2010 19:29]

Re: Anschaffen von Chins [message #72856 antworten auf 72838 ] Mo, 17 Mai 2010 19:38 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Lilu ist gerade offline  Lilu

Beiträge: 113
Registriert: Februar 2006
Ort: Bad Grönenbach
Kann mich da Danie nur anschließen!

Schulungen lool Das was die da lernen ist eher zum Crying or Very Sad

Ich kenn auch ein paar schöne Zoohandlungen aber die sind meilen weit von dem entfernt, was man als Chinneuling nötig hat!

Wenn sie so schlau sind, warum verkauft nicht nur Fressnapf sondern auch Dehner bewusst Quarzsand?!
Warum gehören Rosinen und Plastikeinrichtung zum Tagesbedarf?!
Warum können sie nicht mal Geschlechter unterscheiden?!

Geld regiert die Welt, egal wer deshalb zugrunde geht Rolling Eyes


Gruß Tanja

und Ihre 23 Fellnasen.

http://www.chinzucht-perlanera.de/images/IttelsburgBannermini.jpg
Re: Anschaffen von Chins [message #72861 antworten auf 72856 ] Mo, 17 Mai 2010 20:42 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Chinchill82 ist gerade offline  Chinchill82

Moderator

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Registriert: September 2008
Ort: Peine

Huhu...
Als 1.: Daumen hoch für Danie, für diese sehr ausführliche Auflsitung der Gründe! Meinung

Meine Chins sind alle unterschiedlicher "Herkunft"...
Die ersten, die ich hatte, sind (denk ich heute), einfach vermehrt wurden...
Hatte sie von einer ehemaligen Klassenkameradin, die noch Jungtiere "loswerden" wollte... Hab sie damals geschenkt bekommen, war auch noch sehr unerfahren.
Hab ein Geschwisterpaar bekommen, den Bock aber gleich kastrieren lassen.
Heutzutage würde ich gleich gleichgeschlechtlich setzen!!! (ich züchte nicht!)

Dann kamen zwei Chins aus erbärmlichen Zuständen dazu, eine kleine Maus war zu schwach und hat nach ein paar Tagen bei mir den Kampf ums Leben nicht geschafft.
Der andere, ein kl. Bock, hat sich gur erholt und lebt immer noch bei mir.

Als nächstes eingezogen sind bei mir zwei Mädels, die ich übernommen habe, weil ihre ehemalige Besitzerin sie nicht mehr halten konnte.
Im Nachhinein habe ich immer mal nur Brockenweise ein paar Info´s über die beiden bekommen, auch, dass sie die zwei auch aus einer Zoohandlung hatte.
Dort wurden sie wohl beim "Züchter" bestellt...

Meine andere Maus habe ich von einer Züchterin, sie sitzt jetzt mit dem kl. Bock aus schlechter Haltung (natürlich hab ich ihn kastrieren lassen) zusammen.

Wenn ich heute anfangen würde, mir Chins zu holen, würde ich entweder Notfellchen aufnehmen (Tierheim, Päppelstationen, ...) oder zum Züchter gehen!!!!!!!!
Niemals im Zooladen!!!!!!!!!

Bei unseren Zooläden werden zum Glück keine Chins mehr angeboten, aber die anderen Tiere auch nicht wirklich artgerecht gehalten.
Es werden falsche Informationen von den Mitarbeitern an potenzielle Käufer gegeben, generell gibt es in den Zooläden nur ein paar Kräuter und Streu zu kaufen, was für Chins geeignet ist.
Weder eine geeignete Voliere, noch geeigneter Sand, geschweige denn Futter bekommt man dort...
Und Beratung?
Weit gefehlt...


Liebe Grüße,
Julia
Re: Anschaffen von Chins [message #72873 antworten auf 72861 ] Di, 18 Mai 2010 08:41 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Klaus_N ist gerade offline  Klaus_N

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Ort: Dortmund
Hi
Eine kleine Anmerkung aus eigener Erfahrung:

Zitat:

Wenn sie so schlau sind, warum verkauft nicht nur Fressnapf sondern auch Dehner bewusst Quarzsand?!
Warum gehören Rosinen und Plastikeinrichtung zum Tagesbedarf?!

Weil der Kunde das so will.
Kein Laden kann es sich leisten, Artikel zu horten, die keiner kauft. Die werden gnadenlos aus dem Sortiment geworfen.
Es kommt also immer auf den Kunden an. Der Kunde will nun mal das schöne bunte Futter lieber als nur die ollen Pellets. Der Sand sieht weiss besser aus als grau. usw.
Würde ein Zooladen nur das verkaufen wollen, was ihm ein „Züchter“ oder auch nur Halter rät, wäre er schnell pleite.
Ich kenne hier einen Laden, der Futter zum selbstabfüllen verkauft. Sprich Pellets, trockenes, usw einzeln. 90% seiner Kunden mischen das Futter. Könnten sie das nicht, würden sie dort nicht mehr kaufen.( O-Ton der Kundschaft)

LG Klaus


Keiner hat mich gefragt, ob ich leben will, also hat auch keiner zu sagen, wie ich zu leben habe




Re: Anschaffen von Chins [message #72874 antworten auf 72838 ] Di, 18 Mai 2010 08:52 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Lilu ist gerade offline  Lilu

Beiträge: 113
Registriert: Februar 2006
Ort: Bad Grönenbach
Hallo,

dass die Kunden das so wünschen ist schon richtig, aber auch nur wegen mangelnder Aufklärung!
Wenn die mal ausführlich aufgeklärt würden, bzw. beim Kauf richtig beraten, dann würde sich dieses Kaufverhalten auch ändern.
Aber solange die Zooläden dagegen arbeiten und mehr an ihren Gewinn denken, als an die Tiere, wird das immer so bleiben!


Gruß Tanja

und Ihre 23 Fellnasen.

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Re: Anschaffen von Chins [message #72875 antworten auf 72874 ] Di, 18 Mai 2010 09:08 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Klaus_N ist gerade offline  Klaus_N

Beiträge: 416
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Ort: Dortmund
Zitat:

dass die Kunden das so wünschen ist schon richtig, aber auch nur wegen mangelnder Aufklärung!

Das ist nur die eine Hälfte. Die andere will sich nicht aufklären lassen. Die schauen dich an wie einen dummen Jungen, wenn du sie aufklären willst.

LG Klaus


Keiner hat mich gefragt, ob ich leben will, also hat auch keiner zu sagen, wie ich zu leben habe




Re: Anschaffen von Chins [message #72877 antworten auf 72875 ] Di, 18 Mai 2010 09:29 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ralex

Beiträge: 5
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Klaus_N schrieb am Di, 18 Mai 2010 09:08

Zitat:

dass die Kunden das so wünschen ist schon richtig, aber auch nur wegen mangelnder Aufklärung!

Das ist nur die eine Hälfte. Die andere will sich nicht aufklären lassen. Die schauen dich an wie einen dummen Jungen, wenn du sie aufklären willst.

LG Klaus


Und genau das ist was ich meine - ich denke man darf den schwarzen Peter einfach nicht nur immer den Zooläden zuschieben.

Es ist natürlich aber sehr verwunderlich, dass ein wirtschaftliches Unternehmen die Gewinnmaximierung anstrebt um die angestellten Mitarbeiter weiter zu beschäftigen... /ironie aus!
Re: Anschaffen von Chins [message #72879 antworten auf 72838 ] Di, 18 Mai 2010 11:11 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Danie

Administrator

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Huhu,

es ging ja nicht um "den schwarzen Peter" den Zooläden zuzuordnen - es ging darum, was wir empfehlen, wo sich jemand seine Tiere kaufen soll.
Für die Tiere ist es eindeutig von Nachteil, wenn sie der Handelskette / dem Aufenthalt eines Zoolhandels unterworfen sind, als wenn sie direkt beim Züchter erworben werden und wenn man eben auf bestimmte Kriterien verzichtet (Stammbaum, Zuchtqualität, etc.) ist Pflegestelle oder Tierheim abermals dem Zoohandel vorzuziehen. Das ist die Kernaussage.

Was der Zoohandel an Zubehör verkauft / nicht verkauft, in wie fern er sich der Nachfrage anpasst, Aufklärung betreibt und eben nicht der Nachfrage anpasst, da gibt es unterschiedliche Geschäftsmodelle.

In erster Linie sehe ich die Verantwortung in der Aufklärung bei demjenigen, der die Tiere verkauft.
Verkauft also ein Zoohandel Chinchillas, sehe ich seine Aufgabe darin, den Käufer üder das Tier und seine Besonderheiten / Haltung / Pflege etc. zu informieren und ihm keinen gewinnmaximierenden Schrott zu empfehlen, auch wenn das Sortiment es hergibt. Was der Käufer draus macht, kann man kaum beeinflussen, aber der Grundstein wird beim Erwerb des Lebenwesens gelegt.

@Ralex: Gewinnmaximierung hat nicht direkt mit der weiteren Beschäftigung der Angestelten zu tun. Der Deckungsbeitrag ist es, der die Kosten des Unternehmens ausgleicht. Gewinn ist das, was übrig bleibt, nachdem vom Umsatz alle Kosten abgezogen wurden (darunter fallen auch Personalkosten). Das Maximum an Gewinn zu erzielen dient weder den Käufern, noch den Tieren, noch den Mitarbeitern (es sei denn, sie werden gewinnbeteiligt entlohnt). Ein Unternehmen muss keinen Gewinn machen, kostendeckend zu wirtschaften würde so gesehen ausreichen.


Lieber Gruß
Danie

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Re: Anschaffen von Chins [message #72881 antworten auf 72879 ] Di, 18 Mai 2010 11:22 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Ralex

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Registriert: Mai 2010
Danie schrieb am Di, 18 Mai 2010 11:11



@Ralex: Gewinnmaximierung hat nicht direkt mit der weiteren Beschäftigung der Angestelten zu tun. Der Deckungsbeitrag ist es, der die Kosten des Unternehmens ausgleicht. Gewinn ist das, was übrig bleibt, nachdem vom Umsatz alle Kosten abgezogen wurden (darunter fallen auch Personalkosten). Das Maximum an Gewinn zu erzielen dient weder den Käufern, noch den Tieren, noch den Mitarbeitern (es sei denn, sie werden gewinnbeteiligt entlohnt). Ein Unternehmen muss keinen Gewinn machen, kostendeckend zu wirtschaften würde so gesehen ausreichen.


Die Unterscheidung zwischen Umsatz und Gewinn ist mit gut bekannt.
Aber in welcher bunten Welt ist dies der Fall? Wenn wir schon darüber diskutieren sollten wir realistisch bleiben. Es wird wohl kaum ein wirtschaftliches Unternehmen geben das sich darauf beschränkt ausschließlich seine Kosten zu decken (es sei denn, es lassen die Möglichkeiten nicht anders zu).

Was Fakt ist, ist das der Zoohandel grundsätzlich schlecht gemacht wird/wurde und immer wieder vorgeworfen wird, man würde die Tiere quälen. Das kann man so einfach nicht stehen lassen - es gibt Unterschiede das ist ganz klar, dennoch muss man realitisch bleiben und die Gegebenheiten beachten in der Welt in der wir leben.

Meinung

[Aktualisiert am: Di, 18 Mai 2010 11:24]

Re: Anschaffen von Chins [message #72882 antworten auf 72881 ] Di, 18 Mai 2010 11:29 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Kerstin ist gerade offline  Kerstin

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Ort: Elbtal

Hallo. ich denk hier wird empfohlen und jedem steht frei was er aus empfehlung macht, dazu gehört auch eine andere Meinung zuhaben.
Tiere in Zoohandlung nein Danke, muss nicht sein, dass heist aber nicht , das du diese Meinung annehm musst od. danach Handeln.
Mfg Kerstin
Re: Anschaffen von Chins [message #72885 antworten auf 72881 ] Di, 18 Mai 2010 12:01 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Danie

Administrator

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Hallo Ralex,

Ralex schrieb am Di, 18 Mai 2010 11:22


Was Fakt ist, ist das der Zoohandel grundsätzlich schlecht gemacht wird/wurde und immer wieder vorgeworfen wird, man würde die Tiere quälen. Das kann man so einfach nicht stehen lassen - es gibt Unterschiede das ist ganz klar, dennoch muss man realitisch bleiben und die Gegebenheiten beachten in der Welt in der wir leben.


ich wiederhole ich zwar nun schon ich weiss nicht wie oft Wink , aber es geht um den Kauf von Tieren und wo man dies am besten tut und was jeder von uns hier diesbezüglich empfiehlt.

Der Zoohandel wurde nicht generell schlecht gemacht, sondern sachlich (realistisch) dargestellt, warum der Kauf beim Züchter oder die Übernahme von Chinchillas aus Pflegestellen oder Tierheimen eine bessere Wahl für die Tiere ist.

Da sind nun mal ein paar Fakten, die man nicht wegdiskutieren kann.

Wenn du weiterhin der Meinung bist, man soll zum Zoohandel gehen und dort nach Chinchillas schauen, kann ich damit leben. Das ist deine Meinung und so handelst du - aber eben nicht ich (und einige andere hier) - wir empfehlen das aus detailiert aufgelisteten Gründen eben nun mal nicht.

Mehr gibt es dazu eigentlich nicht weiter zu sagen Wink


Lieber Gruß
Danie

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Re: Diskussion: Chinchillas aus dem Zoohandel kaufen? [message #72892 antworten auf 72838 ] Di, 18 Mai 2010 15:11 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Chinchifan ist gerade offline  Chinchifan

Beiträge: 215
Registriert: Januar 2008
Ort: Weddelbrook

Hey,

ich wollte auch mal meine Meinung vertreten.
Ich finde die Haltungsbedingungen schwanken von Zooladen zu Zooladen sehr das ist klar.
Es hat vor einiger Zeit ein neuer Zooladen in unserer nähe aufgemacht, den ich mir dann mal angeguckt habe.
Unter anderem hatten sie auch Chinchillas. Darin lebten momentan 3 Stück. Der Käfig war 100 mal 100 mal 80 cm groß wenn ich mich nicht irre. Das ist natürlich schonmal gut.
Aber Chinchillas und andere Nachtaktive Tiere im Zooladen zu halten finde ich nicht gut. Die Besucher klopfen an die Scheiben um mit Glück mal ein Chinchilla wach zu sehen.
Ich wäre nicht Glücklich wenn man mich nachts immer weckt.

Dann kommt hinzu das jeder in der Zoohandlung ein Tier kriegt, die Verkäufer sagen nicht das sie glauben manch ein Kunde sei nicht fähig für Tiere. Das sieht bei manchen Züchter ganz anders aus.

2. Sobald man sich ein Chinchilla beim Zooladen kauft, sei es das tat einem leid weil die Käfige zu klein waren oder auch aus anderen Gründen. Was bringt das ?
Sobald die Tiere Verkauft werden folgen neue...

3. Wenn man sich entschlossen hat ein Gleichgeschlechtliches Paar zu kaufen und die Qualität spielt nicht die wichtigste Rolle sind Tierheime oder Pflegestellen doch eine gute Anlaufstelle, und man hat eine gute Tat vollbracht.

Möchte man aber Zuchtgeeignete Tiere und diese auch miteinander verparren Rate ich dazu sich von verschiedenen Züchter ein Bild zu machen und durch gute weiterempfehlungen sich selbst zu überzeugen.
Klar gibt es auch schwarze Schaafe unter den Züchtern . Aber die gibt es überall.


[Aktualisiert am: Di, 18 Mai 2010 15:14]


LG Simon
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Re: Diskussion: Chinchillas aus dem Zoohandel kaufen? [message #72893 antworten auf 72838 ] Di, 18 Mai 2010 15:21 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Klaus_N ist gerade offline  Klaus_N

Beiträge: 416
Registriert: März 2007
Ort: Dortmund
Zitat:

Dann kommt hinzu das jeder in der Zoohandlung ein Tier kriegt, die Verkäufer sagen nicht das sie glauben manch ein Kunde sei nicht fähig für Tiere. Das sieht bei manchen Züchter ganz anders aus.

Das kann ich so nicht stehen lassen. Es gibt Tiere, die keine Zoohandlung in D ohne Haltungsgenehmigung abgibt. Bestes Beispiel: Das grösste Zoogeschäft in Duisburg und sein Faultier bzw. Schlangen.

LG Klaus


Keiner hat mich gefragt, ob ich leben will, also hat auch keiner zu sagen, wie ich zu leben habe




Re: Diskussion: Chinchillas aus dem Zoohandel kaufen? [message #72894 antworten auf 72838 ] Di, 18 Mai 2010 15:33 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Danie

Administrator

Beiträge: 12070
Registriert: Februar 2006
Ort: Steinkirchen
Hi Klaus,

das gilt aber generell für Tiere zu denen eine Haltungsgenehmigung notwendig ist - das müssen sie sogar, sonst machen sie sich strafbar. Bei allen nicht Genehmigungspflichtigen Tieren macht eine Zoohandlung aber keinen Unterschied.

Als ich meine Runden in Zooläden gemacht habe früher, habe ich sogar mitekommen, wie Kindern und Jugentlichen Tiere (Hamster, Mäuse, Vögel, Meerschweinchen,...) verkauft wurden - im Karton, ohne Käfig. Dazu ist da auch oft Einzelhaltung kein Problem gewesen, hauptsache das Tier wird verkauft.

Zum Vergleich: bei mir bekommt keiner unter 18 einen Chinchilla (in Einzelhaltung sowieso nicht) - wenn dann kaufen die Eltern, übernehmen die Pflege bzw. versichern mir, dass sie sich kümmern, wenn die Kinder es nicht tun und die Tiere nicht im Tierheim landen. Dazu übernehme ich auch die Urlaubspflege der Tiere, damit das kein Abschiebegrund nach einiger Zeit wird.


Lieber Gruß
Danie

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Re: Diskussion: Chinchillas aus dem Zoohandel kaufen? [message #72896 antworten auf 72894 ] Di, 18 Mai 2010 15:45 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Wollmäuse ist gerade offline  Wollmäuse

Beiträge: 206
Registriert: Dezember 2009
Ort: bei Ludwigsburg
Hallo!

Ich habe schon eine schlechte Erfahrung gemacht. Mir wurde ein weibliches Chin verkauft, obwohl ich ein Böckchen wollte. Liegt schon lange zurück und ich hatte damals noch nicht das Wisssen von heute.

Meinung

Ich kaufe meine Chins nur noch bei Hobby-Züchtern.


LG

Hexe & Samoa
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Re: Diskussion: Chinchillas aus dem Zoohandel kaufen? [message #73948 antworten auf 72838 ] Mo, 28 Juni 2010 21:03 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Kittymietz ist gerade offline  Kittymietz

Beiträge: 35
Registriert: April 2007
Ort: Chemnitz

also da mag ich auch meinen senf dazu geben Very Happy

also mein erstes chin is aus ner "hobbyzucht" (in anführungszeichen, weil fraglich) der war von anfang an an menschen gewöhnt und wurde so schnell zutraulich und zahm, das ich mich riesig gefreut hab. das zweite kam dann aus nem zooladen. sie ist bis heute nich zutraulich. ich weiss nich was ich noch machen soll, also belass ich es dabei. das dritte hab ich als notfall aufgenommen, weil die brüder ihn ausgeschlossen haben. der is jetz sowas von zutraulich und lieb Smile und das vierte ... tja sie is im tierheim abgegeben wurden und wurde vorher als gebärmaschine benutzt - durch den richtigen partner und viel liebe ist auch sie zutraulich.

das ende vom lied:
das erste chin ist aus unerfindlichen gründen nich mal 2 jahre geworden, lag einfach tot im käfig. über die eltern weiss ich nicht viel (wegen unwissen hat mich das nich interessiert)
das zweite ausm zooladen, hat zahnanomalien, stoffwechselstörungen und kämpft momentan ums überleben.

die andern beiden sind putzmunter und haben jetzt nachwuchs.

alles in allem würd ich sagen, die Züchter gut aussuchen und den kauf aus nem zooladen wirklich ausschliessen.

was jeder aus den empfehlungen macht ist letztendlich seine sache, aber ich hab keine guten erfahrungen mit tieren aus zooläden. und das war nich nur das eine chin. hab aus unwissen viele tiere da gekauft.

danke fürs zulesen Wink


ich beherrsche die groß- u. kleinschreibung, bin aber zu faul dafür. nich übel nehmen. Danke

Ein Chinchilla kommt selten allein, sollte auch nie allein gehalten werden. Ein Mensch will ja auch nicht ständig allein in einem Käfig sitzen - oder?
Re: Diskussion: Chinchillas aus dem Zoohandel kaufen? [message #74070 antworten auf 73948 ] Mi, 30 Juni 2010 15:24 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
Danie

Administrator

Beiträge: 12070
Registriert: Februar 2006
Ort: Steinkirchen
Zuchtfrage an Kittymietz wurde abgetrennt und ist hier zu finden.


Lieber Gruß
Danie

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Re: Diskussion: Chinchillas aus dem Zoohandel kaufen? [message #77776 antworten auf 72838 ] Do, 18 November 2010 20:08 Zum vorherigen Beitrag gehenZum nächsten Beitrag gehen
themonschu ist gerade offline  themonschu

Beiträge: 40
Registriert: November 2010
Also ich habe das Gefühl das die chins aus zoohandlnungen ziemlich verbittert sind, da gibt es jedoch wahrscheinlich auch solche und solche...als wir in einem zoogeschäft geschaut haben saßen die chins in ihrem kleinen käfig direkt neben den laut schreienden vögeln und wurden zusätzlich von 20tausen kinderfingern angestupst...also nix mit schlafen Sad
sowas finde ich sehr schade, allerdings möchte ich das keinenfalls auf alle zooläden beziehen!


Das Leben ist schön Very Happy
Re: Diskussion: Chinchillas aus dem Zoohandel kaufen? [message #79391 antworten auf 72838 ] Do, 20 Januar 2011 17:10 Zum vorherigen Beitrag gehen
Francis56 ist gerade offline  Francis56

Beiträge: 22
Registriert: Juli 2010
Ort: Mainz
Mal wieder Hallo!
Ich habe meine beiden Chin-Böckchen auch aus einer Tierhandlung (sehr klein und ein Privathändler, also keine "Kette") und habe sie sozusagen gerettet.
Die beiden waren seit ca einem Jahr (!) in der Tierhandlung in einem, also ich würde sagen Austellungskäfig!!!! Mit nur einer Etage, sie waren beide 50% reduziert, was mich auch schockiert hat und sie standen direkt neben den Vögeln! Also total schrecklich für die beiden.... sie hatten nur ein häuschen zusammen und Sand, der war wenigstens der richtige bzw keine Quarzmischung oder vogelsand!
Von Auslauf kann natürlich niemals die rede gewesen sein und beschäftigungsmöglichleiten waren auch nicht der Fall. Die Angestellte sagte, dass sie in 9 Monaten 7 häuschen kaputt gfressen haben, echt kein Wunder!
Ich hab die beiden dann mitgenomen, weil ich eigentlich schon immer Chins toll fand und sie mir auch echt leid taten!
Zum glück versicherte mir die Zoohandlung, dass sie sich auch keine Chins mehr holen werden und haben mir auch sämtliches Zubehör wie Futter, Sand etc geschenkt, ich war wirklich beruhigt, dass sie keinen Tieren mehr so einen stress aussetzen!
Ich finde die beiden haben sich wirklich extrem schnell (für Chinchillaverhältnisse) eingewöhnt, sind direkt aufgeblüht und sehr schnell zahm geworden, in 5 wochen konnte ich beide streichelt, nun kommen sie sofort angerannt, wenn ich sie rufe, sie waren psychisch nicht sehr auffällig, was ich so beurteilen konnte!
Also eigentlich konnten die beiden echt froh sein, dass sie bei mir gelandet sind, da ich mich auch schon ein bicchen vorabinformiert hatte, was pflege etc angeht, es hätte sie auch definitiv härter mit neuen Besizern treffen können!
Also ich möchte nicht behaupten, dass jede Tierhandlung schlecht ist, doch man benötigt auf jeden Fall qualifiziertes, geschultes Personal, dass ne Ahnung von den Tieren hat, vorallem weil sie Nachs ja eh meist allein in der Zoohandlung sitzen müssen. gibt ja keinen Nachtdienst Wink

Liebe grüße
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