Zunehmender Wasserverbrauch [message #52381]
|
Do, 11 September 2008 14:55
|
|
|
Harrschi
Beiträge: 168 Registriert:
Dezember 2007
Ort: Leipzig
|
|
|
Hallo,
eines meiner Chins trinkt pro Tag bis zu 75ml und es wird von Tag zu Tag mehr.
Er kam letzte Woche Freitag aus einer Kaninchenfutter-Haltung zu mir. Mir fiel auf, dass er sehr lange an der Flasche trinkt (bis zu 3 Min. ununterbrochen, bis zu 10ml auf einmal). In der Nacht auf Dienstag trank er 45ml, auf Mittwoch 60ml und auf heute 75ml. Ich schließe aus, dass die Flasche tropft, da sich der Wasserstand tagsüber nicht weiter senkt.
Kann das evtl. durch die Futterumstellung kommen (er bekommt nun Berkel und ein paar Kräuter) oder ist davon auszugehen, dass eine Krankheit dahinter steckt? Falls es möglich/wahrscheinlich ist, dass eine Krankheit dahinter steckt, welche Untersuchungen sollten vom TA durchgeführt werden?
Lieben Dank und viele Grüße,
Harriet
EDIT: Die Zimmertemperatur liegt bei 22/23 Grad und ist in den letzten Tagen nicht gestiegen.
[Aktualisiert am: Do, 11 September 2008 15:02]
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Re: Zunehmender Wasserverbrauch [message #52711 antworten auf 52381 ]
|
Di, 16 September 2008 03:53
|
|
|
Hallo Harriet,
das klingt wirklich etwas seltsam. Ich finde, dass von den TÄ oftmals zuviel auf die Psyche geschoben wird, wenn ein Chin auffällig ist. Das sind mal meine persönlichen Erfahrungen und was ich im Bekanntenkreis so mitbekam. Letztendlich steckte meist doch eine Krankheit dahinter.
Momentan wirst du aber nur abwarten können. Ansonsten ist der Kleine ja fit. Es ist ja schon mal gut, dass der Urin ok war. Wurde er denn auch eingeschickt?
Liebe Grüße
Nicole
|
|
|
|
Re: Zunehmender Wasserverbrauch [message #52735 antworten auf 52381 ]
|
Di, 16 September 2008 11:33
|
|
speddy
Beiträge: 1309 Registriert:
März 2008
|
|
|
Hallo Harriet,
sag mal, sitzt der Kleine alleine ?
Falls nicht, wie hast Du festgestellt, dass nur er so viel trinkt ? Es könnte in dem Fall ja auch sein, dass ein anderes Chin in der Gruppe übermäßigen Durst hat!
Pinkelt er denn extrem viel ?
Großer Durst bei Diabetes ist immer auch mit erhöhtem Wasserlassen verbunden. Das weiß ich aus eigener Erfahrung (Diabetiker) und der Erfahrung mit meinen Diabetes-Degus.
Wie entwickelt sich sein Gewicht ? Wiegst Du ihn regelmäßig zur gleichen Uhrzeit ? Gewichtsschwankungen von +/- 10-15 Gramm in einer Woche sind bei meinen Chinchis normal. In Deinem Fall bzw. bei vermuteter Krankheit würde ich täglich oder jeden 2. Tag wiegen.
Seltsam finde ich, dass der TA KEINE Blutprobe machen will. Ich würde an Deiner Stelle darauf bestehen, - falls es sicher ist, dass Kasimir und kein anderes Chin so viel trinkt - denn sicherlich kann man bei einer Blutprobe andere Krankheiten erkennen als bei einer Urinprobe. Warum forscht er nicht nach anderen Ursachen für den extremen Durst ?
Da kommt mir noch eine Idee: Welche Kräuter bekommt denn Kasimir ? Haben die eventuell entschlackende Wirkung und er benötigt Wasser, um die Schlacken durch das falsche Futter aus seinem Körper zu spülen ? Ich kenne mich damit nicht aus, vielleicht meldet sich dazu jemand, der sich mit Heilkräutern und deren Wirkung auskennt !
Wir drücken weiter die Daumen und Pfötchen, dass er gesund ist.
LG speddy
|
|
|
|
|
Re: Zunehmender Wasserverbrauch [message #52802 antworten auf 52381 ]
|
Di, 16 September 2008 23:28
|
|
|
Harrschi
Beiträge: 168 Registriert:
Dezember 2007
Ort: Leipzig
|
|
|
Hallo,
anfangs hatte ich Brennessel verfüttert, es dann aber sein lassen weil ich ausschließen wollte, dass es daher kommt. Änderung hat das allerdings keine ergeben.
@speddy:
Ja, der Kleine saß bis Sonntag alleine. Sonst hätte ich ja nicht so genau wissen können wie viel er trinkt Gepinkelt wird auch sehr viel, finde ich aber logisch. Oder gibt es Fälle in denen bei vermehrter Wasseraufnahme nicht auch vermehrt Urin abgesetzt wird?
Sein Gewicht hatte er bis jetzt bei etwa 600g gehalten (hab ihn alle 2-3 Tage gewogen seit ich ihn hatte). Momentan kann/möchte ich ihn erst mal nicht wiegen, da er seit Sonntag vergesellschaftet wird und die VG noch nicht ganz durch ist.
Gab es denn bei Deinen Degus weitere Symptome (abgesehen vom Trinkverhalten)?
Seltsam finde ich es nicht unbedingt, dass der TA (erstmal) keine Blutprobe entnehmen will. Das ist nun mal für das Tier mit wesentlich mehr Stress verbunden. Wenn es sein muss, dann muss es sein. Aber ich konnte den Ansatz schon nachvollziehen, dass man erstmal stressfreiere Untersuchungen vorzieht um dann anhand des Ergebnisses zu entscheiden wie man weiter vorgeht. Was ich jedoch seltsam finde ist (und da ärger ich mich mittlerweile über mich selbst, dass ich das hab durchgehen lassen), dass der TA lediglich einen Teststreifen durch den Urin gezogen hat und es nicht ins Labor geschickt hat. Sobald die VG komplett abgeschlossen ist werd ich Kasimir noch mal eine Urinprobe abluchsen und sie vom Labor untersuchen lassen.
Grundsätzlich geht der TA eben von den schon genannten Verhaltensstörungen aus, deshalb "forscht" er nicht weiter. Diese Verhaltensstörung ist auch nicht 100%ig abwegig, auch Ewringmann/Glöckner schreiben davon im Leitsymptome-Buch. Das nennt sich dann haltungsbedingte Polydipsie. Für mich macht in dem Zusammenhang bei Kasimir aber keinen Sinn, dass die Wassermenge über mehrere Tage angestiegen ist (bei 80ml ist es stagniert). Wenn er sich das bei den vorherigen Haltern aus Langeweile angewöhnt hat, hätte er ja von Anfang an bei mir viel trinken müssen.
Wie gesagt, ich werd ihn weiterhin genau beobachten und so bald es geht eine Urinprobe vom Labor untersuchen lassen.
Liebe Grüße,
Harriet
|
|
|
|
Re: Zunehmender Wasserverbrauch [message #52816 antworten auf 52381 ]
|
Mi, 17 September 2008 10:04
|
|
speddy
Beiträge: 1309 Registriert:
März 2008
|
|
|
Hallo Harriet,
bei meinen Degus stellten sich vor dem erhöhten Wasserbedarf manchmal Linsentrübungen ein. Und in der Endphase wurden die Tierchen sehr träge und schlapp. Also ähnliche Symptome wie beim Menschen. Ich habe es daran gemerkt, dass ich zuerst extremen Durst mit Wasserlassen hatte und dann schlapp wurde, viel Heißhunger auf Süßes hatte und trotzdem abnahm.
Ich finde es schön, dass Du Kasimir vergesellschaftest. Ich würde in dieser Situation auch auf das Wiegen verzichten.
600 Gramm sind auch ein gutes Gewicht. Meine Chinchis haben alle durch den VG-Stress abgenommen (bis zu 60 Gramm). Also bitte nicht erschrecken, wenn Kasimir beim ersten Wiegen nach der VG abgenommen hat.
Wurde der Knirps denn früher in Einzelhaft / zu kleinem Käfig / ohne Abwechslung und ohne Auslauf gehalten, dass er eventuell diese Verhaltensstörung zeigt ?
Könnte es sein, dass er die ersten Tage bei Dir weniger getrunken hat - falls er sich beim Vorbesitzer das "Saufen" angewöhnt hatte -, weil alles für ihn neu war und er durch die neue Umgebung, Gerühe, Stimmen usw. abgelenkt war ? Und als er sich mit allem bekannt gemacht hatte, kam dieses Verhalten wieder durch ?
Du schreibst, dass der TA nur 1 Teststreifen durch den Urin gezogen hat. War das ein Glucose-Test ? Oder wurde auf ein Nierenproblem getestet ? Das wäre eventuell auch eine Untersuchung wert, falls sich nichts ändern sollte.
Ich wünsche Dir und Kasimir, dass es wirklich "nur" eine Verhaltensstörung ist, und dass er diese ablegt, wenn er sich bei Dir eingewöhnt hat.
LG speddy
|
|
|
|
Re: Zunehmender Wasserverbrauch [message #52931 antworten auf 52381 ]
|
Mi, 17 September 2008 23:21
|
|
|
Harrschi
Beiträge: 168 Registriert:
Dezember 2007
Ort: Leipzig
|
|
|
Hallo speddy,
Kasimir hat sein ganzes Leben in Einzelhaltung verbracht. Der Käfig war zu klein und ziemlich versifft. Gekümmert hat sich wohl schon lange keiner mehr um ihn und Auslauf gab es angeblich ab und zu (glaube ich aber eher nicht). Er ist mindestens 5 Jahre alt, könnte also sein, dass diese Art von Haltung über die Jahre vielleicht auch psychische Spuren hinterlassen hat.
Kasimir hat auf beiden Augen kleine Linsentrübungen. Der TA hat dazu gemeint, dass es wahrscheinlich ältere Verletzungen von Heu oder Stroh sind, die mit der Augensalbe Regepithel behandelt werden sollen.
Bei Diabetes geht die Verfärbung der Linse von der Augenmitte aus, oder? Bei ihm sind das kleinere Punkte eher gegen Rand des Auges.
Die genaue Art des Teststreifens kenne ich nicht. Der TA hat zu mir gesagt, dass er keinen zu hohen Glucose-Gehalt fest gestellt hat und er auch Nierenschäden oder sowas ausschließen kann (das "oder sowas" kommt von ihm, nicht von mir ). Ich glaub da aber mittlerweile gar nichts mehr. Ich will lieber einen Labortest mit genauen Ergebnissen.
Liebe Grüße,
Harriet
|
|
|
|
|
|
Re: Zunehmender Wasserverbrauch [message #53454 antworten auf 53424 ]
|
Mi, 24 September 2008 22:42
|
|
|
Kubiline
Notfall-Mod
Beiträge: 303 Registriert:
März 2006
Ort: Peine/Niedersachsen
|
|
|
Huhu.
Also, wenn sie das zu dritt trinken, ist das eigentlich im normalen Bereich. Würde ich mir jetzt nicht so die Sorgen machen.
LG Mariska
"Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel besser setzen!"
|
|
|
|
|
Re: Zunehmender Wasserverbrauch [message #53833 antworten auf 52381 ]
|
Do, 02 Oktober 2008 20:00
|
|
|
Harrschi
Beiträge: 168 Registriert:
Dezember 2007
Ort: Leipzig
|
|
|
Hallo,
naja, es geht ja nicht wirklich um die Gesamtmenge der drei Tiere. Ich weiß ja, dass einer der drei bis zu 80ml trinkt und das ist nicht normal. Bei einer Gesamtmenge von über 100ml kann ich also davon ausgehen, dass er daran hauptsächlich beteiligt ist (von einem der anderen Chins weiß ich, dass es bei Normaltemperaturen etwa 10-15ml trinkt und das dritte Tier trinkt auch nicht auffallend häufig oder lange).
Große Sorgen mach ich mir keine mehr, da sich der Verdacht auf Diabetes ja nicht bestätigt hat. Solange ich keine anderen Krankheitsanzeichen feststelle darf er soviel trinken wie er mag
Für die Interessierten habe ich hier mal ein paar Angaben zum "normalen" Wasserverbrauch:
Wolf et al.: 20-40ml (The nutrition of the chinchilla as a companion animal, 2003)
Schweigart: 5-15ml (Chinchilla - Heimtier und Patient, 1995)
Wiesner: 40-60ml (Kompendium der Heimtierkrankheiten, 1988)
Viele Grüße,
Harriet
|
|
|
|